Samstag, 19. Februar 2022

Don Boscos Erben

 In einer Zeit, in der die katholische Kirche aus gutem Grund schlechte Schlagzeilen bekommt, tut es gut, auch mal über die guten Seiten der Kirche zu berichten, zum Beispiel über das 100-jährige Wirken der Salesianer Don Boscos und der Don-Bosco-Schwestern in Essen-Borbeck.

Die Stadt im Ruhrgebiet war der erste Standort, den die 1854 und 1872 von Giovanni Don Bosco in Turin  geründeten Ordensgemeinschaften in Deutschland aus der Taufe hoben. Dass es dazu erst nach dem Ersten Weltkrieg kam, war den Spätfolgen des preußischen Kulturkampfes der 1870er Jahre geschuldet, die erst 1917 mit der Aufhebung des Ordenszulassungsverbotes beseitigt worden war.  Bedarf an Seelsorge und sozialer Fürsorge war und ist in der von der Industrie geprägten Ruhrstadt reichlich gegeben, Seelsorge und soziale Fürsorge. Das waren für den 1929 von Papst Pius XI. selig und 1934 heilig gesprochenen Giovanni Don Bosco (1815-1888) immer zwei Seiten einer Medaille. 

Seine Ordensleute handfeste Praktiker der Frohen Botschaft und der Pädagogik, ob in der Kindertagesstätte, ob im Gymnasium oder im Haus der offenen Türe, die sie in Essen-Borbeck an der Theodor-Hartz-Straße betreiben. Ihr Leitmotiv ist das Lebensmotto ihres Ordensgründers: "Fröhlich sein. Gutes tun. Und die Spatzen pfeifen lassen, damit Leben gelingen kann."

Diesem Credo folgen die Salesianer und die Don-Bosco-Schwestern auch im Bereich der beruflichen Bildung, in der Ausbildung später geistlicher Berufungen und im Angebot von Exerzitien. Dabei steht der Name des Salesianerpaters und zwischenzeitlichen Direktors des Essener St. Johannes Stiftes Theodor Hartz, der 1942 im Konzentrationslager Dachau ums Leben kam, für all die Christen, die auch unter dem Druck der NS-Diktatur der Frohen Botschaft des Jesus von Nazareth treu geblieben sind und dies zum Teil mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Aber auch die dunklen Seiten ihrer Essener Ordensgeschichte verschweigen die Salesianer Don Boscos nicht, wenn sie zum Beispiel darauf hinweisen, dass sich auch ein Essener Mitbruder in den 1970er Jahren des sexuellen Missbrauchs eines Don-Bosco-Schülers schuldig gemacht habe.


Zu den Salesianern Don Boscos

und:

Zu den Don Bosco Schwestern

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