"Film ab!" in der heißt es ab dem 5. September in der Freilichtbühne. Eine Kooperation der Regler-Produktion und des städtischen Kulturbetriebs machen den Kino-Spaß unter freiem Himmel möglich.Wer dabei sein möchte, sollte sich schnell bei den Reglern anmelden. Denn corona-bedingt sind aufgrund der Abstandsregeln maximal 150 Zuschauer erlaubt, wo in normalen Zeiten bis zu 2000 Zuschauer Platz finden könnten. Bis einschließlich 26. September wird die Freilichtbühne, immer wieder samstags um 20 Uhr, zum Freiluftkino.
Den Anfang macht am 5. September "Junges Licht", ein kritischer und poetischer Heimatfilm aus dem Ruhrgebiet der 1960er Jahre, mit dem Regisseur Adolf Winkelmann eine Romanvorlage des im Ruhrgebiet aufgewachsenen Schriftstellers Ralf Rothmann verfilmt hat.
Am 12. September lädt der 128-minütige Musikfilm "Leto" zu einer Zeitreise in die Sowjetunion der Perestroika in den 1980er Jahren, als Michail Gorbatschow Weltgeschichte schrieb und seine Reformpolitik neue gesellschaftliche Freiräume für Musik, Politik, Medien Freundschaft und Liebe schuf.
Philippe van Leeuws Film „Innenleben“ beleuchtet am 19. September über 85 Minuten den Bürgerkriegsalltag in der syrischen Hauptstadt Damaskus und führt uns damit die Ursachen für die weltweite und millionenfache Flucht vor Augen, deren Folgen sich seit 2015 auch in unserem Land und in unserer Stadt niederschlagen.
Last, but not least läuft an 26. September Ondi Timoners 2018 in den USA gedrehte Biografie-Film über Robert Mapplethorpe, einen fotografischen Chronisten der frühen Punk-Szene.
Corona-bedingt ist eine Anmeldung per E-Mail an: kino.freilichtbuehne@gmx.de erforderlich. Wer sich mit maximal fünf Begleitern per Mail angemeldet hat, bekommt von den Reglern einen Datenerhebungsbogen zugesandt, den er zuhause ausfüllen und dann als Eintrittskarte mitbringen muss. Weitere Informationen bekommt man unter: www.regler-produktion.de oder unter der Rufnummer: 0208-8210777
Eine Ergänzung der Kinolandschaft
Wie bei anderen Veranstaltungen in der Freilichtbühne gilt: "Eintritt frei, aber der Hut geht rum!" Mit dieser bewährten Tradition möchte Jürgen Mäurer, der die Programm-Kino-Reihe organisiert, nicht brechen. "Wir sehen unsere neue Veranstaltungsreihe nicht als Konkurrenz zum Open-Air-Kino des städtischen Ruhrsommers an der Müga-Drehscheibe vor dem Ringlokschuppen, sondern als eine Ergänzung", betont Mäurer, der als Fotograf und Kameramann von Hause aus "filmverückt" ist. Auch Michael Bohnes vom städtischen Kulturbetrieb sieht keine Kino-Konkurrenz, "weil unser Open-Air-Kino am Ringlokschuppen familienfreundliche und kommerziell erfolgreiche Filme zeigen, die auch in den großen Multiplex-Kinos als Blockbuster laufen." Bohnes ist Mäurer und den Reglern ausgesprochen dankbar dafür, "dass sie als Mülheimer Kreative in den schwierigen Corona-Zeiten ein hoffnungsvolles Zeichen setzen, dass der Sehnsucht nach dem lange vermissten gemeinsamen Kulturerlebnis entgegenkommt."
Mäurer und Bohnes können sich langfristig auch ein "Mini-Festival" mit einem Ruhrgebiets-Bezug und eine Kooperation mit Hochschulen, regionalen Filmfestivals, jungen Filmschaffenden und privaten Kinobetreibern vorstellen.
Dieser Text erschien am 13. August 2020 im Lokalkompass der Mülheimer Woche
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