Freitag, 29. März 2013

Wenn Mülheimer stiften gehen: Der Stiftungsbericht der Stadt zeigt, dass die Erträge für gute Taten 2012 zurückgegangen sind

Stiftungen sind längst zu einem bedeutenden Schattenhaushalt der Stadt geworden. Sie springen ein, wo der Stadt die Mittel fehlen. 14,8 Millionen Euro ließen Stiftungen im Vorjahr in Projekte fließen, ein Rekordwert. Jetzt aber spüren die Förderer die Finanzkrise. Die Zinsen sinken - und damit ihr Ertrag. Das Büro der Oberbürgermeisterin bestätigte auf Anfrage diese Tendenz, konnte aber noch keine Zahlen nennen.


Umso wichtiger wird der Stiftungsbericht, der kürzlich dem Hauptausschuss vorgestellt wurde. Er weist für Mülheim 41 Stiftungen aus. Neun werden als unselbstständige Stiftungen von der Stadt verwaltet. Hinzu kommen 32 selbstständige Stiftungen. Die Stiftungszwecke sind so bunt wie das Leben. Soziale und kulturelle Projekte werden von ihnen ebenso gefördert wie Bildungsprojekte oder konkrete Einrichtungen. Ein Blick allein auf die unselbstständigen Stiftungen zeigt, dass sich ihre Ausschüttungen für gemeinnützige Zwecke von 8,2 Millionen Euro (2009) auf 14,8 Millionen Euro (2011) erhöht haben, während die Zinserträge der meisten Stiftungen aufgrund der Niedrigzinsphase stagnieren oder rückläufig sind.

Zahlen über die Ausschüttungen der von der Stadt unabhängigen Stiftungen enthält der Stiftungsbericht übrigens nicht. Allerdings schreibt die Stadtkanzlei derzeit alle ihr bekannten Stiftungen an, um sie um Informationen zu bitten.

Dieser Text erschien am 27. November 2012 in der Neuen Ruhr Zeitung

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