Folgt man dem Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft NRW, Jochen Brink, wird die Hälfte der landesweit 400 Kliniken 2013 rote Zahlen schreiben. Der Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses, Nils B. Krog, und Andreas Weymann, Mitglied der Geschäftsführung des St. Marien Hospitals erklären, dass ihre Häuser schwarze Zahlen schreiben. Beide bestätigen die entsprechenden Angaben aus dem Bundesanzeiger. Danach hat das Evangelische Krankenhaus 2011 einen Jahresüberschuss von rund einer Million Euro und das St. Marien-Hospital von 1712 Euro erwirtschaftet. Die Zahlen für 2012 liegen noch nicht vor.
Das Evangelische Krankenhaus hat 600 Betten, das katholische Krankenhaus nur 367. Das Marien-Hospital beschäftigt 650 Mitarbeiter und behandelt jährlich rund 30.000 Patienten. Im Evangelischen Krankenhaus arbeiten rund 1000 Menschen. Hier werden jährlich rund 67.000 Patienten behandelt.
Beide Klinikmanager bestätigen auch die Angabe der Krankenhausgesellschaft, wonach die Personalkosten, die rund 70 Prozent der Klinikbudgets ausmachen, schneller steigen als die Vergütungen. „Unsere Vergütungen sind in diesem Jahr um zwei Prozent gewachsen, aber unsere Personalkosten um 4,5 Prozent,“ erklärt Weymann. Angesichts dieser Entwicklung sind sich beide Klinikmanager einig, dass die personellen und organisatorischen Optimierungsmöglichkeiten ausgereizt seien und die Krankenhäuser mit Blick auf den wachsenden medizinischen Behandlungsbedarf einer alternden Gesellschaft finanziell besser ausgestattet werden müssten. Um sich im Wettbewerb besser aufzustellen, investieren das Evangelische Krankenhaus (26 Millionen Euro) und das Marien Hospital (18 Millionen Euro) in Neubauten, die sie aber weitgehende über Kredite finanzieren müssen, da das Land nur eine Baukostenpauschale zahlt, die beim Evangelischen Krankenhaus 1,3 Millionen und beim Marien-Hospital 520.000 Euro beträgt.
10.000 Betten will das Land laut Krankenhausgesellschaft bis 2015 abbauen. Derzeit kommen in NRW 73 Krankenhausbetten auf 10.000 Einwohner. In Mülheim sind es nur 57. Die Stadt ist also eigentlich unterversorgt.
Dieser Text erschien am 22. März 2013 in der Neuen Ruhr Zeitung
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