Doch über Politik machte sich der damals Neunjährige noch keine Gedanken. Er wunderte sich nur darüber, dass sein „sehr beliebter“ Volksschullehrer, der Knabe und seine Klassenkameraden regelmäßig mit Abenteuerromanen aus seinem Bücherschrank versorgte, schon bald nach dem 30. Januar 1933 nicht mehr zum Unterricht erschien. „Ich hatte damals J.F. Coopers Buch ‘Der rote Freibeuter ‘ von ihm ausgeliehen. Erst später habe ich erfahren, dass der Lehrer Hallhuber wohl Sozialdemokrat war und deshalb von den Nazis nicht mehr im Schuldienst geduldet wurde,“ blickt Knabe zurück.
Er erinnert sich auch daran, dass der Direktor des Landeskrankenhauses, in dem sein Vater als Pfarrer arbeitete, eines Tages aus einem Amt entlassen wurde, weil man ihm nachweisen konnte, dass er gegen Hitler gestimmt hatte. „Mein Vater war damals eher deutschnational eingestellt. Meine meine Mutter hielt Hitler für einen schlechten Menschen und traute ihm nicht über den Weg. Meine ältere Schwester Magdalena ging 1934 als Kindermädchen nach England, weil sie nicht im nationalsozialistischen Deutschland leben wollte“, schildert der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen die familiärer Situation nach Hitlers Regierungsübernahme am 30. Januar 1933.
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