Montag, 24. September 2012

Im Alter gemeinsam stark: Eine Tagung im katholischen Stadthaus informiert über gemeinschaftliche Wohnformen im Alter

1967 fragten sich die Beatles in ihrem Song „When I am 64/Wenn ich 64 bin“, wie sie selbst sein würden, wenn sie denn das Rentenalter erreicht hätten. Heute wissen es die noch lebenden Beatles, auch wenn bei Paul McCartney, der diesen Song zum 64. Geburtstag seines Vaters schrieb, von Ruhestand noch keine Rede sein kann.


Wie wollen wir in unserem Alter wohnen und leben? Die demografischen Zahlen zeigen den Handlungsbedarf in dieser Zukunftsfrage auf. Frei nach dem Motto: Gemeinsam stark laden das Sozialamt, die evangelische und katholische Kirche, das katholische Bildungswerk, der Verein „Leben in der Nachbarschaft Alternativ“ (Lina), die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft (MWB) und ihr Verein Mülheimer Nachbarschaft deshalb alle interessierten Bürger am 29. und 30. September zu einer Tagung ins katholische Stadthaus an der Althofstraße 8 ein. Wer sich bis zum 23. September bei Jörg Marx vom Sozialamt ( ?4?55-5012) oder per Mail an: LINA-muelheim@web.de anmeldet und 20 Euro für die Teilnahmegebühr investiert, erfährt etwas darüber, wie man auch in Mülheim im Alter gemeinsam und stark wohnen und leben kann, ohne ins Altenheim ziehen zu müssen.

„Die Tagung soll ein Ideenpool sein, der Menschen Lust auf gemeinschaftliches Wohnen im Alter machen und ihnen auch über die bereits geplanten Projekte hinaus Perspektiven für ihre eigene Zukunftsplanung aufzeigen möchte“, betont der städtische Sozialplaner Jörg Marx.

Dass die MWB die Tagung zum gemeinschaftlichen Wohnen sponsert, überrascht nicht. Denn sie sitzt als Investor bei allen Gemeinschaftswohnprojekten mit im Boot, die zur Zeit am Saarner Klostermarkt, am Fünter Weg in Heißen-Mitte und an der Brüssler Allee an der Saarner Kuppe geplant und voraussichtlich im Laufe der Jahre 2014 und 2015 realisiert werden sollen. Bei allen drei Projekten, die bei der Tagung detailliert vorgestellt werden geht es darum, individuelles und gemeinschaftliches Wohnen miteinander zu verbinden.

Hier entstehen barrierefrei gebaute oder umgebaute Häuser, in denen es neben privaten Mietwohnungen auch Gemeinschaftsräume sowie die Idee gibt, als Senioren- oder Mehrgenerationen-Hausgemeinschaft auch kulturell und sozial in die Nachbarschaft hineinzuwirken.

„Wir sind gerne dabei, weil das unserer Vorstellung von gemeinschaftlichem Wohnen entspricht“, sagt Yvonne Boenke vom MWB-Verein Mülheimer Nachbarschaft. Auch ihr MWB-Kollege Marc Peters und Christina Holz von der Service-Wohnungsbau- und Vermietungsgesellschaft SWB, lassen kein Zweifel daran, dass Angebot seniorengerechten Wohnraums „für alle am Markt orientierten Wohnungsbaugesellschaften“ eine existenzielle Zukunftsaufgabe ist.

Laut Peters hat die MWB aktuell 300 von insgesamt 4700 Wohnungen bereits barrierefrei umgebaut. Bei der SWB gelten inzwischen 1004 von insgesamt 8650 Wohnungen als barrierefrei.

Dieser Beitrag erschien am 18. September 2012 in der NRZ und am 21. September 2012 in der WAZ

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