Im Tourainer Wahlergebnis spiegelt sich der nationale Trend der französischen Parlamentswahlen. Das zeigt ein Blick in die Regionalzeitung Nouvelle Republique. Künftig wird die französische Partnerstadt vom Linken Charles Fournier und von der Liberalen Sabine Thillaye in der aus 577 Abgeordneten bestehenden Nationalversammlung vertreten. Der Raumplaner Fournier setzte sich im Tourainer Wahlkreis Zentral mit 54:46 Prozent der Stimmen gegen den bis liberalen Parlamentsabgeordneten Philippe Chalumeau durch. Im Nordwest-Wahlkreis konnte die liberale Amtsinhaberin Sabine Thillaye mit 59:41 Prozent ihr bei der Parlamentswahl 2017 gewonnenes Mandat gegen die rechtsextreme Kandidatin Ambre Louisin verteidigen. Die deutsch-französische Juristin gehörte in der abgelaufenen Wahlperiode dem Verteidigungsausschuss der Nationalversammlung an und unterstützte die Politik des wiedergewählten Präsidenten Emmanuel Macron. Charles Fournier wird als Abgeordneter der Nationalversammlung die Fraktion des neuen rot-grünen Bündnisses verstärken, das sich als Opposition gegen die Politik des Präsidenten versteht und von Jean-Luc Melenchon angeführt wird, der bei der Präsidentschaftswahl mit 20 Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz gelandet war. Die Wahlbeteiligung lag mit 41 Prozent um drei Prozent über der Wahlbeteiligung von 2017.
Den Wahlkampf hatten die Themen soziale Gerechtigkeit, Zuwanderung und Anhebung des Renteneintrittsalters auf 65 Jahre bestimmt. Nur in fünf der 577 französischen Wahlkreise, hatte ein Bewerber, anders, als in den beiden Tourainer Wahlkreisen bereits im ersten Wahlgang die für den Einzug in die Nationalversammlung notwendige absolute Mehrheit gewinnen können.
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