Beate
Steinmann kann sich noch gut an das erste Gespräch mit Joanna Marszolek
erinnern. Im April stellte sich die 32-jährige Mutter bei der Berufsberaterin
von der Agentur für Arbeit vor. „Ich möchte gerne eine Teilzeitausbildung
machen, weil ich zwei Kinder habe, um die ich mich kümmern muss. Aber ich werde
so einen Ausbildungsplatz wohl nicht bekommen“, sagte Marzolek ihr damals. „Das
wollen wir doch mal sehen“, hatte ihr Steinmann geantwortet. Rückblickend gibt
sie aber zu, dass sie die Erfolgsaussichten damals mit „einem Sechser im Lotto“
verglichen habe.
Doch dieser Sechser im Lotto flatterte ihr schon bald in Form einer Stellenausschreibung der Firma Glückauf Immobilien ins Haus. „Wir möchten eine Bürokauffrau ausbilden und freuen uns auch auf Bewerbungen junger Eltern. Die Ausbildung kann auch in Teilzeit absolviert werden“, hieß es da sinngemäß. Aufgegeben hatte die Zeitungsanzeige der Geschäftsführer der Glückauf Immobilien, Sven Fischer.
„Wenn man Leute einstellt, die schon mitten im Leben stehen und nach einer Familienpause zurück in den Beruf wollen, bekommt man Menschen, die eine große Lebenserfahrung und soziale Kompetenzen mitbringen. Sie begreifen ihren Arbeitsplatz als echte Chance und sind deshalb hoch motiviert“, erklärt der 34-jährige Immobilienkaufmann seine Personalpolitik. Solche positiven Beispiele wünscht sich der Chef der Agentur für Arbeit, Jürgen Koch, öfter. Ihn treibt es um, dass viele Arbeitgeber über Fachkräftemangel klagen, aber selbst nicht ausbilden, geschweige denn das Potenzial erkennen, das sie sich mit einem verstärkten Angebot von Teilzeitausbildungsplätzen erschließen könnten.
Das sieht auch der gelernte Chemiker Sven Fischer so, der selbst nach einem schweren Unfall und einer längeren Auszeit über den 2. Bildungsweg in seinen heutigen Beruf kam. Er versteht, warum Berufsbiografien nicht immer auf geraden Wegen verlaufen. Joanna Marszolek hatte nach dem Abitur Germanistik studiert, das Studium aber abgebrochen und sich dann mit 450-Euro-Jobs durchgeschlagen.
Doch dieser Sechser im Lotto flatterte ihr schon bald in Form einer Stellenausschreibung der Firma Glückauf Immobilien ins Haus. „Wir möchten eine Bürokauffrau ausbilden und freuen uns auch auf Bewerbungen junger Eltern. Die Ausbildung kann auch in Teilzeit absolviert werden“, hieß es da sinngemäß. Aufgegeben hatte die Zeitungsanzeige der Geschäftsführer der Glückauf Immobilien, Sven Fischer.
„Wenn man Leute einstellt, die schon mitten im Leben stehen und nach einer Familienpause zurück in den Beruf wollen, bekommt man Menschen, die eine große Lebenserfahrung und soziale Kompetenzen mitbringen. Sie begreifen ihren Arbeitsplatz als echte Chance und sind deshalb hoch motiviert“, erklärt der 34-jährige Immobilienkaufmann seine Personalpolitik. Solche positiven Beispiele wünscht sich der Chef der Agentur für Arbeit, Jürgen Koch, öfter. Ihn treibt es um, dass viele Arbeitgeber über Fachkräftemangel klagen, aber selbst nicht ausbilden, geschweige denn das Potenzial erkennen, das sie sich mit einem verstärkten Angebot von Teilzeitausbildungsplätzen erschließen könnten.
Das sieht auch der gelernte Chemiker Sven Fischer so, der selbst nach einem schweren Unfall und einer längeren Auszeit über den 2. Bildungsweg in seinen heutigen Beruf kam. Er versteht, warum Berufsbiografien nicht immer auf geraden Wegen verlaufen. Joanna Marszolek hatte nach dem Abitur Germanistik studiert, das Studium aber abgebrochen und sich dann mit 450-Euro-Jobs durchgeschlagen.
„Diese Ausbildung ist für mich nach den vielen 450-Euro-Jobs endlich eine echte Chance und eine Investition in meine Zukunft“, sagt die zweifache Mutter, die nicht nur bei der Kinderbetreuung von ihren Eltern, ihrem Mann und von einer Freundin unterstützt wird. „Ohne mein soziales Netzwerk könnte ich meine Ausbildung nicht schaffen“, gibt die junge Frau zu. Denn trotz Teilzeitarbeit in der Firma, muss die angehende Bürokauffrau immer wieder ganztägige Seminare besuchen und zwei volle Berufsschultage pro Woche absolvieren. Gelernt wird abends und am Wochenende, wenn die Tochter (4) und der Sohn (10) im Bett oder mit Papa unterwegs sind. „Ich habe hier eine sehr verständnisvolle Ausbilderin, die selbst als Mutter in Teilzeit arbeitet“, freut sich Marszolek. Ein Vorbereitungsseminar der Berufsbildungswerkstatt und ein Schnupperpraktikum bei Glückauf Immobilien erleichterten ihr den Einstieg.
Ihr Chef bescheinigt ihr nach zweienhalb Monaten einen „100-prozentigen Arbeitseinsatz in einer 50-prozentigen Arbeitszeit, in der sie sehr konzentriert und komprimiert bei der Sache ist.“
Und so lernt sie in ihrer dreijährigen Teilzeitausbildung alles, was sie als Bürokauffrau braucht, ob Büroplanung und Organisation, Finanzbuchhaltung, Kundenkontakte sowie Verwaltung und Bearbeitung aller für die diversen Immobiliendienstleistungen notwendigen Datensätze. Gerade diese Vielfalt mache ihr Freude.
Dieser Text erschien am 11. November 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung
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