Multiresistente Erreger und MRSA-Keime sind nicht nur in Duisburg, sondern auch in Mülheim ein Thema. Wie der Leiter des Gesundheitsamtes, Georg Ohde, auf meine Anfrage im Auftrag der NRZ bestätigte, wurden dem Gesundheitsamt im laufenden Jahr zwei MRSA-Infektionen und sowohl im Vorjahr wie in diesem Jahr jeweils ein Todesfall gemeldet, der auf eine Infektion mit MRSA-Keimen zurückzuführen war. Ohde kann aber keine Angaben darüber machen, wo diese Patienten verstorben sind.
Der Vergleich zeigt Ohde, dass es derzeit in den Nachbarstädten Duisburg (50) und Essen (21) deutlich mehr meldepflichtige MRSA-Fälle gibt als in Mülheim.
Meldepflichtig, so Ohde, seien aber auch nur MRSA-Befunde, die bei Blut- oder Gehirnflüssigkeitsuntersuchungen festgestellt worden seien. Die per Abstrich in Kliniken festgestellten MRSA-Befunde seien dagegen nicht meldepflichtig.
In einem Interview, das ich mit ihr für die NRZ führte, betonte die Hygienebeauftragte des Evangelischen Krankenhauses, Gabriele Kantor, dass ihr seit der Einführung eines MRSA-Hygiene- und Risikomanagements im Jahr 2010, kein Todesfall in ihrer Klinik bekannt sei, der ursächlich auf eine MRSA-Infektion zurückzuführen sei. Im laufenden Jahr hat sie in ihrem Haus nur zwei Fälle registriert, in denen Patienten sich während ihres Klinikaufenthaltes einen MRSA-Keim eingefangen hätten.
Grundsätzlich, so betont, Kantor, seien MRSA-Infektionen insbesondere bei längeren Krankenhausaufenthalten nie ganz auszuschließen, die meisten MRSA-Infektionen würden aber von Patienten ins Krankenhaus mitgebracht. Bei Todesfällen seien oft nicht die multiresistenten Erreger, sondern die oft mehrfachen Grunderkrankungen und die damit einhergehende Schwächung des Immunsystems die eigentliche Todesursache.
Dieser Text erschien am 21. August 2013 in der Neuen Ruhr Zeitung
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