Seit Mitte des 19 Jahrhunderts hat es sich in Deutschland eingebürgert zum Weihnachtsfest einen Weihnachtsbaum aufzustellen und darunter gute Gaben für seine Liebsten und vor allem für seine Kinder zu platzieren. Auch in Mülheim ist das für viele Menschen ein unerschwinglicher Luxus. Nach Angaben der Caritas ist ein Fünftel der deutschen Bevölkerung materiell arm. Das bedeutet: Diese Menschen haben weniger als 60 Prozent des deutschen Jahresdurchschnittseinkommens von 40.000 Euro zur Verfügung.
Deshalb haben sich der in Mülheim 1920 von Pastor Konrad Jakobs gegründete katholische Sozialverband und die Neue Ruhrzeitung zusammengetan, um mit ihrer gemeinsamen Wunschbaumaktion auch jenen mit einem Geschenk Freude zu machen, die selbst kein Geld für Geschenke zum Weihnachtsfest übrig haben. Die Zusammenarbeit zwischen der Lokalpresse und den Sozialverbänden hat Tradition. Sie kann man auch während der Nachkriegsjahre in der Lokalpresse nachlesen. Die Wunschbaumaktion von NRZ und Caritas geht im Advent 2023 in ihre 15. Runde.
Sie hat sich schon zu einer kleinen Tradition entwickelt. In den vergangenen Jahren konnten jeweils 100 Bedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger, dank der Wunschbaumaktion und großzügiger Bürger, mit einem Geschenk erfreuen. Und so geht es: Man pflückt sich einen Wunschzettel vom Wunschbaum in der MST-Touristinfo im Stadtquartier Schlossstraße, nimmt sich ein Paket mit nach Hause, packt "sein" gespendetes Geschenk weihnachtlich darin ein und legt es bis zum 15. Dezember wieder unter dem Wunschbaum in der MST-Touristinfo ab.
So können die Mitarbeitenden der Caritas den bedürftigen und dankbaren Empfängerinnen und Empfängern ein Päckchen zu Weihnachten übergeben.
Auch in diesem Jahr rechnen Monika Schick-Jöres und ihre Kollege Rüdiger Pilotek, die die Aktion für die Caritas organisieren damit, dass der katholische Sozialverband stadtwald 1000 Pakete mit guten Gaben für sozial benachteiligte Menschen verschenken kann. Schick-Jöres sieht in der vorweihnachtlichen Aktion "eine kleine Insel der Menschlichkeit, die schönes Symbol, dafür ist das in unserer Stadtgesellschaft die Menschen nicht nur an sich selber sondern auch an ihren Nächsten denken. Die aufgeschriebenen Wünsche, die Pilotek und Schick-Jöres jetzt am Wunschbaum festgemacht haben, reichen von der Playstation bis zum Lebensmittelpaket und vom Fahrrad bis zum Wintermantel.
Rund 75% aller Wünsche kommen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Vor allem die inflationären Tendenzen der jüngsten Zeit treffen alle, die schon vorher jeden Euro dreimal umdrehen mussten, bevor sie ihn ausgeben konnten, besonders hart.
Hinzu kommen Krankheit, Sucht, Arbeitslosigkeit oder die Folgen einer Trennung, die das Armutsrisiko erhöhen. Karitative Projekte wie die der Wunschbaumaktion von Caritas und NRZ können das soziale Not in unserer Stadt nicht beheben. Sie können aber Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen einen hellen Funken der Hoffnung und der Nächstenliebe schenken.
Wer sich an der Wunschbaumaktion von Caritas und NRZ beteiligen möchte hat bis zum 15. Dezember Gelegenheit dazu. Weitere Informationen bekommt man bei der Caritas an der Hingbergstraße 176 unter der Rufnummer 0208 3 0 0 0 8 84 sowie per E-Mail an: paketaktion@caritas-mülheim.de
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