Es
herrscht dort eine richtige Aufbruchstimmung“, berichtet Gerhard
Bennertz aus Kfar Saba . Gerade ist Mülheims Mister Israel aus der
Partnerstadt im Nahen Osten zurückgekehrt. Dort nahm er unter
anderem an den Gedenkfeierlichkeiten zum israelischen Volkstrauer-
und Unabhängigkeitstag teil und legte am Mahnmal auf dem Friedhof an
der Weizmannstraße in Kfar Saba als Vertreter Mülheims einen Kranz
nieder.
Besonders beeindruckte ihn der Besuch im grünen Nordostviertel von Kfar Saba, das unter anderem mit modernen Wohnungen, breiten Fußgänger- und Fahrradstraßen, Schulen, Kindertagesstätten und Kulturzentren glänzt. Das Geld privater Investoren ließ ein attraktives Wohnquartier für bis zu 15.000 Menschen entstehen.
Besonders beeindruckte ihn der Besuch im grünen Nordostviertel von Kfar Saba, das unter anderem mit modernen Wohnungen, breiten Fußgänger- und Fahrradstraßen, Schulen, Kindertagesstätten und Kulturzentren glänzt. Das Geld privater Investoren ließ ein attraktives Wohnquartier für bis zu 15.000 Menschen entstehen.
Auch der große Stadtpark im Zentrum und der Gewerbepark im Süden sind erweitert und modernisiert worden. Der Stadtpark ist nicht nur eine grüne Oase, sondern zieht auch durch seine Spiel- und Sportplätze zahlreiche Menschen an. Im Gewerbegebiet des sogenannten Industrial Parks von Kfar Saba sind vor allem High-Tech-Unternehmen ansässig. Hier entwickelte Dov Moran mit seiner Firma M-Systems der USB-Stick, der heute weltweit als mobiles Speichermedium genutzt wird.
Zuzug aus dem teuren Tel Aviv
„Die
wirtschaftliche und soziale Situation im 1903 gegründeten Kfar Saba,
das seit 1993 unsere Partnerstadt ist, ist aktuell eindeutig besser
als in Mülheim“, unterstreicht Bennertz. Kfar Saba profitiert
derzeit vor allem von einem starken Zuzug aus dem 15 Kilometer
südlich gelegenen Tel Aviv. Weil dort die Mieten und
Immobilienpreise enorm angestiegen sind, ziehen viele Menschen nach
Norden in Richtung Kfar Saba. Mit der Schnellbahn, die zurzeit nach
Norden, Westen und Süden ausgebaut wird, kann man Tel Aviv in einer
halben Stunde erreichen.
Während Mülheim seit 1993 etwa 9000
Einwohner verloren hat, ist die Zahl der Bürger von Kfar Saba im
gleichen Zeitraum um rund 20.000 angestiegen. Seit März diesen
Jahres ist Kfar Saba, wo inzwischen rund 101.000 Menschen leben
offiziell zur Großstadt geworden. Im Gespräch mit Kfar Sabas
Bürgermeister Yehuda Ben-Hamo konnte sich Bennertz davon überzeugen,
dass das Interesse an der Partnerschaft mit Mülheim weiterhin groß
ist. Für 2016 plant der Mülheimer Städtepartnerschaftsverein,
dessen Kfar-Saba-Kompetenzteam jetzt vom ehemaligen
Vereinsvorsitzenden Peter Wolfmeyer geleitet wird, die nächste
Bürgerfahrt.
„Rund 400
Mülheimer und 300 Bürger aus Kfar Saba haben sich seit 1993
kennengelernt. Da sind viele persönliche Kontakte entstanden“,
freut sich der jetzt nur noch beratend tätige 77-jährige Vater der
deutsch-israeleische Städtepartnerschaft. Besonders bewährt hat
sich aus seiner Sicht, „dass die Teilnehmer der Bürgerbegegnungen
immer privat bei Familien untergebracht worden sind.“
Besonders
gern erinnert sich Bennertz an ein kinderloses Mülheimer Ehepaar,
dem Kfar Saba und seine Menschen so ans Herz gewachsen waren, dass es
sich dort sogar finanziell für Kindertagesstätten und
Baumpflanzugen engagierte. „Die Mülheimer haben in Kfar Saba den
Ruf, freundlich, offen und unvoreingenommen zu sein“, weiß
Bennertz, der in den letzten 30 Jahren fast 40-mal in Israel zu Gast
war.
Dieser Text erschien am 8. Mai 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
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