Freitag, 31. Mai 2013

Der Bürgerkrieg in Syrien hat auch Folgen für unsere Stadt

Weitere 5000 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien sollen in Deutschland aufgenommen werden. Das kündigte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich am 22. Mai 2013 in Berlin an. Am selben Tag traf bereits ein Bürgerkriegsflüchtling aus dem arabischen Land in Mülheim ein. „Wir konnten ihn im Rahmen einer Familienzusammenführung bei seiner Familie unterbringen, die hier bereits lebt“, erklärt der stellvertretende Leiter des Sozialamtes, Thomas Konietzka. Nach seinen Erkenntnissen leben in Mülheim derzeit knapp 30 Flüchtlinge aus Syrien.


Eine größere Flüchtlingsgruppe aus dem Bürgerkriegsland ist der Stadt, laut Konietzka, derzeit noch nicht in Aussicht gestellt worden. „Wenn, dann erfahren wir das von der dafür zuständigen Bezirksregierung in Arnsberg mit einem Vorlauf von etwa 14 Tagen“, erläutert er das Verfahren. Alle Flüchtlinge, die nach Nordrhein-Westfalen kommen, werden zunächst in einem Auffanglager in Dortmund versorgt und dann, je nach Fläche und Einwohnerzahl auf die Städte an Rhein und Ruhr verteilt. „Mülheim nimmt in der Regel 0,3 Prozent aller neu eingetroffenen Flüchtlinge“, sagt Konietzka.

Vor dem Hintergrund dieser Quote geht Konietzka nicht davon aus, dass Mülheim mit einer größeren Zahl von syrischen Flüchtlingen zu rechnen habe. Er geht eher von einer Zahl von unter zehn Personen aus. „Das wird uns vor keine großen Probleme stellen. Das ist für uns laufendes Geschäft“, betont Konietzka.

Derzeit leben in Mülheim insgesamt 350 Flüchtlinge. Um sie unterzubringen und zu versorgen, rechnet die Stadt für das laufende Jahr mit Kosten von insgesamt 3,9 Millionen Euro.

100 Flüchtlinge, die bereits eine längerfristige Aufenthaltsperspektive haben, konnten vom Sozialamt bereits in einer Wohnung auf dem freien Markt untergebracht werden. Für weitere 250 Flüchtlinge mietet die Stadt vor allem Wohnungen der SWB an. Ihre aktuelle Zahl gibt Konietzka mit 23 an. Hinzu kommen vier städtische Gebäude, in denen Wohnraum für Flüchtlinge bereitgestellt werden.

Dieser Text erschien am 27. Mai 2013 in der Neuen Ruhr Zeitung

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