Dienstag, 22. März 2022

Unfreiwilliger Ringverkehr

Alle guten Dinge sind angeblich Drei. Auf den Volksmund ist auch kein Verlass mehr. Bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres ließ mich die Ruhrbahn im Allgemeinen und deren Buslinie 753 einfach links liegen, bzw. rechts an der Haltestelle stehen. Diesmal konnte ich dem Ruhrbahn-Bus, der zwischen Selbeck und Hauptbahnhof pendelt, am Oppspring nur unangenehm überrascht und fassungslos hinterherwinken. Um meinen Abendtermin einhalten zu können, musste ich ein Taxi rufen. Anders, als der im Auftrag der Ruhrbahn tätige Busfahrer, ließ mich der Taxifahrer nur zugern einsteigen, weil er sich über jeden Fahrgast freut, der in diesen geld-gebeutelten Krisenzeiten noch von A nach B gefahren werden will. Sogar die Beifahrertür hielt er mir auf, damit ich leichter und schneller einsteigen konnte. Auch für meine frustrierenden Erfahrungen mit dem Ruhrbahn-Service hatte der von meinem unfreiwilligen Ringverkehr profitierende Taxichauffeur ein offenes Ohr und ein gutes Wort, um mich moralisch aufzurüsten und mir das gute Gefühl zu geben, dass es auch in unserer Stadt noch unerwartete Service-Oasen gibt, in der man sich als Kunde noch als König und nicht als der Dumme fühlen kann. Den Taxifahrer, der mich, stellvertretend für die Ruhrbahn, an diesem Abend doch noch sicher, gut und pünktlich an mein Ziel gebracht hat, kann ich der Ruhrbahn als Motivationstrainer für ihre Busfahrer nur wärmstens empfehlen.


Meine Beiträge für NRZ & WAZ

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Seit 100 Jahren Mülheimer

  Als Paul Gerhard Bethge 1924 in Mülheim geboren wurde, war die Stadthalle noch im Bau und erstmals zogen zwei Nationalsozialisten in den S...