Frieden in Europa. Der Ukraine-Krieg zeigt uns, dass dass mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht selbstverständlich ist. Die symbolischen und materiellen Unterstützungsaktionen für die Menschen in der Ukraine, die jetzt Opfer eines von der russischen Regierung begonnenen Angriffskrieges geworden sind, dokumentieren eindrücklich den Friedenswillen der Menschen.
Die, die wir noch im Frieden leben, können nur bewundernd und hochachtungsvoll auf die Menschen schauen, die auch angesichts unausweichlicher staatlicher Repressionen, ihrem Gewissen folgen und öffentlich gegen Putins Krieg auftreten. Ein besonders starkes Zeichen der Friedenssehnsucht und der Zivilcourage hat jetzt die russische Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa gesetzt, als Sie während einer Nachrichtensendung ihr Schild mit der Aufschrift: "No War!" in die Kamera hielt. So einfach und so schwer ist es, mutig für den Frieden einzutreten, Marina Owsjannikowa: „Es kann alles passieren, ein Autounfall, alles, was die wollen“ - WELT
Der lange für unmöglich gehaltene russische Krieg gegen die Ukraine macht deutlich, dass auch der Frieden kein Zustand, sondern eine Baustelle ist, an der unaufhörlich gearbeitet werden muss. Genau das tut der von 375 Mitgliedern getragene Förderverein der Mülheimer Städtepartner, die angesichts der aktuellen Corona-Lage wieder zu Bürgerfahrten in die Partnerstädte und deren Regionen einladen können.
Wenn wir als Mülheimer seit bald 70 Jahren mit den Menschen im englischen Darlington, seit 60 Jahren mit den Menschen im französischen Tours und seit 50 Jahren im finnischen Kuusankoski/Kovoula verbunden sind, dann hat das auch damit zu tun, das Pioniere der Städtepartnerschaftsbewegung, wie der Saarner Pastor Ewald Luhr, unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs, menschliche Brücken in die ehemaligen Feindstaaten geschlagen haben und so dafür gesorgt haben, dass aus ehemaligen Feinden Freunde geworden sind.
Den von Dr. Gerhard Ribbrock geführten Mülheimer Städtepartnern geht es eben nicht um touristisches Reisen im Sinne von Sightseeing, sondern um gegenseitiges Kennenlernen und Begegnungen, bei denen Menschen erleben, dass der oder die Andere, bei allen Unterschieden, auch nicht so viel anders ist als man selbst. Diese Erkenntnis zu vermitteln und zu verbreiten ist die beste vorbeugende Friedensarbeit, die man sich denken und wünschen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen