Samstag, 3. Juli 2021

Beispielhaftes Bauen und Planen

Im Rahmen meiner Berichterstattung für den Niederrheinanzeiger konnte ich jetzt in Dinslaken ein gutes Beispiel für klimaangepasstes Planen und Bauen kennenlernen. Die Stadt will das 150.000 Quadratmeter große Areal der 1954 eröffneten Trabrennbahn ab 2022 als Wohnquartier umwidmen. Der Rat hat die Verwaltung 2018 auf den Grundsatz der klimaangepassten Stadtplanung verpflichtet.

In diesem Sinne wird die Planung des künftigen Wohnquartiers auf der ehemaligen Trabrennbahn im Rahmen eines digitalen Bürgerbeteiligungsverfahren mithilfe der Internetseite: www.zukunft-trabrennbahn.de sowie mithilfe von Video-Workshops rund um die Themen: Mobilität, Energie und Klimaschutzvorangetrieben. Bürger können auf diesen Plattformen ihre Ideen für die Planung des künftigen Wohnquartiers einbringen können. Der gesamte Planungsprozess wird von externen Fachbüros begleitet und mit deren Know-How, etwa mit dem Errechnen von Kaltluftströmungsmodellen gespeist.

Diskutiert wird zum Beispiel, wie man im Wohnquartier CO2-arme Mobilität und Energieversorgung organisieren und die neue Siedlung vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner extremen Wetterlagen wetterfest machen kann.


Konkret soll das zum Beispiel nur die Einplanung von Grün- und Freiflächen sowie von zentralen Parkplätzen am Rande des Quartiers sowie dessen optimale Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und an das regionale Radwegenetz erreicht werden. Über die Anbindung an Car-Sharing-Systeme wird ebenso nachgedacht, wie über erneuerbare u nd dezentrale Energieträger, die Nutzung der Geothermie und des Grubenabwassers der ehemaligen Zeche Lohberg. Eine defensive und verdichtete Bauweise soll Freiflächen schaffen, um die Lebensqualität im Wohnquartier durch Kaltlufträume und Regenrückhalteflächen zu erhöhen. Das Ziel ist eine angemessene lokale Antwort auf das globale Problem des Klimawandels, um die Erderwärmung im Geist des Pariser Klimaabkommens  auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen und damit der Entstehung von sommerlichen urbanen Hitzeinseln entgegenzuwirken. Die jüngste Hitzewelle im Nordwesten Kanadas mit Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius machen die Notwendigkeit einer klimaangepassten Stadt- und Bauplanung deutlich.


LK/NRA, Juni 2021  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wo die Kumpel zuhause waren

  Der Mülheimer Bergbau ist Geschichte. 1966 machte mit Rosen Blumen gelle die letzte Zeche dicht Punkt Mülheim war damals die erste Bergbau...