Sonntag, 2. Oktober 2011

Warum sich Kirchen und Gewerkschaften dafür stark machen, dass der Sonntag Sonntag bleibt



War heute was? Ach ja. Sonntag! Bereits am Samstag ging die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) auf die Straße, um vor der Ladenkirche am Kohlenkamp mit Passanten über den Wert des Sonntags ins Gespräch zu kommen. Warum und mit welcher Resonanz? Für die NRZ fragte ich den Vorsitzenden des KAB-Stadtverbandes, Hermann Meßmann.






Warum gehen Sie für den Sonntag auf die Straße?



Wir machen gemeinsam mit den Gewerkschaften Aktionen, weil wir die Sonntagsruhe bewahren wollen. Für uns als KAB geht es natürlich auch darum, dass die Kirche in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und zu gesellschaftlich relevanten Themen Stellung bezieht.



War Ihren Gesprächspartnern der Sonntag wichtig?



Die Menschen erkennen, dass die Sonntagsruhe immer mehr ausgehöhlt wird, auch wenn viele aus wirtschaftlichen Gründen schon mal eine Sonntagsschicht mitgenommen haben. Ich habe in den Gesprächen eine positive Resonanz gespürt und bin unter diesem Eindruck mehr denn je sehr dafür, dass die ausufernden Ladenöffnungszeiten wieder zurückgeschraubt werden sollten. Ich muss nicht spät abends oder nachts noch ein Pfund Zucker kaufen können. Das kann ich den ganzen Tag über erledigen. Ich denke dabei an die vielen Mitarbeiter im Einzelhandel, die aus ihren Familien gerissen werden, weil sie noch am späten Abend oder eben sonntags Dienst tun müssen.



Brauchen wir nicht auch Sonntagsarbeit und tut es ein anderer freier Tag in der Woche nicht auch?



Dinge, die sein müssen, wie Dienst am Kranken oder gesellschaftliche Hilfsdienste, müssen natürlich auch am Sonntag geleistet werden. Aber die Sonntagsarbeit, die nicht unbedingt sein muss, sollte reduziert werden. Denn am Sonntag besteht die Möglichkeit, dass die Familie wieder zusammenfindet und gemeinsam Dinge erleben kann. Dazu gehört für mich natürlich auch der religiöse Bereich. Die Familie hat aus unserer Sicht oberste Priorität, weil sie die Grundlage der Gesellschaft ist.






Dieser Beitrag erschien am 26. September 2011 in der NRZ

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