Dienstag, 16. Mai 2023

SPITZENFORSCHUNG VOR DER HAUSTÜR

 Chemische Energiekonversion. Damit beschäftigt sich das jüngere der beiden Max-Planck-Institute am Kahlenberg. Das interessiert doch nur Chemiker! Könnte man denken. Doch man würde damit falsch liegen, Das zeigte der publikumsübergreifende Publikumsandrang beim Tag der offenen Tür, zu dem das 2012 gegründete und derzeit von Walter Leitner geführte Institut an der Stiftstraße jüngst eingeladen hatte. "Freudig überrascht und begeistert", zeigte sich der Institutsdirektor und sprach von einem "Supertag"!


Interesse zeigten die Besucherinnen und Besucher des MPI für Chemische Energiekonversion (MPI-CEC) nicht nur an der für die Energiewende relevanten Grundlagenforschung, die daran arbeitet, dass auch die Energie, die von Wasser, Wind und Sonne erzeugte "erneuerbare" Energie mittels chemischer Reaktionen gespeichert, transportiert und wieder freigesetzt werden kann. So könnte eines Tages die an der deutschen Nordseeküste produzierte Windenergie auch im Süden der Republik ankommen, wenn denn die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen würden.

Damit die wissenschaftliche Erkenntnis auch in der sie anwendenden Wirtschaft und von dort aus hoffentlich auch in die Politik gelangen, kooperiert das MPI-CEC, dessen Vorläufer am Ende der 1950er Jahre als eine strahlenchemische Abteilung des 1912 gegründeten MPI für Kohlenforschung angefangen hat, auch mit Unternehmen, wie Thyssen-Krupp oder anderen Forschungsinstituten, wie dem Frauenhofer-Institut in Oberhausen. 

Finanziert wird die Grundlagenforschung an den beiden Mülheimer MPIs im Rahmen der steuerfinanzierten Forschungsförderung, die Bund und Länder an die Max-Planck-Gesellschaft vergeben, die wiederum das Geld an ihre bundesweit 85 Institute verteilt. Im Jahr 2021 belief sich diese Forschungsförderung des Bundes und der Länder, nach Angaben der Max-Planck-Gesellschaft auf insgesamt 1,97 Milliarden Euro.

Aktuell arbeiten 280 Mitarbeitende in den vier Fachabteilungen des MPI-CEC, von denen sich 250 an den 35 Informationsstationen und in zwei, mit jeweils 120 Zuhörerinnen und Zuhörern, vollbesetzten Experimentalvorlesungen beteiligten. Dabei zeigte ein Rundgang durch die seit 2017 neuerrichteten Institutsgebäude, dass das MPI-CEC nicht nur naturwissenschaftliche, sondern auch verwaltungstechnische Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu bieten hat.

Ende 2024 soll auch der vierte Neubau des MPI-CEC fertiggestellt sein. Im sogenannten C-Gebäude werden dan die Elektronenmikroskope des Institutes aufgestellt. Langfristig braucht das Institut auch zwei neue Abteilungsleiterinnen oder Abteilungsleiter. Wann diese wissenschaftlich hochqualifizierten Stellen besetzt werden können, ist nach Angaben der Institutsleitung aber noch nicht abzusehen.


Mülheimer Presse & MPI-CEC



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