Freitag, 2. Dezember 2022

Wo wünschen noch hilft

 Caritas und NRZ haben ihre gemeinsame Wunschbaumaktion 2022 gestartet. Die beiden Caritas-Mitarbeiter Monika Schick-Jöres und Rüdiger Pilotek schmückten jetzt den zum 15. Mal aufgestellten Wunschbaum mit roten und gelben Wunschkarten. Wie im Vorjahr steht der Wunschbaum in der Touristeninformation der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft (MST). Die Tourist-Info der MST befindet sich im neuen Stadtquartier Schloßstraße und ist, montags- bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr sowie samstags von 10- bis 14 Uhr,  von der Friedrich-Ebert-Straße und von der Schollenstraße zugänglich.

„Wir freuen uns, dass wir als eine zentrale Anlaufstelle in der Stadt die Wunschbaumaktion der Caritas und der NRZ auch in diesem Jahr wieder unterstützen und so einen Beitrag dazu leisten können, dass sich Menschen an Weihnachten über ein Geschenk freuen können, die sonst kein Geschenk bekommen würden. Ich hoffe, dass die Adventsaktion auch in diesem Jahr wieder so großen Anklang, wie im Vorjahr finden wird, und die Wunschkarten schnell vom Tannenbaum gepflückt werden“, sagt MST-Prokurist Marc Baloniak.

„Wir rechnen auch in diesem Advent mit bis zu 1000 Wunschkarten. 975 der 1000 Wünsche konnten wir im Advent 2021 mithilfe großzügiger NRZ-Leserinnen und Leser erfüllen. 25 Wünsche blieben zunächst unerfüllt, konnten dann aber über andere Kanäle von uns in letzter Minute nachträglich erfüllt werden“, erklären Schick-Jöres und Pilotek.

Pilotek ist für die Logistik der Wunschbaumaktion zuständig. Gerne beantwortet er An- und Nachfragen rund um die Wunschbaumaktion unter der Rufnummer: 0208-3000884 oder per E-Mail an: ruediger.pilotek@caritas-muelheim.de. „Wer sich an unserer Adventsaktion beteiligen möchte, muss bis zum 16. Dezember eine Wunschkarte vom Tannenbaum geholt und als verpacktes Geschenk wieder unter den Wunschbaum in der Tourist-Info gelegt oder auch direkt bei der Caritas an der Hingbergstraße 176 abgegeben habe. Denn nur so können unsere Mitarbeitenden die Geschenke noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest abgeben“, erklärt Schick-Jörres.

Unter den Menschen, die sich über ein Weihnachtsgeschenk vom Wunschbau freuen können, sind diesmal auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die als orthodoxe Christen ihr Weihnachtsfest traditionell erst am Dreikönigstag, dem 6. Januar feiern.

„In Zeiten der Inflation sind auch Pakete mit haltbarem Lebensmittel mehr denn je gewünscht und willkommen“, weiß Rüdiger Pilotek. „Auch Hygieneprodukte, Spielzeug oder Einkaufs- und Kinogutscheine stehen auf den Wunschkarten, die uns von Hilfsbedürftigen aller Nationalitäten und Generationen erreichen“, ergänzt Schick-Jörres. Dominik Schreyer, der als Geschäftsführer des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur an der Georgstraße auch für die Mülheimer Tafel zuständig ist, bestätigt den Eindruck seiner Caritas-Kollegen: „Wir haben viele neue Kunden und arbeiten mit 3000 Lebensmitteltüten, die wir pro Woche an Bedürftige abgeben, auf einem Rekordniveau sagt Schreyer. Die Mülheimer Tafel arbeitet seit Jahresbeginn mit Terminvergaben und Zeitfenstern, um dem Andrang Herr werden zu können. Der Bundesverband der Tafeln hat jüngst mitgeteilt, dass die Nachfrage nach gespendeten Lebensmitteln seit Beginn des Jahres um 50 Prozent angestiegen ist.

 

An dieser Stelle darf nicht vergessen werden, dass Caritas und NRZ nur deshalb ihr Ziel, Freude zum Frohen Fest zu schenken, nur erreichen können, weil nicht nur die 300 hauptamtlich Mitarbeitenden des 1920 von Pastor Konrad Jakobs gegründeten katholischen Sozialverbandes, sondern auch die 100 ehrenamtlich in der Gemeindecaritas aktiven Frauen und Männer mit Hand anlegen und als Helfer und Paketboten unterwegs sind. „Viele der Beschenkten, die zum Beispiel durch Flucht, Krankheit und Arbeitslosigkeit unverschuldet in Not geraten sind, haben sich bei uns zum Teil mit Tränen in den Augen oder auch mit den von ihren Kindern gemalten Bildern bedankt, beschreiben Schick-Jörres und Pilotek die Resonanz, die die Wunschbaumaktion 2021 gefunden hat. Historisch zurückblickend, ist interessant, dass der Brauch der Bescherung unter einem geschmückten Baum, die den Beschenkten Freude machen und so die Freude über die Geburt Jesu Christi zum Ausdruck bringen soll, im 19. Jahrhundert von katholischen Arbeitern aus Polen ins Ruhrgebiet mitgebracht worden ist. 

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