Mit rund 150 Gästen aus allen Bereichen der Bürgerschaft haben der Künstler Alexander Voß und der Chemiker Prof. Dr. Torsten Schmidt in der Sparkasse am Berliner Platz ihren Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft gefeiert. Die Sparkasse war nicht nur Gastgeberin der Preisverleihung. Sie stellt auch das Preisgeld von jeweils 3000 Euro zur Verfügung.
In diesem Zusammenhang würdigte Oberbürgermeister Marc Buchholz die
Partnerschaft zwischen Stadt und Sparkasse, die sich nicht nur bei der
Dotierung des seit 1962 vergebenen Preises bewährt habe.
Der Jury, die die Ruhrpreisträger auswählt, gehören der Vorstandsprecher
der Sparkasse, Martin Weck, Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe, die
Vorsitzende des Kulturausschusses, Bürgermeisterin Ann-Kathrin Allekotte, der
Chemiker und MPI-Direktor Prof. Dr. Ferdi Schüth und der Filmemacher Rainer Komers an, der die
Mülheimer Künstler vertritt. Angesichts der Corona-Pandemie hatte es 2020 und
2020 keine Ruhrpreisverleihung gegeben.
Mit
Blick auf die aktuellen Preisträger erklärte der Oberbürgermeister: „Prof.
Thorsten C. Schmidt und Alexander Voß zeichnet - wie andere Preisträger vor
ihnen - aus, dass sie Bestehendes aus neuen Blickwinkeln ansehen. Sie bewerten
es anders als ihre Vorgänger. Sie suchen nach innovativen Ansätzen,
Entwicklungsmöglichkeiten und Ausdrucksformen.
Sie
lösen Diskussionen aus, in denen sich Fachwelt und Laien neugierig mit den
Arbeitsergebnissen der beiden auseinandersetzen. Sie regen die Fantasie an,
inspirieren, irritieren, verblüffen oder verstören. Sie ermuntern andere, mit
den Ergebnissen ihrer Arbeit weiter zu forschen, diese ebenfalls zu
hinterfragen, sie weiterzuführen oder zu verändern.“
Alexander
Voß wird einen Teil seines Preisgeldes, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung
sagte, dem von ihm mitgegründeten Kunsthaus an der Meißelstraße in Styrum (www.kunsthaus-mh.de) zur Verfügung stellen.
In
ihrer Laudatio auf Voß, die die kurzfristig erkrankte Leiterin des städtischen
Kunstmuseums. Beate Reese, von ihrer Stellvertreterin Anja Bauer-Kersken
vortragen ließ, würdigte Reese den Preisträger „als als eine verlässliche Größe
in der Künstlerschaft.“ Voß, so seine Laudatorin, „wird ob seiner
nachdenklichen und überlegten Art geschätzt.“ Darüber hinaus würdigten seine Laudatorinnen
Voß als „Meister der gelenkten Schnitte und Bruchstellen,“ der „Seit fast vierzig Jahren beharrlich
und konsequent seinen künstlerischen Weg verfolgt“ und sich: „mit der Gestaltungskraft
der Linie auseinandergesetzt hat, die ihn als grundlegendem Element von Kunst, Schritt
für Schritt von der Fläche in den Raum geführt“ habe. Dies gelte bei seinen Linoldrucken
ebenso wie für seine markanten Glasarbeiten."
Voß betonte in seinen
Dankesworten: „Meine Arbeit hat eine lange Entwicklung hinter sich und mit
Abstand lässt sich das Ganze besser erfassen. Mit einer gesunden Mischung aus
Rück- und Ausblick möchte ich meinen Dank verbinden“ In diesem Zusammenhang
wies Voß auf seine Familie, aber auch auf Freunde und Kollegen hin, die seine
künsterlische Arbeit inspiriert, begleitet und mitgetragen hätten. Den
Mülheimer Künstler Friedebert Reihl würdigte Voß als seinen „geistigen Vater“
in Sachen Kunst.
Kunst und Wissenschaft
verbindet der Mikrobiologe und Schriftsteller Hans-Curt Flemming. Er hielt die
Laudatio an seinen Freund und Kollegen Prof. Dr. Torsten C. Schmidt, der als
Chemiker am Mülheimer Wasserforschungsinstitut IWW und an der Universität Duisburg-Essen
lehrt und forscht.
Schmidt, der seine Frau zu sich ins Rampenlicht, holte, machte deutlich, dass naturwissenschaftliches Arbeiten keine One-Man-Show, sondern immer ein Teamwork sei. Flemming würdigte seinen Freund und Kollegen Schmidt als einen kreativen und bodenständigen Menschen, mit dem man sich auch abseits naturwissenschaftlicher Diskussionen über unterschiedlichste Themen austauschen könne. Schmidt hat angekündigt, ein Drittel seines Preisgeldes der Mülheimer Obdachlosenhilfe Solidarität in Mülheim (www.si-mh.de) zur Verfügung zu stellen.
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