Wie der ehemalige Bürgermeister und FDP-Stadtverordnete Paul Gerhard Bethge mitteilt, ist der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Meinolf am vergangenen Freitag im Alter von 92 Jahren gestorben. Trotz ihrer politischen Gegensätze waren Bethge und Meinolf freundschaftlich verbunden und trafen sich regelmäßig zum politischen und menschlichen Austausch im Stadtcafe Sander.
Meinolf stand von 1989 bis 1994 an der Spitze der SPD-Ratsfraktion. Außerdem vertrat er Eppinghofen jahrzehntelang als Stadtverordneter im Stadtparlament, dem jetzt sein Enkel Sven Deege (ebenfalls SPD) angehört.Meinolf war ein Sozialdemokrat alter Schule. Als Betriebsratsvorsitzender der Mannesmannröhrenwerke stand er der mitgliederstärksten SPD-Betriebsgruppe der Bundesrepublik vor. In dieser Funktion stand er auch über Jahrzehnte im Austausch mit den Spitzenpolitikern seiner Partei, die regelmäßig bei den sozialdemokratischen Mannesmännern in Mülheim zu Gast waren. Der gelernte Metallfacharbeiter Meinolf, der seine politische Laufbahn als Jugendvertreter und Betriebsrat in den späten 1940er Jahren begann und vor 70 Jahren dann in der Sozialdemokratie aktiv wurde, war und blieb zeitlebens ein geradliniger und streitbarer Vertreter von Arbeitnehmerinteressen. Als Exponent des Arbeitnehmerflügels mahnte Meinolf immer wieder ein enges politisches Zusammenarbeiten von Gewerkschaften und Sozialdemokratie an.
Hans Meinolf, der eine Tochter hinterlässt, hat sich in seinen letzten Lebensjahren, zunehmend aus der Politik zurückgezogen, die Politik seiner Partei aber mit kritischer Solidarität, auch in Interviews mit dieser Zeitung, begleitet.
Seine besondere Sorge galt zuletzt der häuslichen Pflege seiner vor ihm verstorbenen Ehefrau Hanni.
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