Dienstag, 30. Juni 2015

Die Bücher werden bei Seite gelegt: Eine Schülerumfrage zum Schuljahresende

Ein Wandgemälde aus der Karl-Ziegler-Schule

Eines ist allen 20.666 Schülern in Mülheim gemeinsam, die Vorfreude auf die Sommerferien. Denn mit dieser Woche geht das Schuljahr 2014/15 zu Ende. In diesem Schuljahr haben 5400 Kinder eine Grundschule besucht. 668 Jugendliche lernten in einer Hauptschule und 2052 Jugendliche an einer Realschule fürs Leben. 4601 Mädchen und Jungen besuchten ein Gymnasium und 3707 eine Gesamtschule. 3716 junge Erwachsene lernten ausbildungsbegleitend an einer Berufsschule und 522 Jugendliche besuchten eine Förderschule.

In der letzten Woche des ablaufenden Schuljahres ging die NRZ selbst noch einmal in die Schule suchte das Gespräch 15 Jahre jungen Neuntklässlern des Karl-Ziegler-Gymnasiums um. Ihre Antworten auf die Fragen:

Was lief in diesem Schuljahr besonders gut? Was lief nicht so gut? und: Was hast du dir für die Ferien und das kommende Schuljahr vorgenommen, zeigen: Wenn es gut geht, kann Schule wirklich Spaß machen. Sie ist aber auch oft mit mehr Arbeit und Zeitdruck verbunden, als sich das manche Erwachsene, die keine schulpflichtigen Kinder haben und deren Schuljahre schon länger zurückliegen vorstellen können. Kein Zweifel: Das Abitur in 8 statt in 9 Schuljahren hat das Lernen nicht leichter gemacht.

Gut und besser gelaufen als im Schuljahr davor ist bei Furkan Ayan der Chemieunterricht. Seine neue Chemielehrerin macht es möglich. „Sie kann gut erklären und macht viele Experimente. Da komme ich besser mit“, freut sich Furkan. Nicht gut lief es für ihn dagegen der Physikunterricht. In Physik steht er jetzt zwischen 4 und 5 und damit zwischen Hoffen und Bangen. Fürs nächste Schuljahr hat er sich vorgenommen, „mich früher in Unterrichtsthemen einzuarbeiten, damit ich das Abi schaffe.“

Gut fand Aleyna Sözere an diesem Schuljahr, „dass sich die Freundschaften, die ich in meiner Klasse gefunden habe, weiter vertieft haben.“ Sie fand es toll, mit ihren Freundinnen ihre Freizeit zu gestalten oder gemeinsam zu lernen und dabei „als die angenommen zu werden, die man ist.“
Geärgert hat sie sich über aus ihrer Sicht manche ungerechte Note, die ihre Anstrengungen nicht genug würdigte. In den Ferien lernt sie nicht, will aber im nächsten Jahr gut mitarbeiten.

Gut gefallen haben Julia Nawrocka vor allem die Mittagspausen mit ihren Freundinnen, „in denen wir essen, reden und unsere Freizeit planen konnten.“ Froh ist sie dagegen, dass mit dem Schuljahr für sie der wahnsinnig anstrengende Physikunterricht mit seinen vielen Formeln vorbei ist. Damit hat sie sich schwer getan, aber am Ende eine Drei geschafft. Jetzt freut sie sich auf den Besuch bei ihrer Großmutter in Polen. Im neuen Schuljahr will sie sich mündlich mehr am Unterricht beteiligen.

„Das ist gut gelaufen“, sagt Henri Gossens mit Blick auf seine guten und sehr guten Noten in Deutsch, Mathe, Englisch und Französich. Spannend fand er auch sein Betriebspraktikum bei Siemens. Dort hat er an einen Elektromotor mitgebaut. Sein Misserfolgserlebnis war eine Vier minus im Physiktest. In den Ferien will er nur ausspannen, um dann im kommenden Schuljahr noch aufmerksamer mitarbeiten zu können. Sein Ziel ist das Abitur und ein anschließendes Ingenieursstudium.

Im Rückblick auf das ablaufende Schuljahr erinnert sich Ciara Zieren gerne an viele gute Noten und eine spannende Projektarbeit in den Fächer Englisch und Geschichte. Sie produzierte einen kleinen Film zum Thema Vietnamkrieg. Als unangenehm empfindet sie, „dass die Schule für mich oft stressig ist, weil ich mich selbst zu sehr unter Druck setze.“ Deshalb hat sie sich für das nächste Schuljahr vorgenommen, „entspannter an die Schule heranzugehen und mir auch mal eine Auszeit zu gönnen.“

Dass sich sein verstärktes Vokabellernen im Fach Englisch mit einer von Befriedigend auf Gut verbesserten Note ausgezahlt hat, freut Robert Tewes ganz besonders. Das motiviert ihn auf diesem Wege weiter zu gehen. Interessant und ansprechend fand er auch die physikalische Lerneinheit über den Aufbau von Atomkraftwerken. Geärgert hat er sich über die Flüchtigkeitsfehler, die ihm bei Mathearbeiten unterlaufen sind. Jetzt freut er sich auf einen Urlaub mit seiner Großmutter in Cuxhaven.

Oliver Urban freut sich vor allem darüber, dass er im Fach Mathematik „durch mehr mündliche Beteiligung und Gruppenarbeit mehr Spaß am Unterricht bekommen hat und so meine Noten verbessern konnte.“ Was ihn nervt ist die Stundenorganisation und die Tatsache, dass er aufgrund des Ganztagsuntterichtes auch in Freistunden das Schulgelände nicht verlassen darf. Jetzt freut er sich auf einen Urlaub an der polnischen Ostsee.

Meine Noten haben sich verbessert“, freut sich Letizia Di Santo im Rückblick auf das ablaufende Schuljahr. Es hat sich ausgezahlt, dass sie sich auf Klassenarbeiten gut vorbereitet und sich öfter im Unterricht gemeldet hat. Schade findet sie, dass ihr der Ganztagsunterricht zu wenig Zeit für Freunde und Familie lässt. Ihr Ziel ist ein gutes Abitur, anschließend studieren und dann Journalistin oder Ärztin werden.

Gerne erinnert sich Koray Uzun an die gemeinsame Rudertour, die er in diesem Schuljahr mit seinen Klassenkamerraden auf der Ruhr unternehmen konnte. „Das hat die Kontakte zwischen den Mitschülern vertieft“, freut sich Uzun. Spannend fand er auch sein Betriebspraktikum bei der Rheinsch Westfälischen Wasserwerksgesellschaft RWW. Im kommenden Schuljahr möchte er besser vorbereitet in den Unterricht gehen.

Eine gelungene und mit Sehr Gut bewertete Bio-Projektarbeit zum Thema Hören und Lärm, für die sie recherchieren und experimentieren musste, war für Chiara Schneid das Erfolsgerlebnis dieses Schuljahres. Eine Vier in Französisch sieht sie als ihren größten Misserfolg. Die Sprache hört sich in ihren Ohren schön an, liegt ihr aber nicht. Jetzt freut sie sich erst mal auf einen Italien-Urlaub mit ihrer besten Freundin.

Eine gute Klassengemeinschaft und entspannende Mittagspausen haben Fatima Zahra Gassa in diesem Schuljahr besonders gut gefallen. Geärgert hat sie sich über manche Note, die aus ihrer Sicht unfair war, weil sie ihre persönlich Leistung und Arbeit nicht angemessen bewertete. Im kommen Schuljahr will sie mehr Ordnung halten und „nicht mehr alles auf den letzten Drücker erledigen.“ Doch jetzt freut sie sich erst mal auf einen vierwöchigen Urlaub und Familienbesuch in Marokko.

Nach dem er in den Fächern Deutsch und Biochemie einen Blauen Brief bekam, hat sich Cedric Ramirez auf die Hinterbeine gesetzt und so manches seiner geliebten Tischtennisturniere ausfallenlassen. Es hat sich gelohnt Jetzt hat er in beiden Fächern befriedigende und ausreichende Noten erreicht. Von manchen Lehrern würde er sich wünschen, dass sie keine Schüler bevorzugen und alle gleich behandeln. Jetzt freut er sich erst mal auf seinen Urlaub bei den Großeltern in Portugal.

Sebastian Todica hat sich in diesem Schuljahr über seine neue Biologielehrerin gefreut, „weil sie sehr fair benotet und viele Experimente macht, so dass mir der Unterricht mehr Freude macht.“ Nicht so zufrieden war er mit seinen Noten im Fach Französisch. Deshalb will er sich im kommenden Schuljahr nicht nur in diesem Fach mehr am Unterricht beteiligen und sich öfter melden, um insgesamt bessere Noten zu bekommen. Doch jetzt freut er sich erst mal auf einen Urlaub in der Türkei.

Merve Nur-Arslan hat sich nicht nur darüber gefreut, dass sie sich durch eine mündliche Englisch-Prüfung um eine ganze Note auf Drei verbessern konnte. Toll findet sie auch die gute Klassengemeinschaft, aus der niemand ausgeschlossen wird. Nicht so angenehm war für sie der Stress, um in den Fächer Geschichte, Politik und Chemie in den grünen Bereich zu kommen. Im nächsten Schuljahr möchte sie von Anfang an mehr am Ball bleiben, um erst gar nicht mehr in Verlegenheit zu kommen.

Dieser Text erschien am 24. Juni 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung

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