Montag, 22. Dezember 2014

Bürgerarbeit: Eine zweite Chance für den Arbeitsmarkt vor dem Aus


„Der SPD-Bundestagsabgeordnete Arno Klare fordert einen sozialen Arbeitsmarkt, aber die Große Koalition hat es versäumt, rechtzeitig ein Nachfolgeprogramm für die auslaufende Bürgerarbeit aufzulegen“, ärgert sich der Geschäftsführer des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur, Ulrich Schreyer.

In der Spitze beschäftigte das Diakoniewerk 70 aus der Langzeitarbeitslosigkeit kommende Bürgerarbeiter, die zum Beispiel in der Kantine, an der Tafel, im Textil- und Secondhand-Verkauf, im Fuhrpark, in der Schreinerei oder bei Wohnungsauflösungen eingesetzt wurden. Zurzeit sind es noch 35. Nur 15 von ihnen können mit Eigenmitteln des Diakoniewerks und Fördermitteln der Sozialagentur zwei Jahre lang weiterbeschäftigt werden. Auch wenn der Wegfall der Bürgerarbeiter beim Diakoniewerk mit einigen Überstunden anderer Kollegen ausgeglichen werden kann, macht es aus Schreyers Sicht keinen Sinn, „dass der Steuerzahler mehr Geld dafür bezahlt, Langzeitarbeitslose mit massiven Vermittlungshindernissen zu Hause sitzen zu lassen, statt sie mit einem 20-prozentigen Arbeitgeberanteil sinnvoll zu beschäftigen.“

Sinnvoll beschäftigt sind zumindest bis Ende des Jahres die 15 Bürgerarbeiter der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG), die als Mobilitätsassistenten Senioren und Behinderte in Bus und Bahn begleiten. Die MVG prüft, wie sie mit Eigenmitteln und Fördermitteln der Sozialagentur ihren beliebten Begleitservice aufrechterhalten kann. Im MVG-Aufsichtsrat steht das Thema am 1. Dezember auf der Tagesordnung. Den Aufsichtsräten soll ein Vorschlag vorliegen, wonach der Begleitservice der MVG mit 7 statt mit bisher 15 Mitarbeitern fortgesetzt werden könnte.

Glück hat eine Bürgerarbeiterin der Paritätischen Initiative für Arbeit (Pia), die im neuen Jahr als fest angestellte Verwaltungsmitarbeiterin übernommen wird, während ein Kollege in der Styrumer Radstation gehen muss und seine Arbeit durch seine vier Kollegen mit gemacht werden muss.

Die Mülheimer Seniorendienste beschäftigen immerhin zwei ihrer zeitweise neun Bürgerarbeiter als Alltagsbetreuer und Altenpflegehelferin in den städtischen Altenheimen weiter. Einen Serviceverlust fürchtet Geschäftsführer Alexanders Keppers durch den Wegfall der letzen beiden Bürgerarbeiter nicht, „weil unsere Stellen derzeit alle besetzt sind.“

„Das ist schon grenzwertig. Wir wissen noch nicht, ob wir unsere Öffnungszeiten im bisherigen Umfang aufrecht erhalten können“, sagt dagegen der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, Lothar Fink, mit Blick auf die Bürgerarbeiterin, die nur noch bis Ende 2014 die hauptamtliche Mitarbeiterin der Awo-Seniorentagesstätte an der Bahnstraße unterstützen kann.

„Der SPD-Bundestagsabgeordnete Arno Klare fordert einen sozialen Arbeitsmarkt, aber die Große Koalition hat es versäumt, rechtzeitig ein Nachfolgeprogramm für die auslaufende Bürgerarbeit aufzulegen“, ärgert sich der Geschäftsführer des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur, Ulrich Schreyer.

In der Spitze beschäftigte das Diakoniewerk 70 aus der Langzeitarbeitslosigkeit kommende Bürgerarbeiter, die zum Beispiel in der Kantine, an der Tafel, im Textil- und Secondhand-Verkauf, im Fuhrpark, in der Schreinerei oder bei Wohnungsauflösungen eingesetzt wurden. Zurzeit sind es noch 35. Nur 15 von ihnen können mit Eigenmitteln des Diakoniewerks und Fördermitteln der Sozialagentur zwei Jahre lang weiterbeschäftigt werden. Auch wenn der Wegfall der Bürgerarbeiter beim Diakoniewerk mit einigen Überstunden anderer Kollegen ausgeglichen werden kann, macht es aus Schreyers Sicht keinen Sinn, „dass der Steuerzahler mehr Geld dafür bezahlt, Langzeitarbeitslose mit massiven Vermittlungshindernissen zu Hause sitzen zu lassen, statt sie mit einem 20-prozentigen Arbeitgeberanteil sinnvoll zu beschäftigen.“

Sinnvoll beschäftigt sind zumindest bis Ende des Jahres die 15 Bürgerarbeiter der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG), die als Mobilitätsassistenten Senioren und Behinderte in Bus und Bahn begleiten. Die MVG prüft, wie sie mit Eigenmitteln und Fördermitteln der Sozialagentur ihren beliebten Begleitservice aufrechterhalten kann. Im MVG-Aufsichtsrat steht das Thema am 1. Dezember auf der Tagesordnung. Den Aufsichtsräten soll ein Vorschlag vorliegen, wonach der Begleitservice der MVG mit 7 statt mit bisher 15 Mitarbeitern fortgesetzt werden könnte.

Glück hat eine Bürgerarbeiterin der Paritätischen Initiative für Arbeit (Pia), die im neuen Jahr als fest angestellte Verwaltungsmitarbeiterin übernommen wird, während ein Kollege in der Styrumer Radstation gehen muss und seine Arbeit durch seine vier Kollegen mit gemacht werden muss.

Die Mülheimer Seniorendienste beschäftigen immerhin zwei ihrer zeitweise neun Bürgerarbeiter als Alltagsbetreuer und Altenpflegehelferin in den städtischen Altenheimen weiter. Einen Serviceverlust fürchtet Geschäftsführer Alexanders Keppers durch den Wegfall der letzen beiden Bürgerarbeiter nicht, „weil unsere Stellen derzeit alle besetzt sind.“

„Das ist schon grenzwertig. Wir wissen noch nicht, ob wir unsere Öffnungszeiten im bisherigen Umfang aufrecht erhalten können“, sagt dagegen der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, Lothar Fink, mit Blick auf die Bürgerarbeiterin, die nur noch bis Ende 2014 die hauptamtliche Mitarbeiterin der Awo-Seniorentagesstätte an der Bahnstraße unterstützen kann.
 
Dieser Text erschien am 19. November 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung

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