Telefonseelsorge wird immer wichtiger. Ihre 125 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprachen im vergangenen Jahr mit 24.000 Menschen in Not. Damit stieg die Zahl der Anrufer im Vergleich zum Jahr davor um 4000. Das bedeutet: Im Durchschnitt wählen täglich 66 Anrufer die kostenlosen Rufnummern der Telefonseelsorge. „Es vergeht kein Tag, an dem nicht mindestens ein Anrufer davon spricht, sich das Leben nehmen zu wollen. Außerdem stellen wir fest, dass die Leute sehr viel mehr als früher auch nachts anrufen“, schildert der Leiter der Telefonseelsorge Olaf Meier die Entwicklung.
Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Isolation und daraus resultierende Probleme, wie Drogensucht oder Depression und andere psychische Erkrankungen. Das sind die zunehmend artikulierten Probleme, die sich die ehrenamtlichen Frauen und Männer am anderen Ende der Leitung anhören. „Die Probleme. die in den Gesprächen mit der Telefonseelsorge geäußert werden, schlagen auch in unseren Beratungsstellen auf. Dort haben wir es zunehmend vor allem auch mit jüngeren Menschen zu tun, die psychisch krank werden, weil sie dem Leistungsdruck auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr standhalten,“ sagt die Geschäftsführerin der Caritas, Regine Arntz. Sie vertritt die katholische Stadtkirche im Kuratorium der Telefonseelsorge, die ökumenisch von der evangelischen und der katholischen Kirche finanziert wird.
Rund ein Viertel des sechsstelligen Jahresetats wird aus Mülheimer Kirchensteuereinnahmen finanziert. Deshalb sitzt neben Arntz auch der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises an der Ruhr. Helmut Hitzbleck, im Kuratorium der für Mülheim, Duisburg und Oberhausen zuständigen Telefonseelsorge.
„Vielen Menschen fällt es schwer, mit ihren Sogen in eine Beratungsstelle zu kommen. Deshalb ist es wichtig, dass sie bei der Telefonseelsorge eine anonyme Anlaufstelle finden, wo ihnen jemand zuhört und ihnen einen positiven Impuls gibt, egal wann und egal, wie schlecht es einem Anrufer geht“, beschreibt Arntz die wichtigste Funktion des Angebotes.
Obwohl die Telefongespräche anonym sind, schätzt der Olaf Meier auf der Grundlage der Bevölkerungsverteilung, dass etwa ein Viertel aller Anrufe aus Mülheim kommt. Auch ein Viertel der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die jeden Monat dreimal für jeweils vier Stunden am Telefon sitzen, kommt aus Mülheim.
„Mülheim ist ein gutes Pflaster für die Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter, weil es hier offensichtlich besonders viele Menschen gibt, die gerne mit Sprache umgehen und sich für Menschen interessieren und diese Herausforderung auch als Chance sehen, sich als Persönlichkeit weiterzuentwickeln“, betont der hauptamtliche Leiter Olaf Meier.
Meier, der zusammen mit seiner hauptamtlichen Kollegin Rosemarie Schettler die Telefonseelsorge leitet und die ehrenamtlichen und zu 85 Prozent weiblichen Mitarbeiter begleitet, schätzt, dass die Ausbildung eines professionellen Ehrenamtlers rund 6000 Euro kostet. Die zwischen 30 und 70 Jahre alten Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge engagieren, tun dies zwar unentgeltlich, bekommen aber ihre Fahrtkosten erstattet. Darüber hinaus erhalten sie jeden Monat eine dreistündige Supervision, um ihre eignen Erfahrungen reflektieren und verarbeiten zu können. Außerdem nehmen sie nach ihrer Erstausbildung regelmäßig an Fortbildungen teil.
„Um für die Telefonseelsorge arbeiten zu können, sollte man selbst in stabilen Verhältnissen leben, um genug Luft und Lust mitzubringen“, betont Olaf Meier. Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Dienst in der Telefonseelsorge ist für ihn die Fähigkeit: „sich in andere Menschen hineindenken und ihnen zuhören zu können, ohne sie mit eigenen Ratschlägen zu überfallen.“ Sich unbezahlt als sozial und psychologisch stabile und selbstreflektierte Persönlichkeit Zeit für die Sorgen anderer Menschen zu nehmen. Das kann und will heute längst nicht jeder leisten. Meier räumt ein, dass die Zahl der Menschen, die zu den Infoabenden der Telefonseelsorge kommen, in denen vergangenen Jahren zurückgegangen sei. Dennoch kann die Telefonseelsorge auch in diesem Jahr wieder 15 ehrenamtliche Mitarbeiter, darunter einen Mann und drei Frauen aus Mülheim, ausbilden. „Denn früher“, erklärt Meier, „kamen mehr Menschen zu uns,die Interesse zeigten, dann aber wieder absprangen. Heute kommen dafür mehr Menschen zu uns, die wissen, worauf sie sich einlassen und deshalb im Durchschnitt auch zehn Jahre bei uns bleiben.“
Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Isolation und daraus resultierende Probleme, wie Drogensucht oder Depression und andere psychische Erkrankungen. Das sind die zunehmend artikulierten Probleme, die sich die ehrenamtlichen Frauen und Männer am anderen Ende der Leitung anhören. „Die Probleme. die in den Gesprächen mit der Telefonseelsorge geäußert werden, schlagen auch in unseren Beratungsstellen auf. Dort haben wir es zunehmend vor allem auch mit jüngeren Menschen zu tun, die psychisch krank werden, weil sie dem Leistungsdruck auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr standhalten,“ sagt die Geschäftsführerin der Caritas, Regine Arntz. Sie vertritt die katholische Stadtkirche im Kuratorium der Telefonseelsorge, die ökumenisch von der evangelischen und der katholischen Kirche finanziert wird.
Rund ein Viertel des sechsstelligen Jahresetats wird aus Mülheimer Kirchensteuereinnahmen finanziert. Deshalb sitzt neben Arntz auch der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises an der Ruhr. Helmut Hitzbleck, im Kuratorium der für Mülheim, Duisburg und Oberhausen zuständigen Telefonseelsorge.
„Vielen Menschen fällt es schwer, mit ihren Sogen in eine Beratungsstelle zu kommen. Deshalb ist es wichtig, dass sie bei der Telefonseelsorge eine anonyme Anlaufstelle finden, wo ihnen jemand zuhört und ihnen einen positiven Impuls gibt, egal wann und egal, wie schlecht es einem Anrufer geht“, beschreibt Arntz die wichtigste Funktion des Angebotes.
Obwohl die Telefongespräche anonym sind, schätzt der Olaf Meier auf der Grundlage der Bevölkerungsverteilung, dass etwa ein Viertel aller Anrufe aus Mülheim kommt. Auch ein Viertel der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die jeden Monat dreimal für jeweils vier Stunden am Telefon sitzen, kommt aus Mülheim.
„Mülheim ist ein gutes Pflaster für die Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter, weil es hier offensichtlich besonders viele Menschen gibt, die gerne mit Sprache umgehen und sich für Menschen interessieren und diese Herausforderung auch als Chance sehen, sich als Persönlichkeit weiterzuentwickeln“, betont der hauptamtliche Leiter Olaf Meier.
Meier, der zusammen mit seiner hauptamtlichen Kollegin Rosemarie Schettler die Telefonseelsorge leitet und die ehrenamtlichen und zu 85 Prozent weiblichen Mitarbeiter begleitet, schätzt, dass die Ausbildung eines professionellen Ehrenamtlers rund 6000 Euro kostet. Die zwischen 30 und 70 Jahre alten Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge engagieren, tun dies zwar unentgeltlich, bekommen aber ihre Fahrtkosten erstattet. Darüber hinaus erhalten sie jeden Monat eine dreistündige Supervision, um ihre eignen Erfahrungen reflektieren und verarbeiten zu können. Außerdem nehmen sie nach ihrer Erstausbildung regelmäßig an Fortbildungen teil.
„Um für die Telefonseelsorge arbeiten zu können, sollte man selbst in stabilen Verhältnissen leben, um genug Luft und Lust mitzubringen“, betont Olaf Meier. Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Dienst in der Telefonseelsorge ist für ihn die Fähigkeit: „sich in andere Menschen hineindenken und ihnen zuhören zu können, ohne sie mit eigenen Ratschlägen zu überfallen.“ Sich unbezahlt als sozial und psychologisch stabile und selbstreflektierte Persönlichkeit Zeit für die Sorgen anderer Menschen zu nehmen. Das kann und will heute längst nicht jeder leisten. Meier räumt ein, dass die Zahl der Menschen, die zu den Infoabenden der Telefonseelsorge kommen, in denen vergangenen Jahren zurückgegangen sei. Dennoch kann die Telefonseelsorge auch in diesem Jahr wieder 15 ehrenamtliche Mitarbeiter, darunter einen Mann und drei Frauen aus Mülheim, ausbilden. „Denn früher“, erklärt Meier, „kamen mehr Menschen zu uns,die Interesse zeigten, dann aber wieder absprangen. Heute kommen dafür mehr Menschen zu uns, die wissen, worauf sie sich einlassen und deshalb im Durchschnitt auch zehn Jahre bei uns bleiben.“
Der Psychologe und Theologe Olaf Meier (56) leitet die Telefonseelsorge Mülheim-Duisburg-Oberhausen seit 1996. Zuvor war er im pastoralen Gemeindedienst und in der Medienforschung tätig.
Die ökumenische Telefonseelsorge, die täglich und rund um die Uhr unter den kostenlosen Rufnummern 0800/1110111 oder ?0800/1110222 erreichbar ist, feiert am 24. Oktober in der Katholischen Akademie Die Wolfsburg ihr 40-jähriges Bestehen.
Wer sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit bei der Telefonseelsorge interessiert, kann sich telefonisch unter 0203/22657 oder im Internet unter: www.telefonseelsorge-muelheim. de informieren.
Der nächste Ausbildungskurs, der 200 Unterrichtsstunden umfasst und die Grundlagen der psychologischen Gesprächsführung vermittelt, startet im Frühjahr 2015. Im kommen Jahr soll es auch eine Infoveranstaltung in der Stadtmitte geben
Die ökumenische Telefonseelsorge, die täglich und rund um die Uhr unter den kostenlosen Rufnummern 0800/1110111 oder ?0800/1110222 erreichbar ist, feiert am 24. Oktober in der Katholischen Akademie Die Wolfsburg ihr 40-jähriges Bestehen.
Wer sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit bei der Telefonseelsorge interessiert, kann sich telefonisch unter 0203/22657 oder im Internet unter: www.telefonseelsorge-muelheim.
Der nächste Ausbildungskurs, der 200 Unterrichtsstunden umfasst und die Grundlagen der psychologischen Gesprächsführung vermittelt, startet im Frühjahr 2015. Im kommen Jahr soll es auch eine Infoveranstaltung in der Stadtmitte geben
Dieser Text erschien am 3. September 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung
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