Samstag, 12. Juli 2014

So gesehen: W wie WM und Werbung


König Fußball regiert die Welt. Diesen Eindruck kann König Kunde in diesen WM-Tagen wirklich bekommen. Schokoriegel und Softdrinks präsentieren sich ihm jetzt ebenso im Fußballdesign, wie die Leberwurst beim Metzger. Letzteres macht durchaus Sinn. Denn am Donnerstag geht es für die deutsche Mannschaft um die Wurst. Und man muss kein Fußballfanatiker sein, um zu hoffen, dass die DFB-Kicker nicht als arme Würstchen vom Platz gehen.

Denn dann hätten nicht nur die Fußballfans, sondern auch alle Marketingstrategen, die geschickt auf die unterbewussten Fanreflexe ihrer Kunden spekulieren, die Schnauze voll. Dabei hat ja alles mal ein Ende, auch die WM. Nur die Wurst hat bekanntlich zwei, im Zweifel auch ein dickes.

Apropos dickes Ende. Auch im Schaufenster eines örtlichen Sanitätshauses wird in diesen Tagen mit einem WM-Fußball und diversen Nationalfähnchen geworben. Dass Fußball zur Reha-Sportart taugen würde, wäre mir neu. Aber vielleicht denken die Geschäftsinhaber ja auch schon weiter. Denn wer die zum Teil rüden Fouls bei der WM beobachtet, der begreift, dass Fußball nicht immer gesund sein muss, sondern ein Nachspiel haben kann, in dem das eine oder andere Reha-Hilfsmittel zum Einsatz kommt. Doch das wird hoffentlich nicht oft der Fall sein. Man kann ja auch mit Bier und Würstchen das Nachspiel bestreiten. Das ist für Fans und Fußballer alle
mal heilsamer und appetitlicher.
 
Dieser Text erschien am 25. Juni 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung

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