Denn der Erlös des Abends, zu dem der Katholikenrat eingeladen hatte, kommt dem ambulanten und dem stationären Hospiz zugute. Deren Leiterinnen Ursula König und Judith Kohlstruck bedankten sich denn auch „für die Solidarität, die wir brauchen.“ Die 35 ehrenamtlichen Helfer des ambulanten Hospizes begleiten bereits seit 1996 sterbende und schwerstkranke Menschen und deren Angehörige. Im stationären Hospiz an der Friedrichstraße, das gerade erst eröffnet wurde, werden derzeit sechs Gäste gepflegt und betreut. Seine Bettenzahl soll, laut Kohlstruck, in Kürze von sieben auf zehn erhöht werden. Der Reinerlös des Barbaramahls wird den Hospizen im Rahmen des katholischen Neujahrsempfanges am 20. Januar im Pfarrsaal von St. Barbara übergeben.
Der Vorsitzende des Katholikenrates, Wolfgang Feldmann, erinnerte daran, dass das Barbaramahl als katholischer Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr 2010 ins Leben gerufen worden sei, um als dauerhafte Einrichtung soziale, kulturelle und geistige Impulse zu geben.
Und so gab es an diesem Abend nicht nur gutes Essen und Spenden für den guten Zweck, sondern auch gute Akkordeonmusik von Bach bis Piazzolla, brillant intoniert von den Musikschülern Peter Kraemer, Elif-Sofie Demir, Luis Ammann und Carla Paven und eine von Tim Timmer und Angela Glose gesungene Szene aus dem Nikolaus-Groß-Musical der Gemeinde St. Barbara, in dem die heilige Barbara dem Bergmann Nikolaus Groß im Traum erscheint.
In ihren Wortbeiträgen zum Barbaramahl schlugen der Pfarrer von St. Barbara, Manfred von Schwartzenberg, und Weihbischof Franz Grave eine historische Brücke zwischen der frühen christlichen Märtyrerin und dem 1945 von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer. Sie machten angesichts der weltweit zunehmenden Christenverfolgung deutlich, dass die Freiheit im Allgemeinen und die Religionsfreiheit im Besonderen „kein Thema von gestern und alles andere als selbstverständlich ist.“ Die Kirche, so Grave, „ist nichts für den frommen Winkel. Auch heute müssen Christen Farbe bekennen und die Gesellschaft mitgestalten.“ Dabei glaubt er, „dass vom Barbaramahl ein ökumenischer Impuls für unsere Gesellschaft ausgehen kann, was bestimmten Berufsständen gut tun würde.“
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