Donnerstag, 27. Dezember 2012

So gesehen: Eine Stadt sucht ihre Richtung oder: Lieber leiten als leiden

Wenn der Teufel im Detail steckt, schaut man lieber auf das große Ganze und wird gerne mal grundsätzlich.


Und deshalb sind es viele engagierte Mülheimer, die ihre Stadt lieben und gestalten wollen, leid, sich von der täglichen Quadratur des Kreises frustrieren zu lassen. Statt die vielen Baustellen und das wenige Geld in der Stadtkasse zu betrachten, haben sie sich jetzt mit Zeit und Energie dem Leitbild gewidmet. Das will uns zeigen, wo es für unsere Stadt in Zukunft lang gehen soll. Doch das schönste Leitbild ist nur so viel wert, wie das Bild, das sich Bürger im ganz profanen Alltagsleben vor ihrer Haustür von ihrer Stadt machen müssen. Denn das Papier, auf dem das Leitbild geschrieben wird, ist nun mal geduldiger als die Menschen, die schon heute wissen wollen, wie es in ihrer Stadt weitergeht. Da halten es nicht nur die Frommen mit einem altbewährten Leitbild, der Bibel: „Am ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“

Dieser Text erschien am 14. Dezember 2012 in der NEUEN RUHR ZEITUNG

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