War da nicht was? Sollte da nicht etwas sein am 11.11.? Natürlich. Am Elften im Elften legen die Narren los. „Wenn das Trömmelchen geht, dann stehen wir alle parat.“ Doch statt des närrischen Trommelschlags, hat uns leider der Paukenschlag der Corona-Pandemie erwischt. Da trauert selbst so mancher Karnevalsmuffel der Fünften Jahreszeit hinterher. Denn der oft belächelte Bazillus Carnevalensis sorgte in den dunklen Herbst- und Wintermonaten wenigstens für Freudentränen. Doch mit dem Corona-Virus ist kein Spaß zu machen.
Daran ändern auch die Narren nichts, die närrisch sind, aber trotzdem keinen Spaß verstehen. Sie meinen, dass sie massenhaft in Rosenmontagsmanier auf die Straße gehen müssen, um dichtgedrängt gegen die Maskenpflicht zu demonstrieren, weil sie sich in ihrer Narrenfreiheit eingeschränkt fühlen. Darüber können die echten Narren aus den 12 Mülheimer Karnevalsgesellschaften nur lachen.
Denn auch wenn ihnen jetzt zum Weinen zumute ist, weil sie ihre Sessions-Veranstaltungen absagen müssen, sind sie am Ende doch nicht so närrisch, Gesundheit, Leib und Leben der Menschen aufs Spiel zu setzen, denen sie Freude bereiten und kein Leid antun wollen. Denn sie wissen: Wenn der Bazillus Carnevalensis das Corona-Virus überleben soll, müssen wir jetzt nicht nur in den Veranstaltungssälen Schluss mit lustig machen, damit wir langfristig wieder etwas zu lachen haben und noch möglichst viele schöne Fünfte Jahreszeiten erleben, in denen es, wie von den blau-weißen Blue Moons besungen, dann wieder aus vollem Herzen und unbeschwert heißt: „Komm doch in den Saal hinein, hake dich ein, schunkel mit mir die ganze Nacht. Du wirst sehen, wie glücklich das macht.!“
Dieser Text erschien am 11. November 2020 im Lokalkompass der Mülheimer Woche
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