Der nun beginnende Advent ist die Hochzeit der Grußkarten. Normalerweise trifft man jetzt die 22 Mitglieder der Unicef-Gruppe Mülheim-Oberhausen auf Adventsmärkten oder in Einkaufszentren. Da diese Verkaufsmöglichkeit Corona-bedingt wegfällt und viele der örtlichen Unicef-Mitglieder als Über-60-Jährige zur Risiko-Gruppe gehören, sind die lokalen Botschafter des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen umso mehr auf den direkten Grußkarten-Verkauf in ihrem Unicefladen an der Dimbeck 57 (Ecke Wittekindstraße) angewiesen.
Seit 15 Jahren haben die Unicefler in der vormaligen Metzgerei und Schneiderei ihr Quartier. "Wir haben hier eine sehr günstige Miete. Denn eine Miete in der Stadtmitte könnten wir uns nicht leisten", sagt Traudel Emde. Mit ihrer Unicef-Kollegin Ursula Schlösser, die wie sie praktizierende Mutter und Großmutter ist, ist sich Traudel Emde einig: "Wenn wir uns für unsere eigenen Kinder und Enkel engagieren, dann können wir uns auch für Unicef engagieren. Kinder sind die Schwächsten der Gesellschaft. Da müssen wir etwas tun."
Hilfe für den Nachwuchs im Globalen Dorf
Der Sprecher der Unicef-Ortsgruppe, Hubertus Troska, bringt die Motivation der Mülheimer und Oberhausener Unicef-Botschafter auf den Punkt, wenn er sagt: "Wir wollen die Welt ein bisschen besser machen." Wie Unicef die Welt der Kinder weltweit besser macht, etwa durch akute Nothilfe, durch Brunnen,- Toiletten- und Wasserleitungsbau oder durch Investitionen in Schul- und Bildungsprojekte, berichten und zeigen Troska und seine Mitstreiter der interessierten Öffentlichkeit normalerweise nicht nur im Unicef-Laden an der Dimbeck 57, sondern auch vor Ort in Schulen, bei Ausstellungen, Sportveranstaltungen und Festen, am Weltkindertag oder als Vortragende und Werbende in diversen Multiplikatoren-Gruppen. Gerade in den Gruppen, in denen die Unicefler auf sozial aktive Mitbürger treffen, wird ihre Botschaft gehört. "Es gibt auch Mülheimer, die uns ehrenamtlich unterstützen, obwohl sie keine Unicef-Mitglieder sind", freut sich Hubertus Troska.
Ursula Schlösser macht keinen Hehl daraus, "das 70 bei uns in der Gruppe schon jung ist und wir gerne auch jüngere Unterstützer finden würden, die aber oft beruflich und familiär so eingespannt sind, dass ihnen die Zeit für ehrenamtliches Engagement fehlt."
Die 22 Mitglieder der Unicef-Gruppe Mülheim-Oberhausen teilen sich die Arbeitsschichten beim Kartenverkauf, mit dem sie im vergangenen Jahr 15.000 Euro für Unicef einnehmen konnten. Das Geld wird an die Kölner Bundesgeschäftsstelle von Unicef in Köln und vor dort aus an die Unicef-Zentrale in New York überwiesen. "Unsere Grußkarten, inklusive Briefumschlag kosten zwischen 1,40 Euro und 1,60 Euro. Davon fließen 80 % direkt in die Kinder-Hilfsprojekte von Unicef", erklärt Hubertus Troska das Prinzip. Wer sich im Unicef-Laden umschaut, stellt schnell fest, dass die dortige Vielfalt der Kartenmotive, von klassisch bis extravagant, keinen Grußkarten-Geschmack unberücksichtigt lässt. "Unseren älteren Stammkunden, die nicht mehr so gut zu Fuß sind," bringen wir die Grußkarten-Päckchen auch gerne nach Hause", sagt Traudel Emde. Und Hubertus Troska möchte nicht unerwähnt lassen, dass die Unicefler den Firmen dankbar sind, die ihre Weihnachtsgrüße an Kunden und Geschäftspartner im großen Stil auf Unicef-Karten versenden oder als Außen-Verkaufsstellen des Unicef-Ladens Unicef-Grußkarten in Kommission nehmen. So kann man Unicef-Karten zum Beispiel auch in der Saarner Buchhandlung Hilberath an der Düsseldorfer Straße 111 oder in der der Schloss-Apotheke an der Schloßstraße 4 sowie in den Thalia-Buchhandlungen im Rhein-Ruhr-Zentrum und im Centro bekommen.
Im Dezember auch mittwochs offen
Der unter der Rufnummer: 0208-383828 telefonisch erreichbare Unicef-Laden an der Dimbeck 57 ist im Dezember dienstags, mittwochs und donnerstags zwischen 9.30 Uhr und 12.30 Uhr sowie donnerstags zusätzlich zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet. Per E-Mail kann man unter: info@muelheim.oberhausen.unicef.de Kontakt mit der örtlichen Unicef-Gruppe und ihrem Ladenteam aufnehmen.
Dieser Text erschien am 24. November 2020 im Lokalkompass der Mülheimer Woche
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