Dienstag, 14. Juni 2016

Zeitsprung am Flughafen: Große Geschichte, aber ungewisse Zukunft

Der Flughafen in den 1930er Jahren. Foto: Stadtarchiv Mülheim

So sieht es heute am Flughafen aus
Die 91 Jahre währende Geschichte des Flughafens in Raadt ist ein Auf und Ab. Aktuell sieht es nach Ab aus. Aber das Thema scheidet die Geister. Die einen wollen möglichst schnell raus. Die anderen hoffen und glauben noch an das wirtschaftliche Potenzial des Flughafens.

Heute versetzt uns das historische Foto aus der Mitte der 1930er Jahre in die kurze Blütezeit des Flughafens. Das 80 Jahre alte Foto aus dem Stadtarchiv strahlt Geschäftigkeit aus. In einer Zeit, in der das Fliegen noch ein Luxus war,  zählte man in Raadt jährlich rund 15 000 Starts und Landungen von und nach Europa.

Für Passagiere wurde der am 30. August 1925 von der Luftfahrtgesellschaft Ruhrgebiet eröffnete Flughafen ebenso zum „Luftbahnhof“, wie für diverse Wirtschaftsgüter. Auch das Flughafenrestaurant mit seinen 700 Terrassenplätzen war in den 30er Jahren nicht nur bei Flugschautagen ein Publikumsmagnet. Hier konnten Ausflügler, die sich vielleicht kein Flugticket leisten konnten, zumindest die Piloten und ihre Maschinen bewundern.
Aber auch das gehört zur Geschichte des Flughafens. Hier landeten nicht nur die Queen (1984) oder auch der Papst Johannes Paul II. (1987), sondern in den 30er und 40er Jahren auch Adolf Hitler und Joseph Goebbels, um die ihnen gewogenen Ruhrindustriellen zu besuchen oder beim Reichsgautag 1935 die Nationalsozialisten aus der Region auf das Regime einzuschwören, das 1939 einen Weltkrieg vom Zaun brach und aus dem Zivil- einen Militärflughafen machte. Die Folgen sind bekannt.

Dieser Text erschien am 13. Juni 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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