Als Knirps fragte ich meine Mutter: „Mutti, warum bist du eigentlich so alt?“ Damals war
sie Mitte 40 und ich 8 und alle anderen Muttis, die ich kannte, wesentlich jünger, als
meine Mutter! Heute bin ich selbst Mitte 40 und fühle mich eigentlich gar nicht alt,
auch wenn ich in bestimmten Lebenslagen schon mal alt aussehe. „Mein Gott, so alt
sind Sie schon“, sagte mir jüngst eine erheblich ältere Dame, als sie mich nach meinem
Alter fragte.
Nach dem ersten Schrecken nahm ich ihre Feststellung als Kompliment für mein
jugendliches Aussehen. Und in Zeiten des demografischen Wandels wird der Begriff
„jung“ ja ohnehin zunehmend relativ. Wie tröstlich auch die Einsicht, die mir das
Backstein-Theater jetzt mit seinem jüngsten Stück „Ewig jung“ vermittelte. Auch im
Alter kann man noch jede Menge Spaß haben, wenn man kein Drama daraus macht,
sondern das Leben als das sieht, was es ist, eine Komödie mit tragischen Einschlägen,
in der jeder auftritt, seine Rolle spielt, und irgendwann wieder abtritt.
Dieser Text erschien am 18. März 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
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