Brauchen wir ein Seniorentheater? Die Stadt muss doch sparen. Sparen heißt: Prioritäten setzen. Wer weiß, dass fast ein Drittel der Mülheimer über 60 ist, erkennt, dass professionelle Kulturarbeit mit und für Senioren Priorität hat. Das Theater Spätlese ist mehr als ein Seniorentheater. Auch wenn seine Schauspieler ehrenamtlich agieren, brauchen sie professionelle Leitung, um die kulturelle und soziale Wirkung zu entfalten, die sie seit 1990 entfaltet haben. Die Spätleser pflegen nicht nur ein Hobby. Sie erfüllen dank der professionellen Inspiration ihres Theaterleiters eine soziale Funktion. Alte Menschen werden aktiviert. Ihre Schul-Arbeit bringt Generationen miteinander ins Gespräch und durch ihre Stücke setzen sie soziale Fragen in Szene und rücken sie in den Blick der Öffentlichkeit. Das stärkt unser Gemeinwesen und sollte uns etwas wert sein. Ob diese Querschnittsaufgabe aus öffentlichen Haushalten oder privaten Stiftungs- und Sponsorentöpfen finanziert wird, ist zweitrangig. Aber im im Zweifel müssen Prioritäten gesetzt - und für den Erhalt des Theaters Spätlese vielleicht die eine oder andere Straßenausbesserung verschoben werden.
Dieser Kommentar erschien am 30. August 2012 in der NRZ
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