"Ab in die Mitte", heißt es noch bis Mitte Dezember bei der Jahresausstellung des inklusiven Vereins Art Obscura. Es geht dabei nicht nur um Mülheims Mitte, wo Art Obscura seit drei Jahren im Haus an der Georgstraße 26 sein Domizil hat, sondern auch darum, was es bedeutet, wenn wir vom Rand in die Mitte unserer Gesellschaft oder unserer sozialen Gruppe treten.
Mit Workshops, Werkschauen und Projekten bringt Art Obscura Menschen mit und ohne Handicap durch die Kunst zusammen. "Wer von uns hat eigentlich kein Handicap?" fragt sich in diesem Zusammenhang Vorstand Kirsten Uecker. Und ihr Vorstandskollege Gert Rudolph sieht das Anliegen von Art Obscura darin, allen Menschen, unabhängig von ihrem Handicap oder von ihrer Herkunft, die aktive Teilhabe an der Kunst zu ermöglichen." Seit Joseph Beuys wissen wir: "Jeder Mensch ist ein Künstler."
Das zeigte auch die Vernissage im Art-Obscura-Haus der Georgstraße 26, bei dem es zum Auftakt eine Theaterperformance zu Smetanas Tondichtung "Die Moldau" zu sehen gab. 25 Kreative präsentieren bei der Jahresausstellung ihre Gemälde und Fotografien in ganz unterschiedlichen Stilrichtungen.
"Die Kunst macht das Leben schön", sagt der 27-jährige Philipp, der unter anderem ein Paar gemalt hat, dass durch Venedig gondelt. Ernster geht es in Wolfgangs Bildern zu, die Krieg, Frieden und Umweltzerstörung thematisieren. "Ich bin ein politisch denkender Mensch und so male ich auch, weil ich damit zum Beispiel meine Gedanken aus der Birne herausbekommen kann", sagt der 71-Jährige, der mit seiner Frau im Fliednerdorf lebt und sein Leben, trotz einer seelischen Erkrankung, zu meistern versteht. Das gilt auch für den vor 64 Jahren mit einem Autismus geborenen Wulf.
"Mit meiner Kunst kann ich meine Welt anderen Menschen vermitteln", sagt der auch in der Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstler aktive Maler, der uns mit seinen Bildern in fantastische Welten entführt.
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