Sonntag, 19. Mai 2024

Mülheim im Mittelalter

 Das Mittelalter erscheint uns fern und finster. Umso besser, dass der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Stefan Pätzold, es uns am 23. Mai um 18 Uhr mit einem eintrittsfreien Vortrag im Haus der Stadtgeschichte näherbringen wird. Der Mann weiß, wovon er redet. Er ist Mittelalter-Historiker. 

Wir brauchen in unserer Stadt nicht weit zu gehen, um mittelalterliche Spuren zu entdecken. Zum Beispiel auf dem Kirchenhügel, wo einst die 1093 erstmals erwähnten Edelherren von Mülheim residierten und die Ursprünge der Petrikirche, als ihrer Hofkappelle, bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Noch älter sind die Kirche Sankt Laurentius und das Schloss Broich. Geschichte begann im spätkarolingischen 9. Jahrhundert. Noch eher als Mülheim, wurden Menden (811) und Styrum (1067) erstmals urkundlich erwähnt. Broich und Styrum gehörten zu den kleinsten eigenständigen Herrschaften des im 10. Jahrhundert gegründeten und 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Anno 1372 traten die Herren von Broich an die Stelle der ausgestorbenen Edelherren von Mülheim. Und anno 1443 wurden das Schloss Broich und der Kirchenhügel erstmals zum militärischen Schlachtfeld, weil der damalige Kölner Erzbischof Dietrich von Moers übergriffig wurde und seine Truppen vom Rhein an die Ruhr schickte. Zwei steinerne Kanonenkugeln im Broicher Schlosshof und Stadtmauerreste am Fuße des Kirchenhügels zeugen bis heute davon. 

Ebenso ist das heute als Bürgerbegegnungsstätte genutzte Kloster Saarn, in dem ab 1214 Zisterzienserinnen, zur höheren Ehre Gottes und für das Seelenheil ihrer Gönner, beteten und arbeiteten. Die älteste Urkunde, die man heute im Haus der Stadtgeschichte an der Von-Graefe-Straße unter die Lupe nehmen kann, stammt aus dem Jahr 1221 und bezieht sich auf das Saarner Kloster Mariensaal, das 1808 aufgelöst wurde,


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