"Das schönste Denkmal, dass sich ein Mensch bauen kann, steht im Herzen seiner Mitmenschen." Dem jetzt im Alter von 88 Jahren verstorbenen ehemaligen Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Günter Weber ist diese Lebensleistung vergönnt gewesen. Wer ihn kannte, wird ihn als bürgernahen und bodenständigen Sozialdemokraten in Erinnerung behalten, der sich politisch vor allem für den Öffentlichen Personennahverkehr und einen ausgewogenen Mobilitätsmix, aber auch für seine Wahlheimat Dümpten stark gemacht hat. Die Stärken, Schwächen und unausgeschöpften Potenziale von Bus und Bahn kannte Weber nicht nur vom Hörensagen oder aus seinem Aktenstudium, sondern als täglicher Nutzer und Mitfahrer seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger, für die er ein offenes Ohr hatte.
Seine Wiege stand in der Mausegattsiedlung. Dort wurde er 1935 in eine Bergmannsfamilie hineingeboren. Als Kind erlebte und überlebte er den Zweiten Weltkrieg, unter anderem durch die Kinderlandverschickung nach Württemberg,
Nach dem Krieg fand er seine berufliche Heimat bei Siemens in Dümpten. Politisch wurde der Bergmannssohn bei den Falken und in der SPD aktiv, für die er 1961 erstmals in den Rat der Stadt einzog. Mit seiner viel zu früh verstorbenen Frau Christel teilte er das sozial- und kommunalpolitische Engagement in der SPD und in der Arbeiterwohlfahrt, aber auch ab 1960 als ehrenamtlicher Leiter des Jugendzentrums an der Nordstraße.
Als Stadtverordneter, Bürgermeister und Landtagsabgeordneter hat er in mehr als drei Jahrzehnten für seine Heimatstadt wichtige Projekte, wie etwa den Stadtbahnbau, die erste Mülheimer Gesamtschule im Norden der Stadt, den Erhalt des Hor- und Hexbachtales, die Beschleunigung der Straßenbahnlinie 102, den Umgehungsstraßenbau der Mannesmannallee zur Entlastung der Mellinghofer Straße, den Ausbau der Weißen Flotte und den Volkshochschulbau an der Bergstraße politisch begleitet und/oder federführend auf den Weg gebracht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen