Mittwoch, 27. Juli 2016

So gesehen: Der Lebensabend will erarbeitet sein

Lebensabend. Das hört sich schön an. Da möchte man gleich in Rente gehen. Doch noch ist nicht aller Tage Abend. „Gott sei Dank“, möchte man sagen, wenn man die Diskussionsveranstaltung der SPD-Senioren zum Thema Altersarmut besucht hat.
Wer sich dort die Fakten rund um Demografie, prekäre Beschäftigung und Rentenreform anhörte, weiß als Angehöriger der Generation Praktikum gar nicht mehr, ob er sich auf seinen  Lebensabend noch  freuen kann. Joggen und Müsli essen, damit man auch mit Mitte 80 noch als rüstiger Mini-Jobber mit Zeitvertrag fragen kann:  „Welcher Hamburger darf es denn sein? Oder hätten Sie lieber unseren Seniorenteller?“

Man könnte natürlich auch reich heiraten und von den Zinsen leben. Arbeit ist doch was Spießer. Doch wenn Euro-Banker Mario Dragi nicht bald in seinen unverdienten Ruhestand geht und die Sparer weiter enteignet, könnte auch dieser Traum, wie eine Seifenblase platzen. Von möglichen Scheidungskosten ganz zu schweigen. Also müssen wir vor der Rente noch mal ran und für eine Politik und Wirtschaft sorgen, die wirklich für die Menschen da ist. Und wer das nicht will, der gehört schon heute aufs Altenteil und das mit demografischem Rentenabschlag!

Dieser Text erschien am 13. Juli 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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