Freitag, 19. Februar 2016

Bürgertreff will sich breiter aufstellen Das neue Leitungsteam berichtet im Gespräch mit Thomas Emons über seine ersten Erfahrungen und seine Ideen für die Zukunft.

Das neue Leitungsteam des DRK-Bürgertreffs
an der Prinzess-Luise-Straße 115 (von links):
Britta Ketzer, Kerstin Schier, Claudia Wilbert
und die ehrenamtliche Mitarbeiterin Alina Wilbert.
Aus dem DRK-Seniorentreff ist im November 2015 der DRK-Bürgertreff geworden. Der Name ist Programm. „Das, was die Stammgäste der ehemaligen Altentagesstätte schätzen, bleibt. Aber wir wollen auch neue Angebote schaffen“, sagt Britta Ketzer. Sie gehört zusammen mit Kerstin Schier, Claudia Wilbert, deren Nichte Aylina, und den Eheleuten Inge und Jürgen Maischack zum neuen Lenkungsteam des Bürgertreffs an der Prinzeß-Luise-Straße 115.
Anfangs waren einige der alten Stammgäste irritiert“, gibt die hauptamtliche Betriebsleiterin Claudia Wilbert zu. Kein Wunder. Über viereinhalb Jahrzehnte standen Hilde Schmidt und ihr 2013 verstorbener Mann Heinz für den Seniorentreff des Roten Kreuzes. Jetzt kommt Hilde Schmidt nur noch als Besucherin in das Haus, dessen Charakter sie geprägt hat.
Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, aber wir wollen uns mit zusätzlichen Angeboten breiter aufstellen und so neue Zielgruppen ansprechen. Vor alle die Leute aus dem Umfeld sollen wissen: Da kannst du einfach mal hingehen und einen Kaffee trinken oder mit Nachbarn ins Gespräch kommen. Du kannst dort immer etwas erleben oder selbst aktiv werden“, beschreibt Britta Ketzer ihr in der Entwicklung befindliches Konzept. Das will sie jetzt auch verstärkt in örtlichen Netzwerkgruppen, Schulen, Gemeinden und Vereinen bekannt machen.
Neben einem Mittagstisch, Kaffee und Kuchen, dem besonders beliebten Bingo-Spiel, Tagesausflügen und jahreszeitlichen Festen, sollen auch Kreativangebote, ein Demenzcafe, gesellige Gesprächskreise oder auch kulturelle Darbietungen, wie etwa Filmvorführungen, gemeinsames Singen oder ein Literaturkreis, den Bürgertreff bei allen Bevölkerungsgruppen bekannt und beliebt machen. Auch Ketzers Kollegin Schier, mit der die ehemalige Mitarbeiterin der Mülheimer Seniorendienste einen Betreuungsdienst für dementiell veränderte Menschen aufgebaut hat, sieht eine große Chance darin, einen Bürgertreff zu schaffen, „in dem Menschen aus unterschiedlichen Generationen miteinander ins Gespräch kommen können.“
Britta Ketzer glaubt an den Erfolg des neuen Bürgertreffs an der Prinzeß-Luise-Straße. „Das DRK stößt damit in eine Marktlücke, weil es in den Stadtteilen Broich und Speldorf bisher kein vergleichbares Bürgerzentrum gibt.“ Dabei macht sie keinen Hehl daraus, dass das Projekt Bürgertreff nur dann gelingen kann, wenn sich beim DRK möglichst viele Bürger melden, die sich mit ihren Talenten ehrenamtlich in den Bürgertreff einbringen. Außerdem will sie mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit in örtlichen Netzwerkgruppen, Gemeinden, Schulen und Vereinen dafür sorgen, dass noch mehr Nachbarn aus Broich und Speldorf davon erfahren, dass aus dem DRK-Seniorentreff jetzt ein Bürgertreff geworden ist. „Nur dann können wir die erweiterten Öffnungszeiten aufrechterhalten oder darüber hinaus auch Angebote für den Sonntag entwickeln“, unterstreicht Ketzer. „Man muss ja keinen Nebenjob daraus machen. Wenn sich jemand zwei Stunden pro Woche bei uns engagieren kann, ist das ja auch schon mal ein Anfang“, betont Schier. „Wir suchen und brauchen Menschen, die kommunikativ, einfühlsam und kontaktfreudig sind“, unterstreicht Ketzer.
Derzeit öffnet der Bürgertreff montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr seine Türen für Besucher. Vor dem Generations- und Führungswechsel an der Prinzeß-Luise-Straße hatten Hilde Schmidt und ihre Helferin Renate Marquardt den damaligen Seniorentreff nur an drei Tagen der Woche öffnen können. Aktuell zählt Claudia Wilbert täglich 50 bis 60 Gäste der Generation 66 bis 101 aus allen Stadtteilen, „die vor allem der Einsamkeit entfliehen und mit anderen Menschen über ihre Alltagssorgen und Probleme sprechen wollen.“ Dabei überrascht es die neue DRK-Mitarbeiterin, die ihr bisheriges Berufsleben als Mode-Direktrice verbracht hat, „wie viel Freude es mir macht, hier Zeit mit den alten Menschen zu verbringen, ihnen einen schönen Tag in einem angenehmen Umfeld zu bereiten und dafür auch viel Dankbarkeit zurückzubekommen.“
Doch langfristig möchte Ketzer den Bürgertreff zu einem Freizeitzentrum entwickeln, in dem sich Menschen jeden Alters treffen, um zum Beispiel einen Kaffee zu trinken, gemeinsam zu spielen, zu singen oder in einem geselligen Kreis über ihren Alltag austauschen. Auch thematische Gesprächskreise oder Workshops zu verschiedensten Themen vom Sicherheits- und Rollatortraining, Computernutzung und Fotografie bis hin zu Fragen rund um das Thema Pflege kann sich das Leitungsteam des Bürgertreffs vorstellen.

Der DRK-Bürgertreff an der Prinzeß-Luise-Straße ist telefonisch unter der Rufnummer 0208/426563 erreichbar.

Dieser Text erschien oim DRK-Magazin 01/2016  

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