Sonntag, 29. Juni 2014

So gesehen: Von Worten und Taten


Wenn die Lokalredaktion Briefe oder Anrufe von Lesern bekommt, geht es meistens darum, dass sich jemand über etwas ärgert, was nicht so ist, wie es sein sollte. Und seien wir ehrlich: Es gibt vieles, worüber man sich zurecht ärgern kann.

Doch auch wenn Journalisten nachgesagt wird, dass für sie nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten seien, ist dem Gott sei Dank doch nicht immer so. Und deshalb hat sich die Redaktion auch über die Geschichte von Frank Laenen aus Winkhausen gefreut, die zurecht den Weg auf die Lokalseite 1 fand, weil sie zeigt, dass auch aus schlechten Nachrichten (wie die über Sturmschäden) auch gute Nachrichten (wie die über tatkräftige Nachbarn, die sich in der Not helfen und dabei nicht nach Zeit, Geld und Zuständigkeit fragen) erwachsen können.

Menschen, wie Frank Laenen, zeigen, was es bedeutet aus der Not eine Tugend zu machen. Wenn sie, wie er, sagen: „Geld ist doch nicht alles, was im Leben zählt“, erkennt man, dass sie für die Gesellschaft im Gegensatz zu manchem zweifelhaften Großverdiener Gold wert sind, weil sie nicht nur davon reden, was zu tun wäre, sondern selbst handeln, ohne nach ihrem persönlichen Profit zu fragen.

Leute, wie Laenen geben nicht nur in stürmischen Zeiten Halt, weil sie beweisen, dass man auch heute nicht im Wald steht, wenn man nach Beispielen für unbezahlbare Menschlichkeit Ausschau hält, die sich im Sturm bewähren und so manchen Alltagssturm im Wasserglas als heiße Luft entlarven.

Dieser Text erschien am 23. Juni 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung

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