Wenn die Lokalredaktion Briefe oder Anrufe von Lesern bekommt, geht
es meistens darum, dass sich jemand über etwas ärgert, was nicht so ist, wie es
sein sollte. Und seien wir ehrlich: Es gibt vieles, worüber man sich zurecht
ärgern kann.
Doch auch wenn Journalisten nachgesagt wird, dass für sie nur
schlechte Nachrichten gute Nachrichten seien, ist dem Gott sei Dank doch nicht
immer so. Und deshalb hat sich die Redaktion auch über die Geschichte von Frank
Laenen aus Winkhausen gefreut, die zurecht den Weg auf die Lokalseite
1 fand, weil sie zeigt, dass auch aus schlechten Nachrichten (wie die über
Sturmschäden) auch gute Nachrichten (wie die über tatkräftige Nachbarn, die
sich in der Not helfen und dabei nicht nach Zeit, Geld und Zuständigkeit
fragen) erwachsen können.
Menschen, wie Frank Laenen, zeigen, was es bedeutet aus der
Not eine Tugend zu machen. Wenn sie, wie er, sagen: „Geld ist doch nicht alles,
was im Leben zählt“, erkennt man, dass sie für die Gesellschaft im Gegensatz zu
manchem zweifelhaften Großverdiener Gold wert sind, weil sie nicht nur davon
reden, was zu tun wäre, sondern selbst handeln, ohne nach ihrem persönlichen
Profit zu fragen.
Leute, wie Laenen geben nicht nur in stürmischen Zeiten
Halt, weil sie beweisen, dass man auch heute nicht im Wald steht, wenn man nach
Beispielen für unbezahlbare Menschlichkeit Ausschau hält, die sich im Sturm
bewähren und so manchen Alltagssturm im Wasserglas als heiße Luft entlarven.
Dieser Text erschien am 23. Juni 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung
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