Unsere Politiker sollen Ecken und Kanten haben, aber
uns auch nicht vor den Kopf stoßen. Denn dann werden sie erst gar nicht gewählt
und sind am Ende gar keine Politiker mehr.
Der Mülheimer Satiriker Rene Steinberg, dessen Ansichten zur Kabarettreife und Profilierung unserer Politiker, Sie am Samstag in der Mülheimer NRZ nachlesen konnten, weist nicht ganz zu Unrecht darauf hin, dass das mit der Klage über profillose Politiker so ist, wie mit der Klage über die darbende Innenstadt. „Viele Leute wünschen sich eine florierende Innenstadt, kaufen aber trotzdem im Internet ein“, hält er uns den Spiegel vor und zieht einen interessanten Vergleich zwischen Kauf- und Wahlverhalten.
Sind wir Wähler und Konsumenten am Ende also selber schuld, wenn in unserer Innenstadt die Ladenlokale leerstehen oder Politiker mit Mut zum Profil bei der Wahl leer ausgehen? Was passieren kann, wenn man sich zum Beispiel mit der Forderung nach Steuererhöhungen und einem fleischlosen Tag in der Woche profiliert, haben die Grünen bei der Bundestagswahl schmerzlich erfahren. Wenn es ums Geld und um die Wurst geht, verstehen wir eben keinen Spaß. Denn in der Politik ist es wie auf dem Markt: Mit Ladenhütern kann man sich vielleicht profilieren, aber kein Geschäft, geschweige denn einen Staat machen.
Allerdings lehrt die Geschichte auch, dass es manchmal nur eine Frage der Zeit ist, wann ein politischer oder wirtschaftlicher Ladenhüter doch noch zum Verkaufsschlager wird.
Ganz zeitlos müssen wir uns aber wohl eingestehen, dass Konsequenz zwar eine Tugend, aber nicht unbedingt menschlich ist. Oder zeigen Sie etwa mit dem Hinweis auf einen fleischlosen Tag pro Woche Profil, wenn Ihre Frau Sie fragen sollte: „Findest du mich eigentlich zu dick?“
Dieser Text erschien am 21. Oktober 2013 in der Neuen Ruhr Zeitung
Der Mülheimer Satiriker Rene Steinberg, dessen Ansichten zur Kabarettreife und Profilierung unserer Politiker, Sie am Samstag in der Mülheimer NRZ nachlesen konnten, weist nicht ganz zu Unrecht darauf hin, dass das mit der Klage über profillose Politiker so ist, wie mit der Klage über die darbende Innenstadt. „Viele Leute wünschen sich eine florierende Innenstadt, kaufen aber trotzdem im Internet ein“, hält er uns den Spiegel vor und zieht einen interessanten Vergleich zwischen Kauf- und Wahlverhalten.
Sind wir Wähler und Konsumenten am Ende also selber schuld, wenn in unserer Innenstadt die Ladenlokale leerstehen oder Politiker mit Mut zum Profil bei der Wahl leer ausgehen? Was passieren kann, wenn man sich zum Beispiel mit der Forderung nach Steuererhöhungen und einem fleischlosen Tag in der Woche profiliert, haben die Grünen bei der Bundestagswahl schmerzlich erfahren. Wenn es ums Geld und um die Wurst geht, verstehen wir eben keinen Spaß. Denn in der Politik ist es wie auf dem Markt: Mit Ladenhütern kann man sich vielleicht profilieren, aber kein Geschäft, geschweige denn einen Staat machen.
Allerdings lehrt die Geschichte auch, dass es manchmal nur eine Frage der Zeit ist, wann ein politischer oder wirtschaftlicher Ladenhüter doch noch zum Verkaufsschlager wird.
Ganz zeitlos müssen wir uns aber wohl eingestehen, dass Konsequenz zwar eine Tugend, aber nicht unbedingt menschlich ist. Oder zeigen Sie etwa mit dem Hinweis auf einen fleischlosen Tag pro Woche Profil, wenn Ihre Frau Sie fragen sollte: „Findest du mich eigentlich zu dick?“
Dieser Text erschien am 21. Oktober 2013 in der Neuen Ruhr Zeitung
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