Dienstag, 16. April 2013

Mülheimer Stiftungen: Zum Beispiel die Polizeistiftung David und Giliath

Für Polizeihauptkommissar Thomas Weise und seine Kollegen gehört es zu den härtesten Zumutungen ihres Berufes, mit Not und Elend konfrontiert zu werden, dass durch ein Verbrechen oder auch einen Unfall von einer Minute auf die andere über Menschen hereinbricht und sie aus ihrer Lebensbahn wirft.


Drei Beispiele aus dem Alltag:

  • Nach einem Wohnungsbrand hat eine fünfköpfige Familie nur noch, was sie auf dem Leibe trägt. Alles muss neu angeschafft werden: Kleidung, Möbel, Inventar.
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  • Ein junger Familienvater verunglückt bei einem Verkehrsunfall tödlich. Mutter und Kind sind traumatisiert und stehen finanziell vor dem Nichts.
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  • Eine junge Frau mit drei kleinen Kindern flieht vor der Gewalt ihres Ehemannes. Nach der notdürftigen Einrichtung ihrer neuen Wohnung fehlt das Geld für ein dringend benötigtes Kinderbett.
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„Da müsste man eigentlich was tun und irgendwie helfen“, sagten sich Weise und seine Kollegen nach solchen Einsätzen. Am 03.03.03 taten sie wirklich was und riefen die Stiftung David und Goliath ins Leben. Das waren damals noch die Funkrufnamen der Mülheimer Polizei, ehe sie 2007 Teil des Polizeipräsidiums Essen werden sollte.

„Wir helfen den Betroffenen oft mit kleinen Beträgen, die wir aber ganz unbürokratisch in wenigen Stunden bereitstellen können“, berichtet Weise, der zusammen mit der ehemaligen Polizeipräsidentin Gisela Röttger-Husemann und dem ehemaligen Polizeidirektor Burkhard Kowitz das Kuratorium der beim Polizeisportverein angesiedelten Stiftung bildet.

Weise schätzt, dass die seines Wissens in NRW beispiellose Stiftung, die von Spenden, Zustiftungen, Bußgeldern sowie von Konzerterlösen des Polizeichores und des Polizeiorchesters lebt, pro Jahr mit etwa 10.000 bis 12.000 Euro helfen kann. Mal finanziert die Stiftung neue Möbel oder Kleidung. Mal organisiert sie Ausflüge für krebskranke Kinder und deren Geschwister oder einen Erholungsurlaub für traumatisierte Angehörige. Auch die knuffigen Polizei-Teddys, die nach Unfällen oder Unglücken helfen, traumatisierte Kinder zu beruhigen, wurden aus der Kasse der Polizeistiftung bezahlt. Weise, selbst Vater von zwei Kindern, sieht die Stiftung als „ein mildtätiges Standbein“ des Polizeisportvereins, der vor allem mit Kindern, Jugendlichen und Senioren in der Unfall- und Verbrechensvorbeugung arbeitet.

„Natürlich“, so räumt Weise ein, „ist diese Stiftung natürlich auch ein gutes Instrument der Öffentlichkeitsarbeit, weil sie die Arbeit der Polizei mit etwas Positivem in Verbindung bringt.“ Nicht nur von Kollegen aus dem Polizeidienst, sondern auch von der evangelischen Notfallseelsorge, dem Kommunalen Sozialen Dienst oder dem Kinderschutzbund erfahren Weise und seine Kuratoriumskollegen, wo die Stiftung helfen kann. „Unser Stiftungsvermögen von 5000 Euro, dass 2003 von Kollegen und Mitbürgern aufgebracht wurden spielt keine große Rolle, weil alle unsere Spenden ohne Verwaltungsaufwand sofort dem Stiftungszweck zugeführt werden“, betont der Polizeihauptkommissar.
  
Auskünfte zur Stiftung David und Goliath gibt Thomas Weise unter ?02?01/829?34?32. Internetinformationen zur Stiftung findet man auch auf der Internetseite des Polizeisportvereins unter: www.psv-mh.de

Dieser Text erschien am 12. Dezember 2012 in der Neuen Ruhr Zeitung

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