Freitag, 20. November 2009

Vor 40 Jahre wurde Heinz Hager zum Oberbürgermeister gewählt: Generationswechsel und Aufbruch in die Moderne

Von so einem Ergebnis kann ein Oberbürgermeister nur träumen. Erst bekommt seine Partei bei den Kommunalwahlen 54 Prozent und dann wird er im Rat der Stadt mit 50 von 51 Stimmen ins Amt gewählt. Genau dieses Erfolgserlebnis wird Heinz Hager am 20. November 1969 zuteil.Es sind schöne Zeiten für Sozialdemokraten, wie Hager, vor 40 Jahren. In Mülheim ist die Mehrheit seiner Partei unangefochten. Und im Bund ist mit Willy Brandt erstmals ein Sozialdemokrat zum Kanzler gewählt worden. Sein Motto: Wir wollen mehr Demokratie wagen. und: Wir schaffen das moderne Deutschland.

Hager selbst wird erst als Oberbürgermeister und später (ab 1974) als Oberstadtdirektor zur Personifizierung des modernen Mülheim. Bis 1992 wird er die Geschicke der Stadt maßgeblich lenken und beeinflussen. Viel von dem, was in seiner Ära auf den Weg gebracht wird, prägt das Bild Mülheims bis heute. Der Stadtbahnbau, die Errichtung des Rhein-Ruhr-Zentrums, die Fußgängerzone auf der Schloßstraße, der Hans-Böckler-Platz mit seinen Hochhäusern und dem City-Center, das später vom Forum abgelöst wird, Schulneubauten und der Bau der Nordbrücke, die Gründung des Theaters an der Ruhr oder last, but not least die Landesgartenschau Müga sind nur einige Stichworte zu den Meilensteinen seiner Zeit als Stadtoberhaupt und Verwaltungschef.

Hagers Wahl zum Oberbürgermeister bedeutet 1969 einen politischen Generationswechsel. Der 79-jährige Oberbürgermeister Heinrich Thöne gibt nach 21 Jahren an der Stadtspitze das OB-Amt an den 42-jährigen Heinz Hager ab. Der ist trotz seines jungen Alters gut vorbereitet auf seine neue Aufgabe. Der stellvertretendes SPD-Unterbezirksvorsitzende kennt sich in Politik und Verwaltung aus. Nach dem Krieg ist Hager zunächst beim Arbeitsamt tätig, ehe er Mitte der 50er Jahre zur Stadtverwaltung wechselt. Dort steigt er bis zum Leiter des Hauptamtes auf, ehe er 1965 auf den Veerwaltungschefposten des Evangelischen Krtankenhauses wechselt.

In seiner Antrittsrede sagt Hager am 20. November 1969 an die Adresse des Rates, dem er als Oberbürgermeister vorsitzt: „Der Rat muss sich als Forum lebendiger Auseinandersetzung manifestieren. Tragendes Element in seiner Arbeit soll das Wissen um die Sorgen und Nöte der Mülheimer sein. Der Rat wird in den fünf Jahren seiner Legislaturperiode über wichtige, das Schicksal der Stadt und ihrer Bürgerschaft, berührende Angelegenheit zu beraten und zu entscheiden haben." Der Kreis schließt sich, als sein Parteifreund Gerd Müller in seinem Nachruf auf Hager 2001 sagt: „Prägnant wirken die Zeichen seines Schaffens in unsere Zeit und Zukunft hinein. Wir werden uns dankbar seiner menschlichen Ausstrahlung erinnern. Heinz Hager wird auf Dauer einen Platz im Buch der Mülheimer Geschichte haben."

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