Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes hat eine neue Geschäftsführerin. Nina Rasche (43) hat am 21. Januar die Nachfolge der Juristin Natalia Thoma angetreten, die aus familiären Gründen in ihren Anwaltsberuf zurückgekehrt ist. Wie bei ihrer Vorgängerin, ist ihr Arbeitsvertrag mit dem DRK Mülheim zunächst auf drei Jahre befristet, verbunden mit einer Verlängerungsoption.
Leitungsaufgaben in einem Sozialverband zu übernehmen, ist für die studierte Betriebswirtin und ausgebildete Rettungssanitäterin, nicht neu. 1999 begann die gebürtige Essenerin ihre zunächst ehrenamtliche Karriere bei der Johanniter Unfallhilfe in Oberhausen. Danach arbeitete sie über viele Jahre hauptberuflich bei den Johannitern, zunächst als Ausbildungsleiterin in Ostwestfalen und später als Dienststellenleiterin in Bremen. Um ihre Managementaufgaben kompetent ausfüllen zu können, absolvierte Rasche nebenberuflich ein Fernstudium der Betriebswirtschaft für Non-Profit-Organisationen an der Universität Hamburg.
Auch in ihrer vorherigen Führungsaufgabe gehörte die Personalverantwortung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das Management von sozialen Dienstleistungseinrichtungen. "In Bremen hatten wir mehr hauptamtliche und weniger ehrenamtliche Mitarbeiter. Hier in Mülheim ist es genau umgekehrt", stellt Rasche fest. An der Spitze des 1907 gegründeten DRK-Kreisverbandes trägt die "überzeugte Teamplayerin" Verantwortung für 84 hauptamtliche und 590 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Tochter (13) und ihr Sohn (15) wollen nach dem Umzug von Bremen nach Mülheim, Mitte Februar, im Mülheimer Jugend-Rotkreuz aktiv werden, dem zurzeit 315 Jugendliche angehören.
"Ich freue mich darauf, in Mülheim persönlich und beruflich ein neues Zuhause zu finden", betont die Ruhrgebiets-Rückkehrerin. Arbeitstechnisch ist die neue Geschäftsführerin des mit seinem Hilfezentrum an der Aktienstraße 58 bis 73 ansässigen Roten Kreuzes mit dem Aufbau eines Corona-Impfzentrums in der ehemaligen Tengelmann-Zentrale an der Wissollstraße beschäftigt. Außerdem liegen die Planungen für eine zweite Kindertagesstätte des Roten Kreuzes auf ihrem Schreibtisch. Die zweite Mülheimer DRK-Kita soll in Zusammenarbeit mit der Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft MWB im Frühjahr 2022 am Wenderfeld in Dümpten errichtet und eröffnet werden. Außerdem steckt die neue DRK-Geschäftsführerin, die in ihrer Freizeit gerne tanzt, derzeit in schwierigen Finanzgesprächen mit Rat und Verwaltung. Im Raum stehen Kürzungen bei den städtischen Zuschüssen für Kindertagesstätten freier Träger. "Fest steht, dass es die Stadt erheblich teurer käme, wenn sie die Kindertagesstätten der freien Träger in Eigenregie weiterführen müsste", betont Rasche.
Die Corona-Virus-Pandemie erlebt die neue DRK-Kreisgeschäftsführerin zwiegespalten. Während die Krise die Nachfrage beim Menüservice und beim Hausnotrufdienst hat steigen lassen, müssen andere DRK-Einrichtungen, wie das Hilfeleistungszentrum, die Kleiderkammer, der Regelbetrieb der Kindertagesstätte Rettungszwerge an der Löhstraße und das Bürgerbegegnungszentrum an der Prinzeß-Luise-Straße geschlossen bleiben. Auch Schwimm- und Erste-Hilfe-Kurse fallen derzeit aus. Neue Beschäftigung schafft dagegen der Aufbau des Corona-Impfzentrums. "Ich bin froh, dass wir zurzeit keine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen", sagt Rasche.
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