Denk ich an Deutschland, denke ich daran, dass ich hier meine Muttersprache fand. Hier lernte ich schreiben und lesen und konnte entdecken unser gemeinsames soziales und kulturelles Wesen. Hier in unserem Land gibt es so manchen Tand. Doch wir haben Gott sei Dank auch Menschen, die nicht nur an sich selber denken, sondern ihre Zeit und Kraft gerne auch an andere Menschen verschenken, um unsere Geschicke in gute Bahnen zu lenken. Hier gibt es Leute, die nicht nur heulen mit der Meute, die nicht nur sehen das Heute. Sie machen sich auch Sorgen um das Morgen. Wir sind Deutschland und das ist schon allerhand. Wenn wir sehen und verstehen, dass Deutschland nur dann im Glanze seines Glückes von Einigkeit und Recht und Freiheit blüht, wenn jeder sich an seinem Platze für uns alle etwas müht. Dann ist niemand um den Schlaf gebracht, wenn er an unser Land gedacht. Dann können wir uns alle nicht nur heute freuen und brauchen die Zukunft nicht zu scheuen, wenn wir leben und arbeiten Hand in Hand und bringen voran unser deutsches Land mit Herz und Verstand. Dabei jeder weiß: Auch bei uns gibt es nicht nur Schwarz und Weiß. Ja bei uns geht es manchmal rund und dann wird es uns auch schon mal kunterbunt. Und doch brauchen wir voreinander keine Angst zu haben, wenn sich alle an einem Stück vom großen Kuchen laben und deshalb Kraft und Mut für morgen haben. Wenn wir auch unserem Nachbarn ein Stück vom Glück gönnen, haben weder er noch wir Grund zum Stöhnen. Dann können wir uns friedlich und schiedlich aneinander gewöhnen. Einigkeit und Recht und Freiheit. Das wird man nimmer leid. Heute ist es soweit, dass wir den Dreiklang, der uns zu unserem Glück hat vereint, können feiern, mit klaren Blick für unser aller täglich Leben und Streben, in dem man auch mal muss was geben. Nur so können wir gemeinsam glücklich leben. Dann können wir heute nicht nur von Staats wegen feiern und müssen keine hohlen Festtagsreden leiern.
Dieser Text erschien am 3. Oktober 2020 in der NRZ
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