Samstag, 8. Oktober 2016

Förderverein des Tersteegenhauses freut sich über einen Geldsegen für die Modernisierung des Heimatmuseums

Freude beim Förderverein des Tersteegenhauses. Denn sein Vorsitzender Markus Püll konnte jetzt eine schriftliche Finanzierungszusage der NRW-Stiftung in Empfang nehmen. Es handelt sich zunächst um 10.000 Euro. Doch Stiftungsbotschafter Ulrich Reuter, der den Geldsegen für die geplante Modernisierung des Heimatmuseums überbrachte, hält weitere Zuschüsse für wahrscheinlich.
Die über 7800 institutionelle und persönliche Mitglieder zählende Stiftung wurde 1986 von der Landesregierung ins Leben gerufen und hat seit dem mehr als 2600 Projekte unterstützt, bei denen sich Vereine, Gruppen und Verbände für die Natur,- Kultur- und Heimatpflege stark gemacht haben.

„Das Geld der NRW-Stiftung ist für uns ein gutes Startsignal für unser Modernisierungsprojekt, das wir im Januar 2017 beginnen und bis Ostern 2017 abschließen möchten. Das Heimatmuseum soll in seiner neuen Ausgestaltung ein Museum für alle Generationen werden, also ein Haus, das Großeltern, Eltern und Enkel gleichermaßen gerne mit persönlichem Gewinn besuchen können“, erklärte Püll auf Anfrage der Mülheimer Woche. Ob der ehrgeizige Zeitplan für die Generalüberholung des seit 2011 von einem heute 70 Mitglieder zählenden Förderverein unterstützt wird, eingehalten werden kann, hängt vom Erfolg seiner aktuellen Spendenkampagne ab.

Seit Vereinsgründung haben die Freunde des Tersteegenhauses durch Spenden und Mitgliedsbeiträge einen Grundstock von 10.000 Euro zusammengebgebracht. Dazu kommen jetzt die 10.000 Euro der NRW-Stiftung. Sollten Püll und seine Mitstreiter, wie von ihnen angestrebt, bis zum Jahresende weitere Spenden in Höhe von 10.000 Euro einsammeln können, will die NRW-Stiftung die Betrag verdoppeln. Dann wären also insgesamt 40.000 Euro im Umbaubudget des Tersteegenhauses, das seit 1950 als Heimatmuseum genutzt wird.


Wofür will der Förderverein sein Geld ausgeben, für das er bei der Mülheimer Commerzbank ein Spendenkonto eingerichtet hat? Zunächst einmal muss der Sanitärbereich des Hauses, dessen Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, saniert werden. Außerdem braucht der gesamte Innenbereich des Hauses, in dem von 1746 bis 1769 der Dichter, Prediger, Mystiker und Menschenfreund Gerhard Tersteegen lebte und wirkte, einen Neuanstrich. Den Außenanstrich des Hauses, das den Zweiten Weltkrieg, trotz einiger Schäden im Obergeschoss überstand und 1949 wieder aufgebaut wurde, will die Stadt übernehmen. Sie ist seit 1935 Eigentümerin des Tersteegenhauses.

Außerdem plant der Förderverein zusammen mit einem professionellen Büro für Museumsgestaltung auch ein inhaltlich neues Innenleben für das Tersteegenhaus, das dienstags (15-17 Uhr) und sonntags (10-12 Uhr) für Besucher seine Türen öffnet. Geplant ist ein Themenschwerpunkt zur historischen Wohnkultur in Mülheim. Die Exponate der vorhandenen Ausstellung sollen durch eine interaktive Foto-Ecke, Schaukästen, Filmmonitore und einen Multimediaraum aufgewertet werden.
Wer das Tersteegenhaus noch vor seiner anstehenden Modernisierung kennen lernen möchte, dem seien die Führungen des Heimatforschers Heinz Hohensee empfohlen, die er am ersten Sonntag des Monats (ab 11 Uhr) oder nach telefonischer Vereinbarung unter der Rufnummer 0208/380430 anbietet. Während des Adventsmarktes in der Altstadt wird der Förderverein das Tersteegenhaus ab dem 25. November auch freitags, samstags und sonntags, jeweils von 16 bis 20 Uhr für Besucher öffnen.


Dieser Text erschien am 5. Oktober 2016 in der Mülheimer Woche



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