Meine ältere Schwester, die in den 70er Jahren die Luisenschule besuchte, ist
heute eine reiselustige und sehr weltoffene Musikerin. Schon als Schülerin war
ihr klar, dass die Musik in ihrem Leben die erste Geige spielen würde. Doch zu
ihrer Schulzeit gab es an der Luisenschule weder Jazz noch Jungs. Beides konnte
sie erst später studieren, mal in Dur und mal in Moll. Zu Dissharmonien kam es
nur, als sie auf Geheiß der Mutter versuchte, ihrem kleinen Bruder die große
Musik beizubringen. Da schweigt des Sängers Höflichkeit. Wenn ich ihr heute
berichte, dass es an ihrer alten Schule inzwischen eine Big-Band gibt, die (siehe unten) durch die USA getourt ist, wird sie die alte Arie
anstimmen. „Heute kommen die Schüler in der Welt herum. Wir kamen früher nur in
die Gruga.“ Das nennt man dann wohl die Gnade der späten Geburt.
Dieser Text erschien am 14. August 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Kultur macht stark
Ist Kultur Luxus oder ein Lebensmittel, wie es einst Bundespräsident Johannes Rau formuliert hat? Letzteres haben jetzt die jahrgangsüberg...
-
Der 30. und 31. Januar ist in meinem Kalender rot angestrichen", erzählt Familienforscherin Bärbel Essers. Dass das so ist, hat mit der...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
-
Gisela Lentz im Kreise ihrer Gratulanten Gisela Lentz ist ein Fleisch gewordenes Wunder. Auch mit 90 mag sie nicht auf der Couch sitzen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen