Erzieherin müsste man sein oder Erzieher? Dann könnte man den ganzen Tag mit den
lieben Kleinen spielen und bekäme am Ende des Monats auch noch Geld dafür? Und
jetzt bekäme man sogar noch mehr fürs Kneten und Co? Dabei weiß der
Stadtkämmerer schon heute nicht mehr, woher er die Knete herholen soll, um die
Personalkosten zu decken. Finanzpolitik ist eben kein Kinderspiel, aber das Erziehen von Kindern auch nicht. Wer heute mal in eine multikulturelle Ganztagskita hineinschaut, in der auch nachmittags noch der Bär steppt, begreift, warum die gute alte Kindergartentante von gestern ist. Hier muss in großen und höchst differenzierten Gruppen Erziehung, Sozial,- und Gesundheitsberatung, Sprachförderung und Elternarbeit gemanagt werden. Eine Aufgabe für Manager. Doch die gehen lieber in die freie Wirtschaft, statt sich um den Aufbau unseres wichtigsten Zukunftskapitals zu kümmern. Kein Wunder. Denn ein Erzieherinnen-Gehalt, das erst nach sieben Jahren die 2000-Euro-Grenze erreicht, halten die Herrn im Nadelstreifen wohl für eine Kinderei und nicht für die ernst zu nehmende Entlohnung einer Managementarbeit. Jetzt wissen wir, welche Goldschätze unsere Mütter sind, die unentgeltlich als Familienmanagerin gearbeitet haben, als die Kindergartentante schon mittags Feierabend machte. Dieser Text erschien am 2. Oktober 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung |
Sonntag, 4. Oktober 2015
So ein Tag: Managerinnen ohne Nadelstreifen
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