Ja, ja, die Jugend von heute. Die kann was! Davon konnte man sich am Dienstagabend in der Realschule Stadtmitte überzeugen. In der Aula, die jedem Kleinstadttheater zur Ehre gereichen würde, hatten 72 Schüler ihren großen Auftritt. Es waren Jugendliche, die von ihrer Schule ganz offiziell ausgezeichnet wurden, weil sie auf ganz unterschiedliche Weise etwas besonderes geleistet haben.Das Spektrum der mit Urkunden und kleinen Präsenten vom guten Buch bis zum Fußballticket für ein Länderspiel der U-17-Junioren ausgezeichneten Leistungen reicht von den extrem guten Noten der Jahrgangsbesten über das soziale Engagement der Schulsanitäter und Pausenhelfer bis zu den politisch engagierten Jugendstadträten und Schülersprechern.Man begegnet an diesem Abend Schülern, die sich als Streitschlichter bewährt haben, die bei Vorlesewettbewerben und Mathematik-Olympiaden gezeigt haben, was in ihnen steckt oder sich bei Fußball- und Badmintonturnieren als nicht nur erfolgreiche, sondern auch als faire Sportskanonen erwiesen haben.Tut man Schülern eigentlich einen Gefallen, wenn man sie als Vorbilder für die Schulgemeinschaft ins Rampenlicht stellt?
Kann diese Würde nicht auch zur Bürde werden. Die Zehntklässler Randi Käufer und Maik Stein, die an diesem Abend nicht nur durch das auch musikalisch reizvolle Programm führen und später für ihr Engagement als Schülersprecher ausgezeichnet werden, sehen das anders: „Das ist doch eine schöne Belohnung und ein Ansporn, weiterzumachen“, finden sie.Auch Neuntklässler Elias Luft, der mit einem atemberaubenden Notendurchschnitt von 1,4 als Jahrgangsbester ausgezeichnet wird, empfindet diese Ehrung als „angenehm und motivierend.“ Der für seinen Einsatz als Pausenhelfer ausgezeichnete Neuntklässler Marvin Steffen meint: „So etwas sollte es an jeder Schule geben, weil die Ehrung engagierter Schüler die Integration und den Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft fördert.“Abgesehen davon, dass sich sein jetzt auch dokumentierter Einsatz als Pausenhelfer bei Bewerbungen gut macht, macht ihm seine ehrenamtliche Arbeit auch Spaß, weil er an der Schnittstelle zwischen Schulfreizeit und Unterricht: „meine Erfahrungen jüngeren Schülern vermitteln kann.“Konrektorin Susanne Dieker (Foto) sieht den vor drei Jahren eingeführten Festakt zur Ehrung besonderer Leistungen als Ausdruck einer „Erfolgs- und Förderkultur.“
Und Schulleiter Gebhard Lürig betont: „Wir machen durch diese Ehrung deutlich, dass wir Engagement und Leistungen auch jenseits der Zeugnisnoten wahrnehmen und anerkennen.“Anerkannt und ausgezeichnet wurden an diesem Abend in der Realschule Stadtmitte übrigens nicht nur Schülerleistungen. Ausgezeichnet wurden zum Beispiel auch der langjährige Berufsberater Reinhard Nastaly von der Agentur für Arbeit, der in den letzten 30 Jahren rund 6000 Schülern bei der Berufswahl geholfen hat, die ebenfalls langjährige und in verschiedenen Aufgabenbereichen engagierte Gabriele Kexel sowie die über ihre Pensionierung hinaus in der Ganztagsbetreuung engagierte Hausmeisterin Ursula Oesterwind.
Dieser Text erschien am 24. Februar 2011 in der NRZ
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