Mittwoch, 3. Februar 2010

Warum Schwester Ingeborg aus dem St. Marien-Hospital die Auszeichnung mit der Nikolaus-Groß-Medaille verdient hat



Sie hat ein offenes Ohr, ein Herz voller Liebe und immer einen guten Rat. Ich bedaure es, dass ich in den ersten Minuten meines Lebens nicht durch ihre Hände gegangen bin." Mit diesen Worten beschrieb Stadtdechant Michael Janßen (rechts) beim Neujahrsempfang der katholischen Stadtkirche im Pfarrsaal St. Barbara die neue Trägerin der vom Mülheimer Bildhauer Ernst Rasche gestalteten und zum zweiten Mal vergebenen Nikolaus-Groß-Medaille: Schwester Ingeborg. Seit 1960 half die 79-jährige Kinderkrankenschwester im katholischen Krankenhaus insgesamt 20 000 Babys auf die Welt. Obwohl sie längst im Ruhestand ist, steht die Elisabeth-Schwester bis heute an jeweils vier Tagen in der Woche kranken Menschen im Marien-Hospital mit ihrer Zeit und Zuwendung bei und strahlt mit ihrer Glaubenskraft das Charisma aus, das Janßen bei vielen Christen vermisst.

In seiner Predigt vor dem Empfang hatte der Stadtdechant bei einem Festgottesdienst in der Barbarakirche erklärt, "dass die Kirche auch heute auf Menschen angewiesen ist, die mit ansteckendem Charisma und selbstverständlich im Leben stehend Zeugnis von der frohen Botschaft Christi und der damit verbundenen Hoffnung geben." Dabei wies Janßen auf das Lebensbeispiel des 2001 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochenen Widerstandskämpfers Nikolaus Groß und seiner Frau Elisabeth hin. Der katholische Journalist und Arbeiterführer Groß, Vater von sieben Kindern, war wegen seines Kampfes gegen die Hitler-Diktatur vor 65 Jahren in Berlin hingerichtet worden.

In ihren Dankesworten gab sich Schwester Ingeborg gewohnt bescheiden: "Ich möchte schlicht Danke sagen. Aber ich kann diese Auszeichnung nur stellvertretend für mein geliebtes St. Marien-Hospital und meine Mitschwestern entgegennehmen." Mit ihrer Auszeichnung tritt Schwester Ingeborg in die Fußstapfen des Ehrenstadtdechanten und Pfarrers von St. Barbara, Manfred von Schwartzenberg, der im Vorjahr mit der ersten Nikolaus-Groß-Medaille ausgezeichnet worden war. Pfarrer von Schwartzenberg hat sich als Initiator und Textdichter eines viel beachteten Nikolaus-Groß-Musicals um die Erinnerung an den seligen Widerstandskämpfer aus dem Ruhrgebiet verdient gemacht.

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