Daran merkt man, dassman älter geworden ist. Plötzlich kann man sich an Ereignisse erinnern, die inzwischen zur Zeitgeschichte geworden sind. So ist das auch mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990.
Ich meine, es wäre erst vorgestern gewesen, dass ich zu den Mülheimern gehörte, die sich am 3. Oktober 1990 in der Kundenhalle der Sparkasse einfanden, um mit einem Festakt und einem anschließenden Volksfest auf dem Berliner Platz die neue Deutsche Einheit zu feiern. Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule spielte das Deutschlandlied, bei dem alle mitsagen, und die Ode an die Freude aus Beethovens neunter Sinfonie.
Die musikalische Brücke zwischen der deutschen und der europäischen Hymne passte zu der internationalen Verantwortung des wiedervereinigten Deutschlands, die Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern und NRW-Staatssekretär Hartmut Krebs an diesem Festtag in ihren Reden beschworen. "Wie viel weniger kostet die friedliche Widervereinigung Deutschlands als acht Tage Krieg." und: "Das Nationale muss immer dem Menschlichen untergeordnet werden", sagte Güllenstern damals.
Nach dem Festakt, bei dem Schauspieler vom Theater an der Ruhr literarische und philosophische Texte über Deutschland rezitierten, wurde auf dem Berliner Platz mit einem frischgezapften Bier auf die Einheit angestoßen, an deren Vollendung wir bis heute arbeiten.
Ein Text zu diesem Thema erschien am 2. Oktober 2010 in der NRZ
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