Wenn man in der Politik was werden will, kommt man an Thekengesprächen nicht
vorbei. Doch dass ich den FDP-Landtagsabgeordneten Christian Mangen in der Küche traf,
überraschte mich. Ich dachte immer, wenn man politisch aufsteigt, kommt man
vielleicht als Minister in ein Kabinett. Doch an ein Küchenkabinett, in dem der
Abgeordnete bei Frankys im Wasserbahnhof Gemüse schnibbelte und putzte und
außerdem 30 Liter Soße ansetzen musste, hatte ich weniger gedacht. Man lernt ja
nie aus. Und so erfuhr ich, dass der neu gewählte Landtagsabgeordnete auf
Einladung des Deutschen Gastronomie- und Hotelerieverbandes (Dehoga) ein
gastronomisches Tagespraktikum absolvierte, um nicht nur Gemüse, Soße,
Lachsplatten und Kalbsrücken zuzubereiten, sondern zwischen Küchenmesser und
Soßenbinder zu erfahren, wo die Gastronomen der Schuh drückt. „Ich hätte nie
gedacht, dass die Arbeit in der Küche so kreativ und befriedigend ist, weil man
sieht, was man macht und am Ende etwas in der Hand hat, was alle haben wollen.“
Das kann man von so mancher politischen Entscheidung, die zuweilen schwer im
Magen liegt, nicht sagen.
Dieser Text erschien am 5. Dezember 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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