tag:blogger.com,1999:blog-8629518027869398452024-03-18T03:59:25.819+01:00Mülheimer LesezeichenTexte aus der Feder von Dr. Thomas EmonsRedaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.comBlogger2896125tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-57744529644095809212024-03-01T00:06:00.001+01:002024-03-01T00:06:50.829+01:00Ihre Wiege stand in Mülheim<p> <span style="font-size: large;">Der Mülheimer Heimatforscher Dirk von Eicken liebt Geschichte(n), die nicht jeder kennt. Eine dieser Geschichten hat er für die <a href="https://www.geschichtsverein-muelheim.ruhr/">Internetseite des Mülheimer Geschichtsvereins</a> recherchiert und aufgeschrieben.</span></p><p><span style="font-size: large;">Es ist die Geschichte der schwarzen Sängerin und Schauspielerin Marie Nejar, die zwischen 1952 und 1957 zu den Stars und Publikumslieblingen des Wirtschaftswunderdeutschlands gehörte. Von Eicken bekam diese Geschichte schon als Kind von seiner Mutter erzählt. Ihr Vater, sin Großvater kannte und schätzte einen schwarzen Nachbarn (Max Bissong), der aus der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun stammte und 1918 nach Deutschland kam, wo er als Zirkusartist seinen Lebensunterhalt verdiente und eine deutsche Frau heiratete.</span></p><p><span style="font-size: large;">Mit ihr lebte er seit 1927 am Hingberg. Der letzte Gastspielort seiner Artistenkarriere wurde seiner Frau und ihm zur zweiten Heimat. Damals waren schwarze Menschen in Mülheim, wo heute Menschen aus fast 150 Nationen zusammenleben, noch eine Seltenheit. Deshal war Bissong, der auf der Saarner Kirmes Kokosnüsse verkaufte und als Nachtwächter im Styrumer Röhrenwerk arbeitete stadtbekannt. Da er und seine Frau kinderlos waren, trug ihnen ein Mülheimer Waisenhaus 1930 die Pflegeelternschaft für ein schwarzes Mädchen, das nach seiner Geburt von der Mutter im Waisenhaus abgegeben worden war.</span></p><p><span style="font-size: large;">Die Bissongs nahmen diess Lebensaufgabe gerne an. Doch nach drei Jahren mussten sie ihr Pflegekind an dessen Großmutter abgeben, die ihre Enkelin in Hamburg großzog. Wenn man die erstaunlich jugendliche Stimme der heute 93-jährigen Marie Nejar in einem <a href="https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-erlebte-geschichten/audio-marie-nejar-ehemalige-schlagersaengerin-100.html">in einem Interview des Westdeutschen Rundfunks</a> hört, sieht man eine Hamburger Dirn vor sich.</span></p><p><span style="font-size: large;">Obwohl man Marie aufgrund ihrer Hautfarbe die Aufnahme in den Bund Deutscher Mädel verweigerte, konnte sie, trotz mancher Diskrinierungserfahrung, vergleichsweise unbehelligt im nationalsozialistischen Deutschland aufwachsen. Dass hatte auch mit ihrer unerwarteten Filmkarriere bei der UFA zu tun. Dorthin hatte sie eine selbst farbige Freundin ihrer Großmutter als schwarze Statistin vermittelt. So kam es, dass Marie zwischen 19442 und 1944 mit Heinz Rühmann und Hans Albers in den UFA-Streifen "Quax der Bruchpilot" und "Baron Münchhausen" vor der Kamera stand.</span></p><p><span style="font-size: large;">Doch nach dem Kriegsende ging es für Marie erst mal alles andere als filmreif weiter. Die über alles geliebte, weil fürsorgliche und herzensgute Großmutter, mit der sie zusammenlebte, starb 1949. Marie wurde, obwohl noch keine 21, für volljährig erklärt, weil sie als Garderobiere uns als Zigarettenverkäuferin bereits ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen konnte.</span></p><p><span style="font-size: large;">Bei einer Mikrofonprobe in Timmendorfer Strand wurde ihre schöne Stimme 1950 vom Musiker Horst Harry Winter und vom Komponisten Michael Jary für die Film- und Schlagerbranche entdeckt. Sie bekam einen Schallplattenvertrag, nahm als Leila Negra insgesamt 30 Schlager und stand in fünf Kinofilmen, unter anderem mit Peter Alexander vor der Kamera. Mit ihm sang sie auch 1954 ihren größten Hit: "Die süßesten Früchte fressen immer die großen Tiere." </span></p><p><span style="font-size: large;">Weil das Medium Fernsehen, das erste Mülheimer Fernsehgerät wurde erst im Sommer 953 ausgeliefert, noch in den Kinderschuhen steckte, mussten Marie und ihre Kollegen aus der Showbranche durch das unterhaltungs- und nachholbedürftige Wirtschaftswunderdeutschland tingeln. Zwischen 1952 und 1955 trat sie auch dreimal bei Schlagershows in ihrer Geburtsstadt auf. Sowohl im Handelshof als auch im Löwenhofkino begeisterte sie das Mülheimer Publikum.</span></p><p><span style="font-size: large;">Doch schon 1957 stieg Leila Negra aus dem Showbusiness aus und begann als Marie Nejar 1957 ein Berufsleben als Krankenschwester in ihrer Heimatstadt Hamburg. Auch im Rückblick war es für sie die richtige und nie bereute Entscheidung für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben, weil sie mit 27 keine Lust mehr hatte, sich als Kinderstar vermarkten zu lassen, der mit einem Teddybären auftreten musste.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Der Autor</a> & <a href="https://www.nrz.de/suche/?query=Emons&date=all">Presse</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-72140400755353861352024-02-25T16:32:00.007+01:002024-02-25T16:43:18.520+01:00Bodenständige Geschichte<p><span style="font-size: large;"> Wir wussten es schon immer. Die Altstadt ist der historische Kern unserer Stadt. Hier residierten die 1093 erstmals urkundlich erwähnten Edelherren von Mülheim in ihrem Muhrenhof. Hier weihten sie ihre Hofkapelle dem heiligen Petrus. Im 13. Jahrhundert wurde aus der Kapelle die Petrikirche, an der nicht nur ein Wochenmarkt abgehalten, sondern die Mülheimer auch zur letzten Ruhe gebettet wurden. Wenn man sich Vorkriegsfotografien anschaut, sieht man, wie eng die Altstadt auf dem Kirchenhügel bebaut war, ehe der schwerste Luftangriff des Zweiten Weltkrieges in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni die Innen- und Altstadt mit 1600 Bomben in Schutt und Asche legte.</span></p><p><span style="font-size: large;">Heute sind wir dankbar für jedes Fachwerkhaus, dass in der Altstadt die 161 Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges überstanden hat, um uns vom Leben unserer Vorfahren zu erzählen. Diese Dankbarkeit drückt sich jetzt auch darin aus, dass der Kirchenhügel und seine angrenzenden Straßen in die Denkmalliste der Stadt und in die Bodendenkmalliste des Landschaftsverbandes Rheinland aufgenommen worden sind.</span></p><p><span style="font-size: large;">Diese Dankbarkeit gab es nicht immer. So wurde das 1530 errichtete Tersteegenhaus 1950 als Heimatmuseum wiederaufgebaut, aber das Geburtshaus des Arztes und Dichters Karl Arnold Kortum 1957 abgerissen und 1962 an der Kettwiger Straße 6 durch ein neues Haus für den CVJM ersetzt.</span></p><p><span style="font-size: large;">Eben dort, an der Kettwiger Straße sind seit 1969 auch Uwe und Irmtraud Baumann zuhause. "Die hört man kaum noch", beschreibt Uwe Baumann den Gewöhnungseffekt eines Alltags in Sicht und Hörweite der Glocken von Petri. Auch die seit der Reformation evangelische Petrikirche wurde durch den Luftkrieg bis auf die Grundmauern zerstört und dann, von 1949 bis 1958 mühsam wieder aufgebaut. Alte Fotos aus den 1950er Jahren zeigen eine Petrikirmes auf dem Kirchenhügel, deren Erlös in den Wiederaufbau der Petrikirche investiert wurde.</span></p><p><span style="font-size: large;">Dass die Altstadt jetzt offiziell zum Denkmal und zum Bodendenkmal erklärt worden ist, beeindruckt den Altstadtmitbewohner Uwe Baumann weniger, als die Tatsache, dass die Altstadt seit 2005 eine verkehrsberuhigte Zone ist und darüber hinaus alle Jahre wieder mit einem beliebten Adventsmarkt die Altstadt zum Treffpunkt macht. Apropos Treffpunkt. Auch darüber kann sich Baumann freuen, dass zuletzt wieder viele lange verwaiste Lokale der Altstadt jetzt mit neuer Gastronomie belebt worden sind.</span></p><p><span style="font-size: large;">Auch das, auf Initiative des Unternehmers Ulrich Turck, als Gemeindehaus neu errichteten Petrikirchenhaus zwischen Petrikirche und Tersteegenhaus, sieht Baumann ebenso als sinnvolle Wiederbelebung alter Traditionen wie die 2006 vom Verein der Altstadtfreunde neu errichtete Kortumbrunnen an der Petrikirche. Auch sein Vorgänger war 1943 ein Opfer der Bomben geworden.</span></p><p><span style="font-size: large;">Auch über die Wiedereröffnung des Heimatmuseums im Tersteegenhaus würde sich Altstadtbewohner Uwe Baumann freuen. Das älteste noch existierende Haus der Altstadt ist bereits seit 2011 wegen Baufälligkeit geschlossen und wird mit Unterstützung eines Freundeskreises derzeit restauriert. Ende offen.</span></p><p><span style="font-size: large;">Ende offen. Das gilt auch für die Frage, wann sich auch Radfahrer an das auf dem Kirchenhügel vorgeschriebene Schritttempo halten werden. Allerdings konnte die Stadt mit ihren historischen Recherchen jetzt auch die Frage beantworten, wie Altstadt zu ihrer Ringmauer gekommen ist. Sie war demnach eine Schutzmauer, die die alten Mölmschen errichtet hatten, nachdem der Mülheimer Kirchenhügel 1442 von Truppen des Kölner Erzbischofs angegriffen worden war.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://draft.blogger.com/blog/post/edit/862951802786939845/7214040075535386135">Zum Autor</a> & <a href="https://www.nrz.de/suche/?query=Emons&date=all">Mülheimer Presse</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-41362571986836895382024-02-17T20:31:00.011+01:002024-02-17T20:47:23.152+01:00NÄRRISCHE NACHLESE<p></p><p class="MsoNormal"><br /></p>
<p><span style="color: black; font-size: 18pt;">Der Mülheimer Karneval ist in der
abgelaufenen Session kleiner, aber nicht schlechter geworden. Die Zahl der
aktiven Karnevalisten ist in den vergangenen 25 Jahren von 1600 auf 1000
zurückgegangen. Auch der organisierte Frohsinn wird vom demografischen Wandel
getroffen. Die Zahl der Menschen mit einer karnevalsafinen Sozialisation nimmt
ab. Die Zahl der Menschen, due mit dem Karneval kulturell nichts anfangen
können, nimmt zu. Menschen mit Migrationshintergrund, die sich aktiv in die
Fünfte Jahreszeit einbringen, sind selten. </span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><b><span style="color: black; font-size: 24pt;">Jeder Jeck ist anders</span></b><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Die Saal- und
Straßenveranstaltungen der abgelaufenen Session 2023/2024 haben aber auch
gezeigt: Das Brauchtum Karneval ist auch in der Ruhrstadt, die nicht mit den
rheinischen Karnevalshochburgen vergleichbar ist, weiterhin gesellschaftlich
relevant. Es ist gewollt und wird auch sozial gebraucht, ob in der
Jugendarbeit, beim Thema Inklusion und mit Blick auf den Kreis der Senioren.
Auch in der Session, in der mit dem Aschermittwoch am 14, Februar 2024 erst mal
als vorbei war, haben die Tollitäten und Karnevalsgesellschaften Menschen in
den örtlichen Pflegeeinrichtungen den Spaß an der Freude ins Haus gebracht. Bei
der inklusiven Karnevalsparty, zu der die Karnevalsgesellschaft Mülheimer
Stadtwache und der Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport am 26.
Januar 2024 in den Festsaal der Stadthalle eingeladen hatten, waren 440
kostümierte und begeisterungsfähige Jecken mit von der närrischen Partie. Die
Auftritte des Tanzkorps der KG Dürscheider Mehlsäcke, der inklusiven Tanzgruppe
Flotte Socken und der inklusiven Närrischen Zuggemeinschaft, dem Prinzen Andy
an der Spitze, gehörten zu den Höhepunkten des von Musik und Tanz bestimmten
Bühnenprogramms. Im Rahmen der vom städtischen Kulturbetrieb geförderten
Grenzenlos-Party, die bereits seit mehr als 25 Jahren über das Parkett der
Stadthalle geht, wurde ihr sowohl an der Spitze des Vereins für Bewegungs- und
Gesundheitssport als auch im Vorstand der Mülheimer Stadtwache aktiver
Initiator Alfred Beyer mit dem Prinzenorden für seine Verdienste um die
Inklusion innerhalb und außerhalb des Karnevals ausgezeichnet.</span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Einen Rückschlag in Sachen
Inklusion musste, die durch den Selbecker Dorfkarneval seit 1992 mit den
BewohnerInnen der Theodor-Fliedner-Stiftung hinnehmen. Aufgrund des
Personalmangels der Theodor-Fliedner-Stiftung konnten diesmal keine
BewohnerInnen aus dem Selbecker Fliednerdorf auf dem Rosenmontagswagen der KG
Röhrengarde mitfahren. Nicht nur bei der Röhrengarde, die auch bei ihrem
volkstümlichen Karnevalsfest in der Realschule Stadtmittel Gäste aus dem
Fliednerdorf gerne willkommen heißt, hofft man, dass dieser schmerzliche
Ausfall eine Ausnahme bleibt.</span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><b><span style="color: black; font-size: 24pt;">Jung, jeck und Spitze</span></b><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Gemäß dem Sessionsmotto:
"Karneval für jedermann. Jetzt sind mal die jungen dran!", zeigte
sich der Mülheimer Karneval zwischen dem 11.11. 2023 und dem Aschermittwoch an
seiner Spitze mit den Tollitäten, Fabienne Brugheat, Yannik Jungblut (Rote
Funken) und Zoé-Lynn Espelmann und Schumann von seiner nachwuchsfreundlichsten
Seite. Tatsächlich haben die jungen Tollitäten, inklusive der Paginnen Antonia Gehlhaus, Michelle Jungblut und Julia und die Hofmarschälle Michael Becker, Christina Schwab und Thomas Brugheat ihre Aufgabe als
sympathische und eloquente Botschafter des in aktuell zwölf
Karnevalsgesellschaften und im Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval
organisierten Mülheimer Frohsinns bestens gemeistert. Neben ihren Shows kamen
beim Publikum auch ihre Bekenntnisse zu einem im umfassenden Sinne inklusiven
und integrativen Karneval beim Publikum gut an. Generell lässt sich mit Blick auf den Saalkarneval aktuell feststellen, dass der Publikumstrend eher zum Partymodus als zur wortgewitzten Büttenredenschlacht geht.</span></p><p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;"></span></p><p><span style="font-size: 18pt;">Ein Klassiker des Mülheimer
Straßenkarnevals blieb und bleibt dagegen dankenswerterweise der diesmal von
Elli Schott und Josephine Stachelhaus moderierte Möhnensturm des Rathauses,
inklusive der Möhnenparty, die auch diesmal, trotz Regen, gut und gerne von den
Jeckinnen auf dem Pastor-Luhr-Platz in Saarn gefeiert wurde.</span><span style="font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><b><span style="color: black; font-size: 24pt;">66 Jahre Mölmsch jeck</span></b><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Der vom Präsidenten Markus
Uferkamp und von seinem Geschäftsführer Hans Klingels angeführte Hauptausschuss
Groß-Mülheimer Karneval konnte in der Session 2023/2024 sein 66-jähriges
Bestehen am Karnevalsfreitag, 9. Februar 2024, mit einer Närrischen Nacht unter
dem Motto "66 Jahre Mölmsch jeck" im Altenhof an der Kaiserstraße
feiern. Diese neue Veranstaltung am Karnevalsfreitag soll dauerhaft den
zwischen 1984 und 2020 in der Stadthalle gefeierten Prinzenball ersetzen.</span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Nicht nur der am 11. Dezember
1957 im Handelshof gegründete Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval, sondern
auch die Karnevalsgesellschaften der Roten Funken und Blau Weiß freute sich in
der vergangenen Session, dass ihnen der 1930 als Haus der Evangelischen Kirche
errichtete Altenhof als geeigneter und allgemein geschätzter Veranstaltungsort
wieder zur Verfügung stand. Auch das Autohaus Wolf in Saarn und das Dümptener
Autohaus der Deichmanngruppe bewährte sich 2023/2024 zum Beispiel bei der
Prinzenproklamation, bei den Herren- und Mädchensitzungen der Roten Funken und
beim Gemeindekarneval "Firlefanz im Engelkranz" mit der von Rolf
Völker angeführten MüKaGe. Und auch in der zurückliegenden Session haben die
Autohäuser der Wolf- und Deichmanngruppe mit der Bereitstellung der
Prinzenmobile die mölmschen Tollitäten in Fahrt gebracht. </span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Kirche und Karneval zeigten
sich auch bei der ökumenischen Festmesse in St. Mariae Geburt an der
Althofstraße und beim Karnevalsgottesdienst in der Imanuellkirche an der
Kaiser-Wilhelm-Straße von ihrer fröhlichsten und ökumenischsten Seite. Deshalb
waren auch nicht nur Oberbürgermeister Marc Buchholz, sondern auch Stadtdechant
Michael Janßen und Superintendent Michael Manz beim 61. Rosenmontagszug des
Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval gern gesehene Mitfahrer. Der närrische
Zug, der sich mit 23 Wagen, drei Musikkapellen und elf Fußgruppen am
Rosenmontag, 12. Februar auf seiner 3,5 Kilometer langen Route in jeder
Hinsicht unfallfrei und bei besten Wetterbedingungen durch die Innenstadt
bewegte lockte insgesamt rund 26.000 Menschen ins Mülheimer Stadtzentrum.</span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Oberbürgermeister Marc
Buchholz, der an den Tollen Tagen mit den Stadtschlüsseln seine Macht
symbolisch an die Tollitäten abgeben musste, hatte schon im Vorfeld der
Session bei den Karnevalisten Pluspunkte gesammelt, nachdem er sich erfolgreich
in ihren Sponsorensuche und in ihre Bestrebungen, nach einer Freigabe des
Altenhofes für den Saalkarneval eingeschaltet hatte.</span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><b><span style="color: black; font-size: 24pt;">Ohne Moos nichts los</span></b><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Trotz ihres unschätzbaren und
bezahlbaren ehrenamtlichen Engagements sind Mülheims Karnevalisten auf
Geldgeber aus der Stadtgesellschaft angewiesen, um zum Beispiel am Rosenmontag
einen Zug durch die Gemeinde schicken und Kamelle, Schokoriegel, Bälle, Kekse
und die besonders beliebten Plüschtiere unters närrische Volk zu bringen.</span><span style="color: black; font-size: 13.5pt;"><o:p></o:p></span></p>
<p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;">Deshalb hat das Brauchtum
Mülheimer Karneval auch in der Session 2023/2024 nicht nur in seinem von Hans
Klingels verantworteten Narrenkurier bei seinen Partnern Westenergie, RWW,
Aldi-Süd, AZ Clean Group, MEG, Hagebaumarkt, RS-Reisemobile, Ruhrdeichgruppe,
Sparkasse Mülheim an der Ruhr, Gerüstwerk, und bei der Wartseiner Brauerei gerne
bedankt, <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>verbunden mit der Hoffnung auf
eine auch weiterhin gute Zusammenarbeit im Sinne von Uss Mölm, Helau und Spaß
an der Freude. </span></p><p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;"><br /></span></p><p style="-webkit-text-stroke-width: 0px; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; orphans: 2; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-thickness: initial; widows: 2; word-spacing: 0px;"><span style="color: black; font-size: 18pt;"><a href="https://www.karneval-muelheim.de/">Zum Mülheimer Karneval</a> & <a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Zum Autor</a><br /></span></p>
<p class="MsoNormal"><o:p> </o:p></p><br /><p></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-46184971446314913902024-02-11T19:11:00.001+01:002024-02-11T19:35:42.895+01:00Gut gefahren?<p> <span style="font-size: large;">Der Klimawandel ist ein sozialer Megatrend, dem sich niemand entziehen kann. Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs ist zweifellos eine Handlungsoption, um denklimaschädlichen CO2-Ausstoß signifikant zu senken. Folgt man den Angaben und Berechnungen des Umweltbundesamtes sowie den Statistikern des Statistischen Bundesamtes und der EU-Statistikbehörde Eurostat, so zeigt sich aktuell folgende Ausgangslage.</span></p><p><span style="font-size: large;">Der Straßenverkehr ist für 22 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zum Vergleich: Die Energiewirtschaft stößt 37 Prozent, Industrie und Gewerbe 23 Prozent und die privaten Haushalte 17 Prozent der Treibhausgase aus. Im Weltmaßstab produziert Deutschland 2,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Abhängig davon, mit welchen Fahrzeugen man den Öffentlichen Nahverkehr organisiert, lassen sich im Verkehrssektor 40 bis 80 Prozent der Treibhausgasemissionen einsparen.</span></p><p><span style="font-size: large;">Vor diesem Hintergrund fragte sich jetzt die Kommunalpolitische Vereinigung der Mülheimer und Duisburger CDU: "Wie läuft es eigentlich mit Bus und Bahn?" Das am 7. August 2023 in Mülheim eingeführte Busnetzes, das unter anderem den Wegfall des Kahlenberg-Astes der Straßenbahnlinie 104 kompensieren soll, mangelnde Pünktlichkeit, zum Teil überfüllte Busse und Personalmangel bei der Ruhrbahn, aber auch ein jährlicher Zuschussbedarf, der sich auf der Mülheimer Seite auf 35 Millionen Euro beläuft, machen den öffentlichen Personennahverkehr zum Politikum, </span></p><p><span style="font-size: large;">Dieses Politikum, verbunden mit den vergleichbaren, aber noch viel größeren Strukturproblemen der 1996 privatisierten Deutschen Bahn diskutierten Mülheimer und Duisburger Kommunalpolitiker der CDU mit ihrem Parteifreund, Frank Heidenreich, der für die CDU im Duisburger Stadtrat und in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) sitzt, wo er die CDU-Fraktion anführt.</span></p><p><span style="font-size: large;">Heidenreich nannte in seinem Impulsreferat die Diskussion anregende Zahlen: Mülheim und Duisburg sind zwei der sieben kreisfreien Städte, die zusammen mit sieben Landkreisen, die den VRR als Gewährsträger zusammen mit den Geldgebern Bund und Land das Fundament des größten Verkehrverbundes in Europa bilden. In einer Region mit 7,8 Millionen Einwohnern transportiert der VRR täglich 30 Millionen Fahrgäste und erwirtschaftet damit Einnahmen von jährlich 1,1 Milliarden Euro. Hinzu kommen 710 Millionen Euro, die Bund und Länder jährlich für die Mobilitätsdienstleistungen des VRRs zahlen. Doch der VRR muss von diesen 710 Millionen Euro 380 Millionen Euro für die Nutzung der DB-Infrastruktur (Gleise und Bahnhöfe) zahlen.</span></p><p><span style="font-size: large;">Da die Bundesrepublik Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten nur ein Siebtel der Investiotionen für den Straßenbau in die Erhaltung und des Ausbau des noch aus Kaiser Zeiten stammenden Gleis- und Bahnhofsnetzes investiert hat, muss die im demografischen Wandel auch unter Personalmangel leidende DB zurzeit unter erschwerten Bedingungen einen riesigen Investitionsstau abarbeiten. Das gilt für den VRR und seine kommunalen Mitgliedsunternehmen, wie die Ruhrbahn im kleineren Vergleichsmaßstab auch.</span></p><p><span style="font-size: large;">Angesichts der von der schwarzgrünen Landesregierung angestrebten Verkehrswende, die den öffentlichen Personennahverkehr bis 2030 um 60 Prozent ausbauen will, ließ Frank Heidenreich durchblicken, dass er die Ausdünnung des Ruhrbahn-Fahrplans mit Verständnis für die finanzpolitische Zwangslage Mülheims, insgesamt kritisch sieht, weil sie in die entgegengesetzte Richtung weise. </span></p><p><span style="font-size: large;">Das 175.000 Einwohner zählende Mülheim gilt mit insgesamt rund 90.000 Kraftfahrzeuge n zu den deutschen Städten mit der größten KFZ-Dichte. In der Ruhrstadt hat sich die Zahl der Kraftfahrzeuge seit Mitte der 1950er Jahre verneunfacht.</span></p><p><span style="font-size: large;">Der Mülheimer CDU-Stadtrat Dr. Siegfried Rauhut, der auch dem Aufsichtsrat der Ruhrbahn angehört, verteidigte den Mülheimer Sparkurs bei Bussen und Bahnen damit, "dass wir als Haushaltskonsolidierungskommune keinen Bock auf einen Sparkommissar aus Düsseldorf haben, der unseren kommunalpolitischen Spielraum auf Null reduzieren würde."</span></p><p><span style="font-size: large;">Der Vorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung, Matthias Lincke, räumte ein, dass er: "das Neun-Euro-Ticket ausprobiert hat, dann aber aus Pünktlichkeits- und Bequemlichkeitsgründen wieder aufs Auto umgestiegen ist." Am Ende der Diskussion zeigte sich in folgenden Punkten ein Konsens: Erstens: U- Bahn- und Stadtbahntunnel sind ein überholtes Relikt aus den 1970er Jahren, als man noch das moderne und autogerechte Deutschland schaffen wollte, Und zweitens: Es wäre strategisch sinnvoller gewesen, die jeweils drei Milliarden Euro, die Bund und Land bisher in das Neun- und in das 49-Euro-Deutschland-Ticket investiert haben, in die Ertüchtigung der Bus- und Bahn-Infrastruktur zu investieren, ehe man an die Aufstellung eines kundenorientierten Tarifangebotes realisiere. "Die Menschen steigen erst dann dauerhaft vom Auto auf Bus und Bahn um, wenn diese sauber, sicher und pünktlich fahren,"</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Zum Autor</a> & <a href="https://www.ruhrbahn.de/">Zur Ruhrbahn</a> &<a href="https://www.vrr.de/de/">Zum VRR</a> & <a href="https://www.cdu-muelheim.de/#">Zur CDU Mülheim an der Ruhr</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-3692284713556930132024-02-06T01:48:00.000+01:002024-02-06T01:48:16.766+01:00Bodenständig und bürgernah<p> <span style="font-size: large;">"Das schönste Denkmal, dass sich ein Mensch bauen kann, steht im Herzen seiner Mitmenschen." Dem jetzt im Alter von 88 Jahren verstorbenen ehemaligen Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Günter Weber ist diese Lebensleistung vergönnt gewesen. Wer ihn kannte, wird ihn als bürgernahen und bodenständigen Sozialdemokraten in Erinnerung behalten, der sich politisch vor allem für den Öffentlichen Personennahverkehr und einen ausgewogenen Mobilitätsmix, aber auch für seine Wahlheimat Dümpten stark gemacht hat. Die Stärken, Schwächen und unausgeschöpften Potenziale von Bus und Bahn kannte Weber nicht nur vom Hörensagen oder aus seinem Aktenstudium, sondern als täglicher Nutzer und Mitfahrer seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger, für die er ein offenes Ohr hatte.</span></p><p><span style="font-size: large;">Seine Wiege stand in der Mausegattsiedlung. Dort wurde er 1935 in eine Bergmannsfamilie hineingeboren. Als Kind erlebte und überlebte er den Zweiten Weltkrieg, unter anderem durch die Kinderlandverschickung nach Württemberg, </span></p><p><span style="font-size: large;">Nach dem Krieg fand er seine berufliche Heimat bei Siemens in Dümpten. Politisch wurde der Bergmannssohn bei den Falken und in der SPD aktiv, für die er 1961 erstmals in den Rat der Stadt einzog. Mit seiner viel zu früh verstorbenen Frau Christel teilte er das sozial- und kommunalpolitische Engagement in der SPD und in der Arbeiterwohlfahrt, aber auch ab 1960 als ehrenamtlicher Leiter des Jugendzentrums an der Nordstraße.</span></p><p><span style="font-size: large;">Als Stadtverordneter, Bürgermeister und Landtagsabgeordneter hat er in mehr als drei Jahrzehnten für seine Heimatstadt wichtige Projekte, wie etwa den Stadtbahnbau, die erste Mülheimer Gesamtschule im Norden der Stadt, den Erhalt des Hor- und Hexbachtales, die Beschleunigung der Straßenbahnlinie 102, den Umgehungsstraßenbau der Mannesmannallee zur Entlastung der Mellinghofer Straße, den Ausbau der Weißen Flotte und den Volkshochschulbau an der Bergstraße politisch begleitet und/oder federführend auf den Weg gebracht.</span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-7720041489390577452024-02-05T02:40:00.000+01:002024-02-05T02:40:35.952+01:00Demokratie unter Druck<p> <span style="font-size: large;">Tausende Menschen sind in den vergangenen Wochen für unsere Demokratie auf die Straße gegangen. Auch in Mülheim nahmen sich 7000 Menschen dafür Zeit, den eisigen Temperaturen zum Trotz. Auch wenn diese 7000 Demonstrierenden angesichts der Teilnehmendenzahlen in anderen Großstädten vergleichsweise erscheinen mögen, ist diese Zahl für unsere Stadt mit derzeit 174.000 Einwohnern beachtlich, zumal die Kundgebung sehr kurzfristig initiiert wurde. Der DGB wäre froh, wenn er bei seiner Kundgebung am 1. Mai eine solche Zahl von Menschen mobilisieren könnte. Nur der Rosenmontagszug bringt mehr Menschen in unserer Stadt im Grenzbereich zwischen Ruhr und Rhein auf die Straße. Aber Spaß bei Seite. </span></p><p><span style="font-size: large;">Die Frage bleibt: Was wird aus unserer Demokratie und wie bleibt sie funktionsfähig? Denn darum geht es im Kern. Warum werden antidemokratische Positionen politisch wieder salonfähig. Warum gründen sich derzeit neue Parteien mit Aussicht auf Erfolg. Ist mit den bestehenden Parteien kein Staat mehr zu machen? Die Werteunion und das Bündnis Sarah Wagenknecht, aber auch die dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan und seiner Partei AKP nahestehende Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch, die sich als Migrantenlobby profilieren und positionieren will, sehen Lücken im demokratischen Parteienspektrum, die sie ausfüllen wollen, ob mit rechts- und nationalkonservativer oder mit sozialkonservativer Ausrichtung.</span></p><p><span style="font-size: large;">Vor allem bei den Wahlen des Europäischen Parlaments im Juni 2024 sind ihre Chancen vergleichsweise gut, weil hier nach dem reinen Verhältniswahlrecht, ohne Sperrklausel, gewählt wird.</span></p><p><span style="font-size: large;">Sind neue Parteien Teil der Lösung oder Teil des Problems? Aus der Kommunalpolitik aber auch aus dem historischen Beispiel des Reichstages der Weimarer Republik wissen wir: Das reine Verhältniswahlrecht erschwert die Parlamentarische Mehrheitsbildung und damit auch die politische Entscheidungsfindung.</span></p><p><span style="font-size: large;">Das ist der Kern unserer Demokratiekrise. Wo die Mehrheitsbildung immer schwieriger werden auch politische Entscheidungen immer schwieriger. Damit wird die Handlungsfähigkeit des demokratischen Staates und infolge dessen auch seine Funktionsfähigkeit beeinträchtigt. Und genau dies schwächt die soziale Akzeptanz des demokratisch-parlamentarischen Regierungssystems, über das der britische Premierminister Winston Churchill (1874-1965) zurecht festgestellt hat: "Die Demokratie ist die schlechteste Regierungsform, außer aller anderen."</span></p><p><span style="font-size: large;">Der soziale Wandel unserer Gesellschaft, weg von einer nivellierten Mittelstandsgesellschaft, weg von identitäts- und gemeinschaftsstiftenden sozialen Milieus und hin zu einer stark differenzierten und individualisierten Gesellschaft. Die Umfrage- und Wahlergebnisse der letzten Jahre zeigen uns dies überdeutlich.</span></p><p><span style="font-size: large;">Wollen wir als Staat und Gesellschaft in einer globalisierten Welt wieder mehr soziale und politische Stabilität, so müssen wir erkennen, verstehen und akzeptieren, dass unsere Demokratie nicht nur von der diskursiven Willensbildung, sondern auch von der zeitnahen Entscheidungsfindung leben.</span></p><p><span style="font-size: large;">Eine Option zur Erreichung dieses Ziels könnte die Einführung eines Mehrheitswahlrechtes sein, wie es derzeit in Großbritannien, in den USA und in Frankreich praktiziert wird und wie es auch im Deutschland vor 1918 praktiziert wurde. Das wahlkreisbasierte Mehrheitswahlrecht erleichtert die parlamentarische Mehrheitsbildung und damit auch die Entscheidungsfindung. Außerdem zwingt es die mit der Stimmenmehrheit in ihrem Wahlkreisen gewählten Abgeordneten zur Bürgernähe. </span></p><p><span style="font-size: large;">Doch das allein würde die Handlungs- und Funktionsfähigkeit unsere demokratischen und sozialen Bundesstaates nicht erhöhen, wenn wir die handlungshemmende Verschränkung von Bundestag und Bundesrat. Der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) hat als Präsident des Parlamentarischen Rates (1948/49) dies bereits vorausgesehen. Deshalb plädierte er mit anderen Mitgliedern des Parlamentarischen Rates, die sich jedoch am Ende nicht durchsetzen konnten, den Bundesrat nicht als Parlamentskammer der in der Regel koalitionsbasierten Landesregierungen, sondern vergleichbar dem US-Senat, zu einer von den Bürgerinnen und Bürgern direkt gewählten Ländervertretung zu machen. Dies würde die parlamentarische Entscheidungsfindung konstruktiv erleichtern und beschleunigen, zumal dann, wenn man den deutschen Föderalismus noch einmal eine Aufgaben- und Strukturkritik unterziehen würde, mit dem Ziel zu definieren, für welche Aufgaben es Sinn macht, die alleinige politische Verantwortung den Ländern oder dem Bund zuzuweisen und in welchen Aufgabenfeldern eine gemeinsame Gesetzgebungskompetenz von Bund und Ländern, die naturgemäß im die Gefahr eines Entscheidungen blockierenden Interessenkonfliktes unausweichlich ist.</span></p><p><span style="font-size: large;">Angesichts der aktuell 299 Bundestagswahlkreise zeigt sich, dass die Einführung eines Mehrheitswahlrechtes problemlos eine Zahl der Mandate mit sich bringen würde, weil Listen,- Überhang- und Ausgleichsmandate im vergleichsweise einfachen und damit transparenten Mehrheitswahlrecht entfallen würde. Im Sinne der Bürgernähe könnte man die Wahlkreise sogar verkleinern und ihre Zahl damit erhöhen und damit trotzdem einen erheblich schlankeren und damit auch für die SteuerzahlerInnen preiswerteren Bundestag schaffen.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Zum Autor</a> </span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-84170292553837083052024-01-26T00:52:00.001+01:002024-01-26T00:52:59.607+01:00NEUE GEWALT GEGEN FRAUEN<div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">Neue Gewalt gegen Frauen? In einer Gesellschaft, die die Gleichberechtigung der Geschlechter seit 75 Jahren in ihrer Verfassung stehen hat und mehrheitlich aus Frauen besteht, sollte kein Problem mit Gewalt gegen Frauen haben. Dieser Eindruck drängt sich vor allem angesichts zahlreicher Spitzenpolitikerinnen und beruflich erfolgreicher Frauen auf.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">Doch der Eindruck täuscht. Die Journalistin Dr. Susanne Kaiser, Autorin der Bücher "Neue Gewalt gegen Frauen" und: "Politische Männlichkeit" macht bei einer Fachtagung zum Thema deutlich, "dass gerade erfolgreiche und sichtbare Frauen auch ein hohes Risiko haben, Opfer von häuslicher Gewalt zu werden."</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">Sie nennt Zahlen aus der polizeilichen Kriminalstatistik. Danach ist die Zahl der Gewalttaten gegen Frauen in den vergangenen beiden Jahren zehn Prozent angestiegen, während die Zahl der Frauen, die durch ihre Männer zu Tode gekommen sind von 120 auf 133 angestiegen sei.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">Wie kann das sein? Die Ursache erkennt Kaiser in einem sozialen Zwiespalt zwischen gesellschaftlichem Anspruch und gesellschaftlicher Wirklichkeit. Aus Gesprächen mit eiblichen Opfern männlicher Gewalt weiß sie, das Frauen in vermeintlich liberalen Akademikerehen von ihren Männern, trotz ihrer eigenen Berufstätigkeit, mit der klassischen Rollenerwartung konfrontiert werden, ihnen durch die Übernahme der Familien- und Erziehungsarbeit den Rücken freizuhalten. Diese Paradoxie führe in der Realität zu Frustration und im nächsten Schritt zu männlicher Gewalt.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">Die Tatsache, dass sich zum Beispiel im Rechtspopulismus und im konservativen Islam Widerstand gegen die Emanziptationsfortschritte der vergangenen Jahrzehnte regt, sieht Kaiser "als ein Zeichen dafür, dass wir mit der Emanzipation auf dem richtigen Weg sind und weiter vorangehen müssen." Die wird Frauen nach Kaisers Einschätzung aber nur mit männlichen Verbündeten gelingen.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">Eine emanzipierte Gesellschaft ist für Kaiser "auch im Interesse der Männer, die noch viel häufiger als Frauen von männlicher und struktureller Gewalt in einer neoliberalen kapitalistischen Gesellschaft betroffen sind, die sie krank macht."</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">Männern und Frauen rät Kaiser gleichermaßen, "sich nicht ins unbezahlte Ehrenamt abdrängen zu lassen, um dort gesellschaftlich wichtige Arbeit zu leisten, die politisch und strukturell unterstützt und deshalb auch bezahlt werden müsse."</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Der Autor</a> & <a href="http://www.freistilberlin.de/susanne-kaiser/">Dr. Susanne Kaiser</a><br /></span></div>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-29636073557930113472024-01-21T20:58:00.000+01:002024-01-21T20:58:08.297+01:00FOHSINN TRIFFT FROHE BOTSCHAFT<p> <span style="font-size: large;">Der Karneval ist für Vieles gut, auch zur Förderung der christlichen Ökumene. Obwohl die rheinischen Hochburgen des organisierten Frohsinns auch historische Hochburgen des Katholizismus sind, haben hierzulande, an der Grenze zwischen Rheinland und Westfalen, längst auch die Protestanten den Frohsinn als einen geistigen und sozialen Resonanzboden für die Frohe Botschaft entdeckt. Was den Mülheimer Karneval betrifft, so hat dieser sich gleichermaßen im Leben des katholischen Stadtdechanten Michael Janßen und des evangelischen Superintendenten Michael Manz gleichermaßen einen festen Platz zwischen Weihnachten und vor-österlicher Fastenzeit erobert. </span></p><p><span style="font-size: large;">Janßen und Manz sind nicht nur Amtsbrüder im ökumenischen Geiste, sondern als als Ehrensenatoren des Mülheimer Karnevals und als Rosenmontagszugfahrer fromm und fröhlich miteinander verbunden. Das Christen durch ihren Glauben an die Frohe Botschaft des Jesus von Nazareth einen guten Grund dafür haben, allen Schwierigkeiten zum Trotz, optimistisch und hoffnungsvoll zu leben, ist für Manz ein Kern der Frohen Botschaft des Neuen Testaments. Das Jesus von Nazareth das Leben geliebt, gelebt und gefeiert hat und zum Lachen nicht in den Keller gegangen ist, erkennt der Styrumer Pfarrer unter anderem am Gleichnis der Hochzeit von Kana, bei der Jesus Wasser in Wein verwandelt "und sicher auch selbst das eine oder andere Gläschen getrunken hat." Und das Jesus seine Bereitschaft, auch mit Zöllnern und Sündern gemeinsam zu essen, zu trinken und zu feiern, zeigt ihn in Manz' Augen als einen toleranten Menschen, der weiß, dass jeder Jeck anders ist. Gute Seelsorge ist keine moralinsaure Erbsenzählerei, sondern sieht auch im Sünder erst mal den Menschen, den es dort abzuholen gilt, wo er steht. Ob ihm nun eine "normale" oder eine "närrische" Sonntagspredigt leichter von der Hand bzw. über die Lippen gehe, darauf will sich Michael Manz nicht festlegen. "Das hängt von meiner Tagesform und vom Tagesgeschehen ab", sagt Manz, der in diesem Jahr seine närrische Festpredigt erstmals in St. Mariae Geburt und damit in der katholischen Stadtkirche halten wird. </span></p><p><span style="font-size: large;">Der Einladung seines ökumenisch wie närrisch gleichgesonnen katholischen Amtsbruders Michael Janßen, seines Zeichens Pfarrer von St. Mariae Geburt, sei Dank. Einig sind sich der katholische Gastgeber und der evangelische Gastprediger darin, "dass der Spaß nicht nur in der Fünften Jahreszeit dort aufhört, wo er auf Kosten anderer Menschen verletzend und bloßstellend die Lacher des Publikums auf seine Seite ziehen will.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Autor</a> & <a href="https://www.nrz.de/suche/?q=Emons">Presse</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-72082188914807996312024-01-20T18:44:00.001+01:002024-01-20T18:44:18.234+01:00NICHT NUR NÄRRISCH GUT<p> <span style="font-size: large;">Die Elf ist für den Karneval entscheidend. Sie steht als Kürzel für die Losung der Französischen Revolution: Egalité/Gleichheit/Liberté/Freiheit und Fraternité/Brüderlichkeit!" Und sie steht für närrischen Spaß an der Freude in der goldenen Mitte zwischen den zehn Geboten und den zwölf Aposteln,</span></p><p><span style="font-size: large;">Deshalb hat jetzt auch die im harten Nachkriegsjahr 1947 als Abteilung der Kolpingfamilie Broich-Speldorf gegründete Karnevalsgesellschaft Blau Weiß ihr 77-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsempfang im Bürgergarten an der Aktienstraße gefeiert. Da Blau-Weiß-Präsident Thomas Straßmann nicht nur im Karneval gut und gerne singt, sondern auch als Chorbruder im Männergesangverein Broich, der noch einmal 78 Jahre älter als die Karnevalsgesellschaft ist, gewann er seinen Chorbruder, den MGV-Vorsitzenden Uwe Gervers als Laudator für den närrischen Jubilar.</span></p><p><span style="font-size: large;">Dass sich die neue Karnevalsgesellschaft kurzerhand Blau-Weiß nannte, weil sie für ihre erste Sitzung in einer Gaststätte an der Maxstraße, blauweiße statt weiße Narrenkappen geschickt bekam, wertete Gervers als Ausdruck "eines närrischen Pragmatisus, der bis heute zur DNA der Gesellschaft gehört."</span></p><p><span style="font-size: large;">Gervers schlug den Bogen von der Jugendarbeit bis zum Seniorenkarneval, mit dem die Gesellschaft in drei örtlichen Pflegeheimen für Spaß an der Freude sorgt. Mit den offiziellen Gratulanten, dem Bürgermeister Markus Püll und dem Landtagsabgeordneten Rodion Bakum, war sich der Laudator einig, "dass die mitgliederstärkste Karnevalsgesellschaft als generationsübergreifende Gemeinschaft auch eine wichtige soziale Funktion für Stabilität unsere Stadtgesellschaft hat."</span></p><p><span style="font-size: large;">Ein Blick auf die Bühne und in den Saal zeigte, dass hier Menschen aller Generationen als Techniker, Trainer, Wagen- und Bühnenbauer, als Musiker der BMP-Band und in der Tanzgarde Hand in Hand arbeiten, um ihre Gemeinschaft und die Freude am Leben zu feiern.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Autor</a> & <a href="http://kgblauweiss1947kf.de/">KG Blau Weiß</a> &<a href="https://www.nrz.de/suche/?q=Emons">Presse MH</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-33488340195192669352024-01-11T00:59:00.003+01:002024-01-11T01:01:37.485+01:00VOM ACKER AUF DIE STRASSE<p> <span style="font-size: large;">Das Ruhrgebiet verbindet man nicht mit Landwirtschaft. Doch der erste Eindruck täuscht. 22 Prozent der Mülheimer Stadtfläche werden landwirtschaftlich genutzt. 60 landwirtschaftliche Betriebe beackern in unserer Stadt insgesamt 2044 Hektar. Und der Deutsche Bauernverband hat in den Ruhrstädten Mülheim, Essen, Oberhausen und Duisburg 220 Mitglieder. Allein in Mülheim schafft die Landwirtschaft derzeit 130 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. </span></p><p><span style="font-size: large;">Zehn Landwirte fuhren jetzt mit fünf Traktoren durch die Innenstadt. Sie steuerten das Rathaus und die örtlichen Parteizentralen an, um gegen die Sparpläne der Bundesregierung zu protestieren und ein Positionspapier der Rheinischen Landwirtschaftsvereinigung zu übergeben. Das beziffert die seit dem Sommer 2023 beschlossenen Agrarkürzungen des Bundes auf 900 Millionen Euro.</span></p><p><span style="font-size: large;">Die Mülheimer Landwirte Andreas Bolten und Martin Siekerkotte machten als Kreisvorsitzender und Ortslandwirt deutlich, dass es ihren Kollegen und ihnen nicht nur um die Streichung der Mineralölrückerstattung für Agrardiesel geht,</span></p><p><span style="font-size: large;">Zu viele Auflagen, zu viel Bürokratie und zu wenig Planungssicherheit machen ihnen ihr Leben schwer. Die schrittweise Streichung der 21,5 Cent, die Landwirte für jeden verbrauchten Liter Agrardiesel vom Fiskus zurücküberwiesen bekommen, sehen Bolten, Siekerkotte und Kollegen nur "als den Tropfen, der das Fass hat überlaufen lassen.</span></p><p><span style="font-size: large;">Bolten vergleicht die Agrardieselrückerstattung für landwirtschaftliche Nutzflächen mit "der Kilometerpauschale, die jeder Arbeitnehmer in seiner Steuererklärung geltend macht." Er weist darauf hin, dass die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge 90 Prozent ihrer Fahrten auf dem Hof zurücklegen. Er stellt fest, "das die strengen Pflanzenschutzbestimmungen zu mehr Überfahrten auf den Feldern führen. Auch die dem Naturschutz geschuldete gesetzliche Verpflichtung, 4,4 Prozent ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche stillzulegen, macht den Landwirten einen Strich durch ihre Rechnung.</span></p><p><span style="font-size: large;">Auf einen Schild, dass sie auf einer Traktorschippe montiert haben stehen "Regionalität" und "familiäre Landwirtschaft" als ihr Kernanliegen. "Wir sind bereit unseren finanziellen Beitrag zu leisten, um die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie, der Energiewende und des Ukrainekrieges zu bewältigen. Aber es kann nicht sein, dass 1,5 Prozent der Bevölkerung 10 Prozent der Haushaltseinsparungen tragen müssen", sagt Landwirt Andreas Bolten. </span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Autor</a> & <a href="https://www.nrz.de/suche/?q=Emonshttps://www.nrz.de/suche/?q=Emons">Presse</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-15134661658680958612023-12-28T18:20:00.001+01:002023-12-28T18:20:57.199+01:00Asterix und Obelix lassen grüßen<p><span style="font-size: x-large;"> Kultur funktioniert auch ohne Kommerz. Das beweisen die Regler seit 20 Jahren in der Freilichtbühne an der Dimbeck. Seit zehn Jahren managen sie dort den Bühnenbetrieb. Chefregler Hans Uwe Koch, der selbst aus der Musikszene kommt, spricht angesichts der 250 eingeschriebenen Regler und ihrer etwa 25 aktiven Helfer und Helfershelfer mit einem Augenzwinkern von einem "gallischen Dorf" in einer weitgehend kommerziellen oder steuerfinanzierten Kulturlandschaft. Asterix und Obelix lassen grüßen.</span></p><p><span style="font-size: x-large;">Allein in der zurückliegenden Spielzeit haben die Regler 62 Kulturveranstaltungen über die 1936 eröffnete Freilichtnühne gehen lassen und damit 65.000 Besucher begeistert. Konzerte unterschiedlicher Musikrichtungen, Theater, Comedy, Feste, Lichtkunst und naturwissenschaftliche Experimentalshows. "Wir sind auf kein Genere festlegt", erklärt Hans Uwe Koch einen Startvorteil der Regler.</span></p><p><span style="font-size: x-large;">Einen weiteren Vorteil sieht er darin, "dass wir keine finanziellen Entscheidungsschranken aufrichten und damit kulturinteressierte Menschen ausschließen und statt dessen auf den Hut spielen."</span></p><p><span style="font-size: x-large;">Statt festgelegter Eintrittsgelder gilt bei Veranstaltungen in der Freilichtbühne: "Der Hut geht rum!" Jeder Gast gibt, was er will. Dass 2023 auf dieser Geschäftsgrundlage 148 Künstler aus dem In- und Ausland in der Freilichtbühne aufgetreten sind, spricht für den Erfolg des Systems.</span></p><p><span style="font-size: x-large;">"Die Menschen sind offener. Sie kommen ohne festgelegte Erwartungshaltung und lassen sich deshalb auch positiv überraschen", beschreibt Koch das Erfolgsrezept des Der-Hut-geht-rum-Prinzips.</span></p><p><span style="font-size: x-large;">Allerdings lässt er auch keinen Zweifel daran, dass der Kultur Freilichtbühne, der seine historischen Höhepunkte als Theater- und Orchesterbühne in den 1950er Jahren und als Schauplatz der Karl-May-Festspiele im Sommer 1971 erlebte, nicht nur mithilfe des kreisenden Hutes und des Ehrenamtes funktioniert. Ohne Sponsoren aus der lokalen und regionalen Wirtschaft, siehe: <a href="https://muelheimopenair.wordpress.com/">Regler Produktion e.V. | Freilichtbühne Mülheim an der Ruhr – OpenAir Germany (wordpress.com)</a>, die die Regler mit Geld- und Sachleistungen unterstützen, wäre die Kulturlandschaft in der grünen Innenstadt-Oase nicht aufrechtzuerhalten.</span></p><p><span style="font-size: x-large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: x-large;"> <a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Autor</a></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-24510338289785183832023-12-24T17:37:00.004+01:002023-12-24T17:37:55.865+01:00Blick ins Heilige Land<p><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;"><b>Weihnachten 2023 ist leider nicht nur im Heiligen Land kein Fest des Friedens. </b></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;">Mit einem Schwarz-Weiß-Denken kann man den Nahost-Konflikt nicht begreifen, geschweige denn lösen. Das begreift man wenn man mit Dr. Ribhi Yousef über eben diesen Konflikt der nun schon 75 Jahre wert ins Gespräch kommt. Angesichts des Terroraktes in der Hamas vom 7 Oktober 2023 gibt es auch im Gespräch mit dem 67-Jährigen Chemiker, der als Sohn einer liberalen muslimischen Familie im Westjordanland geboren worden ist und seit 1977 in Deutschland lebt, keine zwei Meinungen. </span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;">Die Abscheulichkeit und Menschenverachtung der Gräueltaten vom 7 Oktober stehen für den Vizepräsidenten der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft außer Frage. Auch wenn seine Gesellschaft den Terrorakt der Hamas auf ihrer Internetseite: <i>www.dpg-netz.de</i> verurteilt hat, wird Yousef nachdenklich, wenn er mit der Forderung konfrontiert wird, dass sich alle Palästinenser vom Hamas-Terror distanzieren müssen, weil das in seinen Augen suggeriert, dass alle Palästinenser mit der Hamas sympathisieren würden. "Das Gegenteil ist aber der Fall. Nur die wenigsten haben Sympathien für Hamas", sagt Yousef. </span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;">Der Terrorakt der islamistischen Organisation, die seit 2006 den Gazastreifen regiert und die ebenso verheerende Reaktion der israelischen Armee können nach seiner Ansicht keinen Frieden, sondern nur zum Entstehen neuer Gewalt und zu neuem Extremismus führen. "Gewalt und Extremismus sind aber kein Teil der Lösung, sondern ein Teil des Problems", unterstreicht Yousef, der bis zu seiner Pensionierung beim Umweltamt der Stadt Duisburg gearbeitet hat und seit 40 Jahren mit einer deutschen Frau verheiratet ist. </span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;">In der Zivilgesellschaft nimmt Yousef die Bereitschaft wahr, "das Problem so differenziert und komplex zu betrachten, wie es ist, während die Regierungspolitik auf deutscher und israelischer Seite leider sehr einseitig zu Lasten der Palästinenser agiert." Wer den Nahostkonflikt wirklich friedlich lösen will, davon ist Ribhi Yousef überzeugt, "muss nicht nur das Unrecht das islamistischen Terrorismus, sondern auch das Unrecht der israelischen Besatzungs- und Siedlungspolitik in den palästinensischen Gebieten überwinden." Entscheidend ist für ihn, "dass Israelis und Palästinenser auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch kommen und sich als gleichberechtigt akzeptieren und dementsprechend auch die existenziellen Interessen des jeweils anderen anerkennen." Einen Versöhnungsweg, wie er 1990 bei der Überwindung der Apartheid in Südafrika eingeschlagen wurde, hält Yousef auch mit Blick auf den Nahen Osten für denkbar und wünschenswert. Ob ein solches friedliches Miteinander oder eine friedliche Koexistenz von Israelis und Palästinensern am Ende dann in einem gemeinsamen oder in zwei voneinander unabhängigen Staaten organisiert werden könnte, ist für ihn zweitrangig.</span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;">Mit Sorge sieht der Mann, dessen Familie nach dem Sechstagekrieg 1967 ihre Heimat in Richtung Jordanien verlassen musste, die Polarisierung, die der jüngste Nahostkrieg auch in der deutschen Gesellschaft ausgelöst hat. Deshalb würde er, der sich über viele Jahre in Mülheimer Friedensforum und für eine Städtepartnerschaft zwischen Mülheim, dem israelischen Kfar Saba und dessen palästinensischer Nachbargemeinde Qalqilia eingesetzt hat, auch in unserer Stadt einen interreligiösen deutsch-israelisch palästinensischen Friedensdialog anregen wollen.</span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;"><br /></span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Derr Autor</a> & <a href="https://dpg-netz.de/">Die DPG</a><br /></span></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-13445878602377053302023-12-23T20:56:00.000+01:002023-12-23T20:56:17.750+01:00Systemrelevant<p> <span style="font-size: x-large;">Viele Menschen treten aus der Kirche aus, auch wenn sie sich mit dem christlichen Glauben verbunden fühlen. "Ich kann auch für mich alleine glauben. Mein Glaube ist unabhängig von der Kirche." Sie haben recht. Und doch sehen sie nur die halbe Wahrheit. Das heute nur noch 80.000 der 175.000 Mülheimer Mitglied einer christlichen Kirche sind, hat seine Gründe. Reformunfähigkeit der römischen Kurie und der moralische GAU des sexuellen Missbrauchs durch Priester sind in der katholischen Kirche nur zwei zentrale Ursachen dafür, dass selbst bisher aktive Kirchenmitglieder über Austritt nachdenken oder ihn schon vollzogen haben. Was viele KirchenaustreterInnen nicht sehen ist, dass sie mit ihren verständlichen Schritt gesellschaftspolitische Organisation schwächen, die in Wort und Tat der zunehmenden Ökonomisierung unserer Gesellschaft eine soziale Ethik der Menschenwürde entgegenhalten und damit, all ihren unbestreitbaren Defiziten zum Trotz, einen aktiven Beitrag zum Schutz der Menschenwürde leisten, der nicht von ungefähr im Artikel 1 unseres Grundgesetzes steht und in dessen Artikel 79 mit einer Ewigkeitsklausel versehen ist. </span></p><p><span style="font-size: x-large;">Mit der katholischen Caritas und dem evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr haben im Dezember gleich zwei wichtige kirchliche Akteure einen Führungswechsel vollzogen. Damit haben sie das Personal gewechselt. Aber die Aufgaben bleiben. Dass die neuen Caritas-Vorstände Stefani Harrenberg und Georg Jöres von ihren in den Ruhestand verabschiedeten Vorgängerinnen Regine Arntz und Martina Pattberg einen Sozialverband übernehmen, dessen hauptamtliche Mitarbeiterzahl in ihrer Amtszeit von 72 auf 400 angestiegen ist, die zum Beispiel in der Familienhilfe, in der Erziehungsberatung, in der Betreuung psychisch kranker Menschen sowie in der Kindertagesstätten,- Schul- und Jugendarbeit aktiv sind, zeigt, dass es sich hier nicht um einen kirchlichen Selbstzweck, sondern um ein zunehmendes gesellschaftliches Bedürfnis handelt. Und was für die 1920 vom Ruhrpastor Konrad Jakobs gegründete Caritas gilt, gilt auch für den seit 1870 bestehenden Evangelischen Kirchenkreis. Der hat gerade mit dem Styrumer Pfarrer Manfred Manz seinen 17. Superintendenten ins Amt eingeführt. </span></p><p><span style="font-size: x-large;">Der Präses der Rheinischen Landeskirche, Dr. Thorsten Latzel, tat gut daran, bei dieser Gelegenheit den Auftrag der Bergpredigt Jesu in Erinnerung zu rufen: "Ihr seid das Licht der Welt und das Salz der Erde." Daran schloss der in 30 Pfarrerjahren kampferprobte Michael Manz an, "der sich selbst als einen positiven Unruhestifter, der sich gesellschaftspolitisch einmischen wird, auch wenn uns das als Kirche nicht immer nur beliebt machen wird." Auch die Sozialarbeit der Evangelischen Kirche, wie sie etwa im Rahmen der Diakonie, des Diakoniewerkes und der Evangelischen Altenhilfe geleistet wird, ist ebenso ein Kontrapunkt und ein Kontrastprogramm zur Ökonomisierung unserer Gesellschaft, wie sie die jetzt von Georg Jöres und Stefani Harrenberg geleitete Sozialarbeit der Caritas ist.</span></p><p><span style="font-size: x-large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: x-large;">Nicht vergessen werden darf, dass die christlichen Kirchen auch eine soziale und ethische Plattform sind, in der sich Menschen mit ihren Talenten zu aktiven und kreativen Gemeinschaften zusammenfinden. Die Lila Feen, die seit 13 Jahren als ehrenamtliche Zeitschenkerinnen alleinerziehende Eltern entlasten und dafür beim ökumenischen Jahresempfang der christlichen Stadtkirchen zurecht mit deren Hoffnungspreis ausgezeichnet worden sind, sind ein Beispiel dafür. Die 150 ehrenamtlich aktiven Caritas-Mitarbeiter und die von der Caritas und der Neuen Ruhrzeitung im Advent durchgeführte Wunschbaum- und Paketaktion, bei der mithilfe großherziger Menschen 1500 Pakete voller guter Gaben an die bedürftige Frau und den bedürftigen Mann gebracht wurden, ist ein weiteres Beispiel für viele.</span></p><p><span style="font-size: x-large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: x-large;"><a href="https://www.caritas-muelheim.de/">Caritas</a> & <a href="https://kirche-muelheim.de/">Kirchenkreis</a> & <a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Autor</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-15623971744691747772023-12-22T02:06:00.002+01:002023-12-22T02:06:45.427+01:00Ehrenamt bildet<p><span style="font-size: large;"> „Man merkt, was im Leben wirklich wichtig ist.“ So beschreiben die Schülerinnen Paula Bakum und
Alma Weddiege die wichtigste Erfahrung
ihres ehrenamtlichen Engagements in dem vom Deutschen Roten Kreuz betreuten
Flüchtlingsdorf an der Mintarder Straße in Saarn. Immer wieder mittwochs gehen
die beiden Oberstufenschülerinnen ins Saarner Flüchtlingsdorf, um dort vor
allem mit Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine zu malen und zu basteln. „Es
macht Freude zu sehen,“ dass die Kinder und Jugendlichen für eine kurze Zeit
ihren schwierigen Alltag ausblenden können und uns auch aus ihrem Familienleben
erzählen“, erklärt Paula Bakum. Sie möchte nach ihrem Abitur Architektur
studieren.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;">„Wir haben die Kinder und Jugendlichen, mit denen wir im
Gemeinschaftsraum des DRK-Dorfes malen und basteln gebeten etwas zu malen, was
sie glücklich macht“, schildert ihre Mitschülerin Alma Weddiege, wie es zum Kinderkunst-Adventskalender
kam, der jetzt die Wand vor dem Schulsekretariat schmückt. Die letzten beiden
Bilder des gemalten und in Herzform aufgehängten Kalenders packten am letzten
Schultag vor den Weihnachtsferien Schulleiterin Angela Huestegge und ihre
Stellvertreterin Tanja Weymann aus. Auch Paulas Bruder, der SPD-
Landtagsabgeordnete Rodion Bakum machte sich auf Einladung seiner Schwester vor
Ort ein Bild. <o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;">„Wir sind nicht allein mit unserem ehrenamtlichen Engagement.
Auch andere Mitschülerinnen und Mitschülern aus der 12. Jahrgangsstufe machen
vergleichbare Angebote zum Beispiel im Raphaelhaus oder in der Grundschule Krähenbüschken.
Sie geben Kindern und Jugendlichen zum Beispiel Nachhilfe, zeigen ihnen, wie man
sich mithilfe von Yoga entspannt oder spielen mit Ihnen Hockey und Fußball“,
erklärt Alma Weddiege, <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>die nach ihrem
Abitur erst mal ins Ausland gehen und dann wahrscheinlich Meeresbiologie
studieren möchte.<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Die beiden
Schülerinnen haben ihren Adventskalender auch Mitschülern und Mitschülerinnen
aus den jüngeren Jahrgängen präsentiert und ihnen dabei auch kleine Texte
vorgelesen, in denen Kinder und Jugendliche aus der Ukraine beschreiben, was
sie glücklich macht. „Mich hat das Bild eines Jungen besonders betroffen
gemacht, das einen großen schwarzen Fleck zeigt, wozu der Junge geschrieben
hat: Mich macht nichts mehr glücklich, wodurch er die Traumatisierung durch den
Krieg in seiner Heimat zum Ausdruck bringt, sagt Schulleiterin Angela Huestegge,
deren Schule zurzeit von 1100 Kindern und Jugendlichen besucht wird.<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;">Paula Bakum und Alma Weddiege sind ihrem Sport- und
Spanischlehrer Jörn Schulz dankbar dafür, dass er als Mitglied des Vereins Be
strong for Kids das Ehrenamtsprojekt für die Oberstufe am Gymnasium Broich
zusammen mit dem Verein ins Leben gerufen hat und koordiniert. „Für uns war es wichtig,
dass wir in einem Workshop auf unsere Kurse vorbereitet wurden und
pädagogisches Handwerkszeug mitbekam um zu wissen wie wir in bestimmten
Situationen mit den Kindern und Jugendlichen, die uns für eineinhalb Stunden
pro Woche anvertraut werden, umgehen müssen und können, sagt Paula Bakum im
Rückblick auf ihre Ehrenamtsprojekt. Ihr war es auch wichtig, bei den
Präsentationen des Adventskalenders mit den jüngeren Mitschülerinnen und
Mitschüler darüber ins Gespräch zu kommen, was für sie im Leben wirklich
wichtig ist. Besonders oft bekamen sie und ihre Mitschülerin den Wunsch nach
Frieden, Freundschaft und Liebe in der Welt und in der eigenen Familie zu hören. </span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;">Weitere Informationen über den Verein Be strong for Kids findet man im Internet
unter: <a href="http://www.bestrongforkids.de/">www.bestrongforkids.de</a> <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Weitere Informationen über Schulprojekte am
Gymnasium Broich findet man ebenfalls im Internet unter: www.gymnasium-broich.de </span><o:p></o:p></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><a href="https://www.gymnasium-broich.de/">Gymnasium Broich</a> & <a href="https://www.bestrongforkids.de/">Be strong for kids</a> & <a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Über mich</a><br /></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p class="MsoNormal"><br /></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-70556386210344014692023-12-21T02:18:00.002+01:002023-12-21T02:18:35.457+01:00Da ist Musik drin<p><span style="font-size: large;"> "Kinder, die Geige spielen, werfen keine Steine!" An diese Worte der 2023 verstorbenen Kulturpolitikerin Renate Sommer musste ich denken, als ich am Vorabend des dritten Adventes als einer von 1000 Menschen im Theatersaal der Stadthalle das großartige und musikalisch vielseitige Weihnachtskonzert der Musikschule miterleben und darüber in der Mülheimer Presse berichten durfte. Musik verbindet Generationen. </span></p><p><span style="font-size: large;">Das konnte man an diesem wohltuenden Konzertabend auf der Bühne und im Auditorium der Stadthalle sehen und hören. "Wie hätten wir unser Jubiläumsjahr besser ausklingen lassen können, als mit einem Weihnachtskonzert!", stellte Musikschulleiterin Celia Spielmann während einer Konzertpause fest. Das gut zweistündige Konzert, bei dem rund 90 Musizierende auf der Bühne stand und vier von ihnen auch als Moderatoren von sich hören ließen, war nicht nur ein schöner Ausklang der 1953 gegründeten Musikschule, sondern auch eine denkbar gute Einstimmung auf das Weihnachtsfest. </span></p><p><span style="font-size: large;">Darüber hinaus zeigte das von Ruth Ansorge geleitete Concertino, das von Maximilian Becker geleitete Blasorchester und das von Hyun Sun Kwon geleitete Sinfonieorchesters, dass die 28.000 Euro, die der Förderkreis der städtischen Musikschule allein während des Jubiläumsjahres in Instrumente und Probenwochenenden investiert hat, bestens angelegt waren.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://kultur.muelheim-ruhr.de/musikschule">Musikschule der Stadt Mülheim an der Ruhr</a><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><a href="https://thomasemons.blogspot.com/"><span style="font-size: large;">Über mich</span></a><br /></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-24390467124152357472023-12-17T18:18:00.001+01:002023-12-17T18:18:40.256+01:00Lichte Momente<p><span style="font-size: large;">Der Dezember ist dunkel. Natürlich. Die Tage werden kürzer. Die anhaltende und zunehmende Dunkelheit schlägt Menschen aufs Gemüt, vor allem dann wenn ihnen, wie jetzt, auch die aktuelle Weltlage dunkel erscheint. "Mehr Licht!" sollen Gotehes letzte Worte gewesen sein. Mehr Licht in der Dunkelheit. Das erhellt nicht nur Raum und Zeit, sondern auch die menschliche Seele. Das spüre ich selbst, wenn ich mich in diesen dunklen Dezembertagen instinktiv über vorweihnachtliche Illuminationen in Vorgärten in Fenstern und auf Straßen freue. Auch wenn die Schloßstraße heute nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, strahlt der dort von der MST aufgestellte Weihnachtsbaum in angenehm vertrauter Weise. Wie sehr die Menschen gerade jetzt des Lichts und der Wärme bedürfen, wurde mir auch überraschend deutlich, als ich jetzt als Pressevetreter am offenen Adventssingen in der bis auf den letzten Platz besetzten Saarner Dorfkirche und an der Chanukka-Feier der Jüdischen Gemeinde auf dem Synagogenplatz teilnehmen konnte. Ich spürte dabei die Sehnsucht der Menschen nach Licht, Wärme, Gemeinschaft und Hoffnung.</span></p><p><span style="font-size: large;">Anna, eine Pfadfinderin aus der freikirchlich-evangelischen Credo-Gemeinde brachte es beim Adventssingen in der Dorfkirche anschaulich zum Eindruck, wenn sie von der Frohen Botschaft des Jesus von Nazareth sprach, die wie ein Licht unsere Herzen und Seelen gerade dann erhellen und erwärmen könne. wenn wir das Gefühl hätten, in einer dunklen Welt zu leben. Auch der Präses der Rheinischen Landeskirche, Dr. Thorsten Latzel, zitierte im Festgottesdienst für den alten und für den neuen Superintendenten nicht von ungefähr das Jesus-Wort vom "Salz der Erde und vom Licht der Welt", dass Menschen für ihre Mitmenschen sein sollte. Deshalb entzünden Christen die Kerzen an ihren Adventskränzen und Weihnachtbäumen. Deshalb entzünden Juden, in Erinnerung an die Einweihung des zweiten Jerusalemer Tempels im 2. Jahrhundert vor Christus, die Kerzen auf ihrem achtarmigen Chanukka-Leuchter. </span></p><p><span style="font-size: large;">Wo Menschen guten Willens vorurteilsfrei sich begegnen, entstehen lichte Momente, in denen alles möglich ist. Das wurde deutlich, als mir zwei Mülheimer Muslima bei der Chanukka-Feier auf dem Synagogenplatz sagten: "Wir müssen uns mehr begegnen und uns kennenlernen, um zu sehen, dass Juden, Christen und Muslime mehr gemeinsam haben, als sie trennt." Oberbürgermeister Marc Buchholz brachte es bei der gleichen Gelegenheit so auf den Punkt: "Indem wir die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit verteidigen, verteidigen wir auch unsere Demokratie und unser aller Freiheit."</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Über mich</a><br /></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-68076411215493780432023-12-15T00:10:00.000+01:002023-12-15T00:10:23.145+01:00Als der Krieg zu Ende war<p><span style="font-size: large;"> Zum 8. Mai 2005 konnte ich für die Mülheimer Tagespresse ein Zeitzeugenumfrage zum Kriegsende am 8. Mai 1945 machen. Auch wenn die Menschen, die ich damals befragen konnte, heute nicht mehr unt er uns sind, bleiben ihre Erinnerungen als zeitlos aktuelle Zeitzeugnisse in einer Zeit, in der Krieg leider immer noch auf der weltpolitischen Tagesordnung steht und kein Phänomen von gestern ist.</span></p><p></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><b>Elli Küppers</b> (*1920): „Wir waren alle froh, dass es
vorbei war. Das Kriegsende erlebte ich nicht zuhause in Styrum, sondern im
Teutoburger Wald. Dorthin war meine Familie bereits Ende März 1945 evakuiert
worden. Ich erinnere mich noch genau daran, dass wir in die gute Stube einer
Familie in Pivitsheide bei Detmold einquartiert worden waren. Weil die eigenen
Lebensmittelkarten nicht anerkannt wurden, mussten wir bei Bauern um Brot bitten.
Dass der Krieg zu Ende war, merkte ich, als ich mit einer Freundin zum
Hermannsdenkmal wanderte und plötzlich Zwangsarbeiter auftauchten.“<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><b>Wilhelm Janßen</b> (*1924): „Ich hatte die Nase voll vom
Krieg. Ich erlebte das Kriegsende als Kriegsgefangener im alliierten
Wiesenlager von Rheinberg. Meine letzten Kriegstage hatte ich als Eisenbahn-Flakhelfer
er lebt. Die Nächte im Rheinberger Wiesenlager waren kalt und wir mussten unter
freiem Himmel in einem nur bedingt wetterfesten Zehn-Mann-Zelt schlafen. Ich
hatte Glück im Unglück, weil ich für die Alliierten zwischenzeitlich
Küchendienst schieben und als gelernter Elektriker Maschinen reparieren musste.
So konnte ich dem <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>harten Lageralltag
immer wieder entfliehen. Am 8. Mai 1945 flog eine US-Maschine über das Lager
und warf Flugblätter ab. Und plötzlich war überall der Ruf zu hören: Der Krieg
ist aus. Wirklich vorbei war der Krieg für mich aber erst am 6. Juni 1945; als
mich ein amerikanischer Lastwagen auf der Mülheimer Rathausmarkt absetzte. Einen
Monat später wurde ich in einem Kino an der Schloßstraße dann zum ersten Mal
mit den Bildern aus einem Konzentrationslager konfrontiert.“<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><b>Werner Dreesen</b> (*1921): „Kurz vor Kriegsende habe ich
mich selbst aus der Wehrmacht entlassen. Ich war schon wieder in Mülheim, als
mich ein amerikanischer Straßenposten gefangen nahm und nach Rheinberg brachte.
Dort haben wir in einem Wiesenlager in Erdlöchern krank und hungrig kampiert. Das
war das Schlimmste, an das ich mich erinnernen kann.“<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><b>Heinz Schemkes</b> (*1927) „Ich erlebte die letzten
Kriegstage als Angehöriger des Reichsarbeitsdienstes im Hunsrück. Dort geriet
ich in Gefangenschaft und wurde nach Frankreich gebracht. Im Lager von Toray la
Fleche erfuhr ich am 8. Mai 1945 von der Kapitulation der deutschen Wehrmacht.
Wir haben gejubelt und uns gesagt: Hoffentlich kommen wir jetzt bald wieder
nach Hause. Und dann hat irgendjemand die deutsche Nationalhymne angestimmt.<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><b>Hans Joachim Neuhaus</b> (*1929): „Das Kriegsende habe
ich mit meiner Mutter in Daspe an der Weser erlebt. Wenige Wochen zuvor hatte
ich als junger Luftwaffenhelfer bei einem Tieffliegerangriff einen Arm verloren.
Weil meine Mutter damals dort als Sekretärin des Bürgermeisters arbeitete und
ich der englischen Sprache mächtig war, wurde mir die unerwartete Aufgabe
übertragen, das Dorf an die einrückenden US-Truppen zu übergeben. Ich bin mit
einem weißen Taschentuch den Amerikanern mit einem weißen Taschentuch entgegengegangen,
<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>um meine Friedfertigkeit zu zeigen.“<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><b>Margarete Pferdmenges</b> (*1923): „Mein Vater Edwin
Hasenjäger war damals Mülheimer Oberbürgermeister. Das Kriegsende erlebte ich
in Oerlinghausen in der Nähe von Bielefeld. Dort lebte meine Schwägerin. Drei
Ereignisse aus der Zeit des Kriegsendes sind mir besonders in Erinnerung
geblieben: Der Schrei der Erleichterung, den meine Mutter ausstieß, als mein
Bruder Gisbert heimkehrte, der ebenso wie der 1943 in Russland gefallene Bruder
Günther Soldat gewesen war sowie das Glück, das mein damals gerade ein Jahr
alter Sohn Günther unverletzt blieb, nachdem ein Gewehrschuss der
einmarschierenden Amerikaner das Küchenfenster durchschlagen und die
Glasscherben in den darunter stehenden Kinderwagen geregnet waren. Und
schließlich ist mir der amerikanische Militärpolizist unvergessen geblieben,
der während des Mittagessens ins Haus kam, sich wie selbstverständlich eine
Flasche Wein aus der Vorratskammer holte und dann der Familie zum Abschied noch
einen guten Appetit wünschte.“<o:p></o:p></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><b>Dr. Hans Fischer</b> (*1931):“Ich erlebte das Kriegsende
als dreizehnjähriger Schüler in Bayrisch Eisenstein. Dort kampierte ich mit
Mitschülern auf Strohballen in einem ehemaligen Kinosaal, als sich plötzlich
wie eine Mund-zu-Mund-Propaganda die Nachricht vom Frieden ausbreitete. Bayrisch
Eisenstein war für mich und meine erschöpften Altersgenossen nur eine Etappe
auf dem langen Weg aus der Kinderlandverschickung in Böhmen und Mähren zurück
nach Mülheim.</span><o:p></o:p></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: large;"><a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Über mich</a><br /></span></p><span style="font-size: x-large;"></span><p></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-34907910354644736262023-12-04T15:23:00.002+01:002023-12-04T15:23:53.984+01:00Mülheim nach dem Krieg<p><span style="font-size: large;">Der Zweite Weltkrieg endet in Mülheim am 11. April 1945 mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen. In den Tagen zuvor hat die US-Artillerie die Stadt mit ihren 88.000 verbliebenen Bewohnern sturmreif geschossen. Oberbürgermeister Edwin Hasenjäger hat die Lebensmittelvorräte der Stadtverwaltung aufgelöst und an die Bevölkerung verteilen lassen. Er wird von den GIs, die Mülheim besetzen, verhaftet und interniert. Am 5. Juni 1945 wird Mülheim teil der britischen Besatzungszone. </span></p><p><span style="font-size: large;">Die britische Militärregierung setzt Hasenjäger wieder als OB ein und ernennt im August 1945 zwölf politisch unbelastete Mitglieder eines Bürgerausschusses. Dieser konstituiert sich am 3. August 1945 im Standesamt des kriegsbeschädigten Rathauses. Der Bürgerausschuss berät die britische Militärregierung und wir wenig später von einer, ebenfalls ernannten. Stadtvertretung abgelöst. Ihr gehören 43 Frauen und Männer an. Im Mai 1946 veröffentlicht die britische Militärregierung einen Aufruf, der die Mülheimer dazu auffordert, wieder Herr im eigenen Haus zu werden. Damit bereiten die Briten die Bürger der Stadt, auf deren Straßen fast eine Million Kubikmeter Trümmerschutt liegen, auf die ersten Nachkriegs-Kommunalwahlen vor. Diese werden am 13. Oktober 1946 abgehalten und nach dem britischen Mehrheitswahlrecht abgehalten. Die im August 1945 gegründete CDU, die als Christlich-Demokratische Union evangelische und katholische Christen in einer Volkspartei vereinen will, geht aus diesen Wahlen als stärkste Partei hervor. Die 1945 wieder begründeten Sozialdemokraten werden zweitstärkste Kraft im neuen Stadtrat, der sich am 4. November in der Schulaula an der Von-Bock-Straße konstituiert. Auch Liberale und Kommunisten sind im neuen Stadtparlament vertreten, das den Christdemokraten Wilhelm Diederichs zum ersten Oberbürgermeister der Nachkriegszeit wählt. </span></p><p><span style="font-size: large;">Dem Vorbild der britischen Kommunalverfassung folgend, ist der selbstständige Kaufmann Diederichs, der vor 1933 im Zentrum politisch aktiv war, ehrenamtliches Stadtoberhaupt und Vorsitzender des Stadtrates. An die Spitze der Stadtverwaltung tritt mit dem parteilosen Josef Poell ein hauptamtlicher Oberstadtdirektor. Poell, der zuvor Personalchef und stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt war, wird dieses Amt bis zu seinem Tod 1953 ausüben. </span></p><p><span style="font-size: large;">Ebenfalls 1953 wird Mülheim für trümmerfrei erklärt. Dennoch prägen die Kriegsschäden, ein Drittel der Wohnbebauung wurde durch den Krieg zerstört und rund 7000 Mülheimerinnen und Mülheimer getötet, noch etliche Jahre das Stadtbild. Der Wiederaufbau hat erst mit der Währungsreform vom 20. Juni 1948 Fahrt aufgenommen. Der Währungsschnitt und die Einführung der D-Mark, die anfangs nur in Banknoten ausgegeben wird, bedeutet für die Menschen in unserer Stadt, dass ihre alten Reichsmark-Sparguthaben im Verhältnis von 1:10 abgewertet werden. Neben den politischen Parteien haben die Briten auch Gewerkschaften und Zeitungen lizensiert und zugelassen. Unter dem Vorsitz von Heinrich Melzer gründen 1500 Mitglieder am 12. August 1946 im Speldorfer Tengelmann-Saal den Freien Gewerkschaftsbund (FDGB), der sich ab 1949 Deutscher Gewerkschaftsbund nennt. Erstmals sind mit dem FDGB und dem DGB partei- und konfessionsübergreifende Einheitsgewerkschaften entstanden. </span></p><p><span style="font-size: large;">Pressetechnisch setzen die Briten zunächst auf ihre eigene Ruhrzeitung, die sie als lokales Mitteilungsblatt nutzen. Doch 1946 erhalten Dietrich Oppenberg (Rhein Echo/Neue Ruhr Zeitung) und Anton Bertz (Rheinische Post) erstmals politisch unbelastete Neu-Verleger Lizenzen für die Herausgabe einer parteinahen Zeitung, die die gesellschaftspolitische Debatte fördern und moderieren sollen. Während die NRZ der SPD nahe steht, versteht sich die Rheinische Post als Sprachrohr der CDU. In Mülheim treten die CDU-nahen Ruhrnachrichten 1949 an die Stelle der Rheinischen Post. Die zunächst als Mülheimer Tageblatt erscheinenden Ruhrnachrichten sind bis 1976 Teil der lokalen Presselandschaft. Für die NRZ gilt das bis 2018, während die Westdeutsche Allgemeine Zeitung bis heute eine Mülheimer Lokalredaktion unterhält. Die WAZ wird 1948 von der britischen Militärregierung als unabhängige Zeitung für das 1946 gegründete Bundesland Nordrhein-Westfalen lizensiert. Herausgegeben wird sie vom Sozialdemokraten Erich Brost und vom Christdemokraten Jakob Funke. Bemerkenswerterweise ist es 1949 ein Lokalredakteur der NRZ, der als Sozialdemokrat Otto Striebeck, der als Mülheims erster Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt wird. Ein Jahr später, leben in Mülheim 150.000 Menschen, 62.000 mehr als 1945 und 13.000 mehr als 1939. Etwa 15.000 von ihnen sind nach dem Krieg als Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Mülheim gekommen.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><a href="https://thomasemons.blogspot.com/"><span style="font-size: large;">Über mich</span></a><br /></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-38611015707133448072023-12-03T16:55:00.001+01:002023-12-03T23:31:17.608+01:00Blick in den Nahen Osten<p><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Ein 50 Geburtstag ist ein guter Grund zum Feiern. Und wenn man gleichzeitig einen 75 Geburtstag zur feiern hat, ist das eigentlich ein doppelter Grund zum Feiern. Trotzdem war den geladenen Gäste der Deutsch-Israelische Gesellschaft im Duisburger Ratssaal nicht wirklich zum Feiern zumute, als die regionale DIG-Gesellschaft jetzt zum Doppel-Festtag: 50 Jahre Deutsch-Israelische Gesellschaft und 75 Jahre Staat Israel einlud.</span></span></p><p><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Der Grund lag auf der Hand, dass Hamas-Massaker in Israel, bei dem mehr als 1200 Menschen ums Leben gekommen sind. Schon ein Besuch im jüdischen Gemeindezentrum am Springwall zeigte, dass die Verunsicherung auch unter den 2500 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Duisburg-Oberhausen-Mülheim angesichts des Hammer Terrors unter seiner Folgen, die auch auf unseren Straßen zu sehen sind, groß ist. Auch der Appell an Bildung, Begegnung und Verständigung, um gegenseitige Vorurteile zwischen muslimischen und jüdischen Menschen in Deutschland und weltweit abzubauen, konnte eine gewisse Hilflosigkeit angesichts des menschenverachtenden Terroraktes der Hamas nicht kaschieren.</span></span></p><p><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Es verstand sich von selbst, dass sich alle Festredner beim Festakt, der kurzfristig zu einem Solidaritätsfest mit Israel ausgerufen worden war, zu eben dieser Solidarität mit den 1948 gegründeten Staat bekannten und angesichts der deutschen Holocaust Geschichte darauf hinweisen, dass das Existenzrecht Israels deutsche Staatsräson und insofern für die Bundesrepublik Deutschland nicht zu verhandeln sei. Der Mülheimer Bürgermeister und CDU Stadtrat Markus Pöhl, der zugleich auch Präsident der Regionalgesellschaft erinnerte daran, dass sich auch die Gründung der DIG in Mülheim Duisburg und Oberhausen vor 50 Jahren vor dem Hintergrund des damaligen Jom-Kippur-Krieges vollzogen habe, als Akt der Solidarität in Israel vollzogen habe. Eindringlich und eindrücklich ließ er die verschiedenen Aktivitäten der deutschen israelischen Gesellschaft passieren. Besonders anschaulich erinnerte er sich an eine Begegnung zwischen deutschen, israelischen und palästinensischen Jugendlichen, die sich am Beginn der 2000er Jahre in Mülheim bei einem internationalen Fußballturnier begegnet seien und sich darin einig waren, dass sie alle nur eins wollten: Frieden und eine Perspektive für ihr Leben. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die im Duisburger Ratssaal auch in ihrer Funktion als örtliche Bundestagsabgeordnete das Wort ergriff, würdigte und das Engagement der DIG-Mitglieder als einen konkreten Beitrag zur Völkerverständigung, die sich auch positiv auf den sozialen Frieden in Deutschland in unserer Region auswirken. Als besonders wertvoll charakterisierte Bars in diesem Zusammenhang die von der DIG organisierten Informationsreisen für deutsche Schülerinnen und Schüler nach Israel. Mit Blick auf den letzten dies er Informationsbesuche erinnerte sich Markus Püll daran, dass die deutschen Jugendlichen kaum verstanden, dass ihre israelischen Altersgenossen ohne wenn und aber zur Wehrpflicht in der israelischen Armee stehen. Diese grundsätzlich positive Einstellung zum Dienst in der eigenen Armee. Die sei heute, angesichts der traumatischen Erfahrungen des 7. Oktober auch viele jungen Deutschen als nur zu verständlich. Der Kölner Ionen ist und musikprofessor Igor Epstein, der den Festakt unter anderem mit der Nationalhymne Israels musikalisch begleitete zeigte sich angesichts des menschenverachtenden Hamas-Terrors vom 7. Oktober "menschlich ratlos". "Mir fehlen die Worte," betonte Epstein in wies daraufhin dass die Musik Menschen aller Nationen und Religionen miteinander verbindet und dass er beim gemeinsamen Musizieren niemand danach Frage woher er komme und was er glaube. Gabriele Durak vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft wies daraufhin, "dass die im Detail durchaus berechtigte Kritik an der Politik der aktuellen israelischen Regierung niemanden das Recht gibt jüdische Menschen abzuschaffen. Mit Sorge sieht sie die zunehmend polarisierende schwarz-weiß-diskussion wenn es um das Verhältnis zwischen Israel und Palästina gehe. Der Mülheimer Holocaust Überlebende und Mitgründer der deutschen israelischen Gesellschaft sag max sieht die Auswirkungen des auf Deutschland illusionslos. Er sagt der Antisemitismus zu Tage. Das hat mich nicht überrascht. Antisemitische Menschen, die jetzt auch den Hamas-Terror gegen Menschen in Israel feiern, wollen mit mir nichts zu tun haben und ich will nichts mit ihnen zu tun haben. Der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen, Alexander Drehmann, zeigt sich angesichts der Demonstrationen für Solidarität mit Israel, die nur einige 100 Menschen auf die Straße brächten, während Demonstrationen für den Klimaschutz mehrere tausend Menschen auf die Straße brächten.</span></span></p><p><br /></p><p><a href="https://jgduisburg.de/">Jüdische Gemeinde</a> & <a href="https://www.deutsch-israelische-gesellschaft.de/">Deutsch-Israelische-Gesellschaft</a> & <a href="https://thomasemons.blogspot.com/2023/09/uber-mich.html">Über mich</a><br /></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-28325059899552191192023-12-02T01:05:00.000+01:002023-12-02T01:05:33.099+01:00Wo wünschen noch hilft<p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-size: large;">Seit Mitte des 19 Jahrhunderts hat es sich in Deutschland eingebürgert zum Weihnachtsfest einen Weihnachtsbaum aufzustellen und darunter gute Gaben für seine Liebsten und vor allem für seine Kinder zu platzieren. Auch in Mülheim ist das für viele Menschen ein unerschwinglicher Luxus. Nach Angaben der Caritas ist ein Fünftel der deutschen Bevölkerung materiell arm. Das bedeutet: Diese Menschen haben weniger als 60 Prozent des deutschen Jahresdurchschnittseinkommens von 40.000 Euro zur Verfügung. </span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-size: large;">Deshalb haben sich der in Mülheim 1920 von Pastor Konrad Jakobs gegründete katholische Sozialverband und die Neue Ruhrzeitung zusammengetan, um mit ihrer gemeinsamen Wunschbaumaktion auch jenen mit einem Geschenk Freude zu machen, die selbst kein Geld für Geschenke zum Weihnachtsfest übrig haben. Die Zusammenarbeit zwischen der Lokalpresse und den Sozialverbänden hat Tradition. Sie kann man auch während der Nachkriegsjahre in der Lokalpresse nachlesen. Die Wunschbaumaktion von NRZ und Caritas geht im Advent 2023 in ihre 15. Runde.</span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-size: large;">Sie hat sich schon zu einer kleinen Tradition entwickelt. In den vergangenen Jahren konnten jeweils 100 Bedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger, dank der Wunschbaumaktion und großzügiger Bürger, mit einem Geschenk erfreuen. Und so geht es: Man pflückt sich einen Wunschzettel vom Wunschbaum in der MST-Touristinfo im Stadtquartier Schlossstraße, nimmt sich ein Paket mit nach Hause, packt "sein" gespendetes Geschenk weihnachtlich darin ein und legt es bis zum 15. Dezember wieder unter dem Wunschbaum in der MST-Touristinfo ab. </span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-size: large;">So können die Mitarbeitenden der Caritas den bedürftigen und dankbaren Empfängerinnen und Empfängern ein Päckchen zu Weihnachten übergeben.</span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-size: large;">Auch in diesem Jahr rechnen Monika Schick-Jöres und ihre Kollege Rüdiger Pilotek, die die Aktion für die Caritas organisieren damit, dass der katholische Sozialverband stadtwald 1000 Pakete mit guten Gaben für sozial benachteiligte Menschen verschenken kann. Schick-Jöres sieht in der vorweihnachtlichen Aktion "eine kleine Insel der Menschlichkeit, die schönes Symbol, dafür ist das in unserer Stadtgesellschaft die Menschen nicht nur an sich selber sondern auch an ihren Nächsten denken. Die aufgeschriebenen Wünsche, die Pilotek und Schick-Jöres jetzt am Wunschbaum festgemacht haben, reichen von der Playstation bis zum Lebensmittelpaket und vom Fahrrad bis zum Wintermantel.</span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-size: large;">Rund 75% aller Wünsche kommen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Vor allem die inflationären Tendenzen der jüngsten Zeit treffen alle, die schon vorher jeden Euro dreimal umdrehen mussten, bevor sie ihn ausgeben konnten, besonders hart. </span></span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-size: large;">Hinzu kommen Krankheit, Sucht, Arbeitslosigkeit oder die Folgen einer Trennung, die das Armutsrisiko erhöhen. Karitative Projekte wie die der Wunschbaumaktion von Caritas und NRZ können das soziale Not in unserer Stadt nicht beheben. Sie können aber Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen einen hellen Funken der Hoffnung und der Nächstenliebe schenken. </span></span></p><p><span style="font-size: large;"><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wer sich an der Wunschbaumaktion von Caritas und NRZ beteiligen möchte hat bis zum 15. Dezember Gelegenheit dazu. Weitere Informationen bekommt man bei der Caritas an der Hingbergstraße 176 unter der Rufnummer 0208 3 0 0 0 8 84 sowie per E-Mail an: paketaktion@caritas-</span><a data-saferedirecturl="https://www.google.com/url?q=http://xn--mlheim-3ya.de&source=gmail&ust=1701559699364000&usg=AOvVaw2L3ZYeXvqeo-UjM9rUFX9S" href="http://xn--mlheim-3ya.de/" style="background-color: white; color: #1155cc; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;" target="_blank">mülheim.de</a></span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><a href="https://caritas-muelheim.de/"><span style="font-size: large;">Caritas Mülheim</span></a><br /></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-75029882992997684672023-11-29T17:39:00.000+01:002023-11-29T17:39:53.446+01:00Protestantischer Führungswechsel<p> <span style="font-size: large;">In stürmischen Zeiten wechselt der aus sechs Gemeinden bestehende Kirchenkreis An der Ruhr seine Führung. Die Kreissynode hat den 61-jährigen Michael Manz zum neuen Superintendenten des 40.000 Gemeindemitglieder zählenden Kirchenkreises gewählt. Manz, der seit 30 Jahren als Pfarrer in Mülheim arbeitet, tritt am 16. Dezember die Nachfolge des 67-jährigen Pfarrers Gerald Hillebrand an. Zum Amtswechsel, der mit einem Gottesdienst in der Petrikirche gefeiert wird, wird auch der rheinische Landesbischof Thorsten Latzel erwartet.</span></p><p><span style="font-size: large;">Gehörten um 1810 mehr als 80 Prozent der Bürgerschaft zur evangelischen Kirche, so waren es Mitte der 1920er Jahre noch 64 Prozent und Mitte der 1970er Jahre noch 54 Prozent und Ende der 1990er Jahre noch 36 Prozent, während es heute nur noch 23 Prozent der Bürgerschaft. Der auf den geellschaftlichen und den demografischen Wandel zurückzuführende Schrumpfungsprozess der christlichen Stadtkirchen fordert auch dem evangelischen Kirchenkreis strukturelle Reformen ab.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;">Weniger und größere Kirchengemeinden. Weniger Gotteshäuser. Das war und ist der Trend. Dennoch sehen weder der noch amtierende noch der designierte Superintendent in dieser Herausforderung ein KO-Kriterium für das christliche Leben in unserer Stadt. Aktuell beschäftigen die Mülheimer Gemeinden 21 hauptamtliche Theologinnen und Theologen. Im Durchschnitt betreut ein Pfarrer oder eine Pfarrerin 3000 Kirchenmitglieder. Vor 30 Jahren gab es in Mülheim auch noch Gemeinden mit gut 1000 Mitgliedern. Die größeren Gemeindeeinheiten verlangen den Pfarrern und Pfarrerinnen heute eine deutlich erhöhten Anteil von Verwaltungsarbeit ab.</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;">Dennoch sehen Hillebrand und Manz Seelsorge und Diakonie weiterhin als die zentralen Aufgaben kirchlicher Arbeit. Das Tauffest in Raffelbergpark und die Kirchenkreis-Freiluft-Gottesdienste zum Pfingstfest sehen sie in diesem Zusammenhang als wegweisend an. Auch Videobotschaften und Online-Gottesdienste sind seit der Corona-Pandemie Teil der evangelischen Verkündigung. Dennoch sind sich der scheidende und der designierte Superintendent darin einig, dass die gute alte analoge 1:1-Seelsorge durch nichts zu ersetzen ist.</span></p><p><span style="font-size: large;">Der in Essen aufgewachsene Michael Manz, der sowohl in Heißen als auch in Styrum Gemeinden geleitet hat bzw. dies noch tut, hat eine klare Vorstellung, von dem was die Evangelische Kirche vor Ort auch in Zeiten mit weniger Mitgliedern und weniger materiellen und personellen Mitteln leisten muss. Er sagt dazu: "Wir müssen öffentlichkeitswirksamer darstellen, was wir als Kirche Menschen anzubieten haben. Wir müssen mit unseren personellen Ressourcen fürsorglich umgehen, um sie nicht langfristig zu überreizen. Und wir müssen als Kirche auch gesellschaftspolitisch im Sinne der Frohen Botschaft relevant bleiben und weiterhin Partei für sozial benachteiligte Menschen ergreifen, auch wenn wir uns damit nicht immer bei allen beliebt machen."</span></p><p><span style="font-size: large;">In seiner eigenen seelsorgerischen und liturgischen Praxis macht Manz immer wieder die Erfahrung, "dass Menschen gerade an den Wendepunkten ihres Lebens Sinn, Orientierung und Begleitung suchen, die ihnen gut tut und sie für ihr Leben stärkt."</span></p><p><span style="font-size: large;"><br /></span></p><p><span style="font-size: large;"><a href="https://kirche-muelheim.de/">Kirchenkreis An der Ruhr</a> & <a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Über mich</a></span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-10832785981767479132023-11-28T15:27:00.001+01:002023-11-28T15:27:30.762+01:00 Eine unvergessliche Frau<p><span style="font-family: inherit; font-size: large;">Sie war eine menschliche Institution. Die
Elisabeth-Schwester Ingeborg halt als Krankenschwester am St. Marien-Hospital
20.000 Mülheimerinnen und Mülheimer auf die Welt geholt. Sie war nicht nur
Krankenschwester, sondern auch Seelsorgerin, und dass auch weit jenseits einer
40-Stunden-Woche und einer Rentengrenze. Als sie 2010 für ihre Verdienste mit
der Nikolaus-Groß-Medaille der katholischen Stadtkirche ausgezeichnet wurde,
charakterisierte sie Stadtdechant Michael Janßen als „einen charismatischen
Menschen, der selbstverständlich im Leben stehend die Frohe Botschaft Jesu
Christi bezeugt und die damit verbundene Hoffnung weitergibt.“ Besser kann man
das Lebenswerk Schwester Ingeborgs nicht beschreiben. Am 23. Mai 1930 in
Schernbeck am Niederrhein geboren, kam sie 1952 als junge Kranken- und
Ordensschwester ist 1887 gegründete St. Marien-Hospital. Damals war sie dort
eine von 48 Elisabethschwestern. 2016 war sie die letzte Ordensschwester, die
das katholische Krankenhaus verließ, um sich im Essener Mutterhaus ihrer
Ordensgemeinschaft zur Ruhe zu setzen. Dort ist sie am 27. Oktober im Alter von
93 Jahren verstorben und damit ihrer Hoffnung auf ein ewiges Leben in Gottes Herrlichkeit
entgegengegangen.</span></p><p><span style="font-family: inherit; font-size: large;">Mitglieder ihrer langjährigen Heimatgemeinde St. Mariae
Geburt haben sich am 26. November im Rahmen eines Gedenkgottesdienstes dankbar an
Schwester Ingeborg erinnert. Sie wird auch in den Herzen all jener Menschen
weiterleben, die sie kennen und schätzen lernen durften.</span></p><p class="MsoNormal"><o:p></o:p></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-87244510428957395162023-11-27T01:22:00.004+01:002023-11-27T01:32:25.325+01:00 Medien in Mülheim<p><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222; font-size: large;">In den letzten beiden Jahrzehnten ist das Internet, inklusive Google und Facebook zu Leitmedium aufgestiegen und hat damit unsere Medienlandschaft einer digitalen Revolution unterzogen. Auch Zeitungsverlage wie die in Mülheim aktive Funke Mediengruppe sind heute crossmedialen Unternehmen.</span></p><p><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222; font-size: large;">Der Westen machte 2007 als Internet Portal der damaligen WAZ Mediengruppe in Sachen digitaler Nachrichten und Informationsverbreitung in unserer Region den Anfang. Schon 1989 war die heutige Funke Mediengruppe mit Antenne Rühr in den lokalen Hörfunk eingestiegen. 2007 würde aus Antenne Rühr Radio Mülheim und Radio Obernhausen. Gab es zwischen 1950 und 1976 in Mühlheim mit NRZ, WAZ und den Ruhr Nachrichten drei eigenständige Lokalredaktionen, so ist heute allein die Lokalredaktion der WAZ übriggeblieben. Die seit 1946 in Mülheim erscheinende NRZ hat ihre Lokalredaktion 2018 geschlossen. Die 1976 als unabhängige lokale Wochen Zeitung gegründete und 1981 von der damaligen WAZ Mediengruppe übernommene Mülheim Woche schloss ihre Lokalredaktion im Februar 2023.</span></p><p><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222; font-size: large;">Die NRZ und die Mülheimer Woche, die, wie die WAZ, Teil der 2012 gegründeten Funke Mediengruppe sind, haben sich mit einer personell deutlich abgespeckten Regionalredaktion nach Essen zurückgezogen.</span></p><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Die erste Mülheimer Zeitung erschien unter eben diesen Titel am 3. Januar 1797, 192 Jahre nach dem Erscheinen der ersten deutschen Wochenzeitung (Relation) in Straßburg und 147 Jahre nach dem Erscheinen der ersten deutschen Tageszeitung (Einkommende Zeitungen) in Leipzig. Ihr Herausgeber war der Buchdrucker Gerhard Wilhelm Blech. Dass er seine Zeitung nach nur vier Jahren wieder einstellen musste, hatte mit den politischen Verhältnissen im Spätabsolutismus zu tun. </span></span><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Denn die Landesherren, in diesem Falle war es die Broicher Landgräfin Maria Luise Albertine von Hessen-Darmstadt, konnte jederzeit die Genehmigung zur Herausgabe einer Zeitung wieder entziehen, sobald ihr Beiträge aus dieser Zeitung nicht gefielen. Dennoch blieben Gerhard Wilhelm Blech und seine Nachfahren dem Buch- und dem Zeitungsdruck treu. So gaben sie zwischen 1835 und 1851 den Boten für Stadt und Kreis Duisburg und ab 1886 denn Generalanzeiger für Mülheim heraus. Ein nur kurzes und revolutionsbedingtes Erscheinen war 1848/49 dem "Wächter an der Ruhr" beschieden.</span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Neben der Familie Blech war auch die Familie Julius Bargel eine wichtige Verlegerfamilie. Sie gab nicht nur Bücher, sondern ab 1857 auch die Rhein-Ruhr-Zeitung heraus. Und zwei Jahre nach der Reichsgründung erschien erstmals ab 1873 wieder eine Mülheimer Zeitung, zunächst unter der Regie von Julius Wacker und ab 1880 im Besitz der Familie Ernst Marks. Die Familie Marks blieb bis 1945 die tonangebende Verlegerfamilie der Stadt. Ihr Verlag übernahm 1911 auch den General-Anzeiger für Mülheim. Das zweite Mülheimer Lokalblatt wurde unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Pressegleichschaltung 1933 mit der Mülheimer Zeitung zwangsfusioniert. Zwischenzeitlich hatten mit der Mülheimer Volkszeitung (1908-1923) und der Freiheit (1918/19) in Mülheim auch eine katholische und kommunistische Zeitung existiert. Darüber hinaus berichtete zwischen 1919 und 1933 auch die in Duisburg herausgegebene Volksstimme als sozialdemokratische Tageszeitung auch über das Geschehen in Mülheim. </span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Neben der Mülheimer Zeitung erschien in der NS-Zeit auch die von der NSDAP herausgegebenen Nationalzeitung, die ihre Zentralredaktion in Essen hatte. Mit dem zweiten Weltkrieg und der NS-Diktatur endete auch die Geschichte der Mülheimer Zeitung. Die Alliierten verboten den sogenannten Altverlegern, die vor 1945 und damit während der NS-Herrschaft publizistisch tätig gewesen waren, die weitere Betätigung als Zeitungsverleger. </span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Stattdessen gab die britische Armee, zu deren Besatzungszone ab Juni 1945 auch Mülheim gehörte en sie mit der Ruhrzeitung (1945/46) die von Hans Habe und Stefan Heym geleitete Ruhrzeitung heraus, die als lokales Veröffentlichungsblatt diente. Ab 1946 vergaben die Alliierten, und in Mülheim die britische Besatzungsmacht, Lizenzen an politisch unbelastete Neuverleger. Zu Ihnen gehörten unter anderem die Sozialdemokraten Dietrich Oppenberg und Erich Brust sowie der ehemalige Zentrumsmann Anton Berz. Der Sozialdemokrat Dietrich Oppenberg, der während des Dritten Reiches zeitweise im Gefängnis gesessen hatte, gab ab 1946 die auch in Mülheim erscheinende Neue Ruhr Zeitung heraus. Diese Zeitung war von den Briten als SPD nahe Zeitung lizenziert worden. Zeitgleich erhielt Anton Berz in Düsseldorf die Lizenz für die CDU-nahe Rheinische Post. Beide Zeitungen hatten zwischen 1946 und 1949 auch lokale Redaktionen in Mülheim. Die Rheinische Post zog sich 1949 aus Mülheim zurück und wurde ab 1950 durch die ebenfalls CDU-nahen Ruhrnachrichten des Verlegers Lambert Lensing ersetzt. Der ehemalige Chefredakteur der NRZ, Erich Brost, wurde zusammen mit dem vormaligen Redakteur der Rheinisch-Westfälischen Zeitung in Essen, Jakob Funke, 1948 Lizenzträger für die unabhängige Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). </span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Die WAZ konnte im Gegensatz zu NRZ und zu den Ruhrnachrichten ihre Auflage stetig steigern und damit auch mehr Anzeigen gewinnen. Sie profitierte von der übernahme des Zeitungsverlages Marks, die ihr ermöglichte mit dem Untertitel Mülheimer Zeitung erscheinen zu können. </span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Die Folge des zunehmenden WAZ-Erfolgs 1976 die Gründung der WAZ-Mediengruppe. Zu ihr gehörten jetzt auch die NRZ, die Westfälische Rundschau und die Westfalenpost. ihre Redaktionen blieben zwar eigenständig. Aber alle Blätter hatten einen gemeinsamen Anzeigenteil. Nach dem Rückzug der Ruhrnachrichten 1976, gründete sich die zunächst unabhängige Mülheimer Woche als lokales Wochenblatt, das allerdings 1981 von der WAZ-Mediengruppe übernommen wurde. Damit hatte die WAZ-Mediengruppe eine eine mediale Monopolstellung in unserer Stadt gewonnen. Im Jahr 2012 wurde aus der WAZ-Mediengruppe die Funke Mediengruppe. Hintergrund war die Übernahme der Anteile der Familie Brost durch die Familie Funke-Grothkamp Jakob Funke (1901 bis 1975) war Mit-Herausgeber und kaufmännischer Leiter WAZ. Anders, als sein Mit-Herausgeber und langjähriger Chefredakteur Erich Brost war Funke kein Sozialdemokrat. Er hatte auch während der NS-Zeit für die Rheinisch-Westfälische Zeitung des zwischenzeitlichen nationalsozialistischen Essener Oberbürgermeisters Theodor-Reismann-Grone als Redakteur gearbeitet und war 1941 Mitglied der NSDAP geworden und arbeitete für das Deutsche Nachrichtenbüro. 1945/46 war er für die Ruhrzeitung tätig und wurde Mitglied der neu gegründeten CDU.</span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="background-color: white; color: #222222;">Bevor er mit Brost ab 1948 die WAZ herausgab, hatte er als Redakteur Dietrich Oppenbergs für das Rhein Echo und die NRZ gearbeitet. Seit Mit-Verleger Erich Brost (1903 bis 1995) war als Sozialdemokrat während der NS-Zeit im Exil journalistisch aktiv. Vor 1933 hatte der aus Ostpreußen stammende Brost als Redakteur für die Danziger Volksstimme gearbeitet. </span></span></div>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-9102501782425977912023-11-26T00:35:00.001+01:002023-11-26T00:35:55.859+01:00Teurer Spaß<p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: x-large;">Mit einer Doppelproklamation ihrer Prinzenpaare starteten die Mülheimer Jecken am 11.11 in die Fünfte Jahreszeit. Motto: Karneval für jedermann jetzt sind mal die jungen dran. Aber ohne die älteren und zahlungskräftigeren Jecken funktioniert der Karneval auch nicht. Das macht ihn jetzt der Vorsitzende des Hauptausschusses des großen Karneval Markus Uferkamp und sein Geschäftsführer Hans Klingels deutlich, als sie darauf verwiesen dass der kommende Rosenmontagszug der am 12 Februar 2024 ab 14 Uhr durch die Innenstadt rollen wird mit etwa 35.000 € zu Buche schlägt. Noch vor einigen Wochen da ließen sie keinen Zweifel stand der Mülheimer Rosenmontagszug, den der Hauptausschuss Groß-Mülheimer-Karneval seit 1958 als größte Mülheimer Freiluftveranstaltung organisiert, finanziell auf der Kippe.</span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: x-large;">Oberbürgermeister Marc Buchholz konnte als Verwaltungschef einer hochverschuldeten statt zwar keine eigenen Finanzmittel zur Verfügung stellen dafür organisierte er aber ein Frühstück mit aktiven und potenziellen Sponsoren. Das zusammentreffen Chefkanalisten schon jetzt gelohnt. Denn neben der Warsteiner Brauerei konnten auch die AZ klinikgruppe und der Reisemobilanbieter RS der an der Kölner Straße in Selbeck ansässig ist als neuer Unterstützer des Mülheimer Karnevals gewonnen werden. Genauso wichtig ist es klingelt und Uferkamp, dass die bisherigen Sponsoren bei der Stange geblieben sind. Dazu gehören die Ruhe durchgruppe und die wolfgruppe die Sparkasse die reine westfälische Wasserwerksgesellschaft der Hagebaumarkt und Westenergie. Hinzu kommen aber auch das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei, das Ordnungsamt die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft MEG und das Technische Hilfswerk, die den Rosenmontagszug mit seinen im Schnitt 35.000 Besuchern und 1000 aktiven Teilnehmern begleiten. Hinzu kommt außerdem ein 80-köpfiger Förderkreis der im Januar beim Jubiläumsempfang des Hauptausschusses Groß-Mülheimer-Karneval um vier Ehrensenatoren erweitert wird.</span></p><p><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: x-large;">Kostentreiber beim Spaß an der Freud sind mit Blick auf den Rosenmontagszug vor allem das Baumaterial für die Wagenbauer, das Wurfgut, das längst nicht mehr nur aus Kamelle besteht, die Zugmaschinen sowie die Ordnungskräfte, die im Auftrag eines privaten Sicherheitsdienstleisters den Zug mit seinen 30 Wagen und Fußgruppen absichern. Ha Präsident Markus Uferkamp lässt keinen Zweifel daran, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen ist, nachdem klar war dass der Rosenmontagszug auch im Jahr 2024 kommen kann. Denn für eine Stadt mit 170.000 Menschen gehört ein Rosenmontagszug am Rosenmontag einfach dazu findet nicht nur Uferkamp.</span></p><span style="font-size: large;"><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auch wenn der Festsaal der Stadthalle vorerst nur für die inklusive Karnevalsveranstaltung Grenzenlos in Frage kommt, weil sie vom städtischen Kulturbetrieb finanziert wird, hat sich die die Saallage für den Mülheimer Karneval in dieser Session entspannt. Einerseits stehen die Autohäuser Extra und Wolf in Dümpten und Saarn Veranstaltungsstätten zur Verfügung. Andererseits wird auch der Altenhof der evangelischen Kirche in dieser Session wieder für drei Karnevalsveranstaltungen zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um die klassischen Prunksitzungen der Roten Funken und der KG Blau-Weiß sowie um das neue Veranstaltungsformat Mölmsch Jeck, mit dem der Hauptausschuss Groß-Mülheimer-Karneval am Karnevalsfreitag sein 66-jähriges Bestehen feiern wird.</span></span><div><span style="font-size: large;"><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Optimistisch stimmen Markus Uferkamp und Hans Klingels auch die Pläne der karnevalsnahen Wasseraufbereitungsfirma Baierlorzer, die am Langekamp in Dümpten den Bau einer Eventhalle planen, in der nicht nur aber auch Karnevalsveranstaltungen mit bis zu 300 Gästen über die Bühne gehen können. Darüber hinaus gehen die Mülheimer Chefkarnevalisten davon aus, dass das Forum nach seinem Umbau in der kommenden Session wieder als Veranstaltungsort für einen Kinderkarneval und eine modernisierte Rosenmontagstombola zur Verfügung stehen wird.</span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></span></div><div><span style="font-size: large;"><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><a href="https://www.karneval-muelheim.de/">Mülheimer Karneval</a> & <a href="https://www.nrz.de/suche/?q=Emons">Mülheimer Presse</a> & <a href="https://thomasemons.blogspot.com/">Über mich</a><br /></span></span></div>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-862951802786939845.post-28053496725286445472023-11-22T18:44:00.000+01:002023-11-22T18:44:50.818+01:00Denk ich an Kennedy<p><span style="font-size: large;">Heute vor 60 Jahren wurde der damalige US-Präsident John F. Kennedy bei einer Autofahrt durch Dallas (Texas) ermordet. Er teilte dieses Schicksal mit seinen Vorgängern Abraham Lincoln (1865), James Garfield (1881) und William McKinley (1901). Das Attentat in Dallas ist nicht nur in das kollektive Gedächtnis der Amerikaner eingegangen.</span></p><p><span style="font-size: large;">Auch in Mülheim gingen junge Menschen nach seiner Ermordung auf die Straße, um ihre Trauer auszudrücken. Wenige Monate vor seinem gewaltsamen Tod, dessen Hintergründe bis heute nicht lückenlos aufgeklärt worden sind, hatte Kennedy in der Bundesrepublik Deutschenland einen triumphalen Staatsbesuch erlebt. Zwei Jahre nach dem Berliner Mauerbau konnte John F. Kennedy mit seinem Bekenntnis: "Ich bin ein Berliner!" die Herzen der Westdeutschen zurückgewinnen, die er nach dem durch Washington akzeptierten Mauerbau 1961 verloren hatte. "Solche Tag werden wir nie wieder erleben!", sagte Kennedy nach dem Ende seines Deutschlandbesuches auf dem Heimflug in die USA. Kennedy, der 1937 als Student und 1945 als Journalist Deutschland schon einmal bereits hatte, erlebte im Juni 1963, denkbar eindrucksvoll, dass sich die Menschen im Westen Deutschlands endgültig als Teil des demokratischen Westens verstanden und 18 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur in der liberalen Demokratie angekommen waren.</span></p><p><span style="font-size: large;">Das Kennedy vor allem die junge Generation begeisterte, hatte nicht nur mit seinem Charisma und seiner Rhetorik zu tun. Neben dem damals 85-jährigen Bundeskanzler Konrad Adenauer wirkte der damals 46-jährige Kennedy geradezu jugendlich. Kennedy war bei seiner Wahl im Jahr 1960 mit 43 Jahren der jüngste gewählte Präsident der USA und er war der erste Katholik im Weißen Haus. Er war der erste US-Präsident, der im 20. Jahrhundert geboren wurde. Und er war der erste Präsident, der auch deshalb mit knapper Mehrheit ins Amt gewählt wurde, weil er in den Fernsehdebatten mit seinem Kontrahenten Richard Nixon eine bessere Figur gemacht hatte. Legendär wirkt bis heute auch die in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 formulierte Aufforderung: "Frage nicht, was dein Land für dich tun kann. Frage, was du für dein Land tun kannst!" nach. Sein kongenialer Redenschreiber und Berater Ted Sorensen, ein Journalist, ist ein Beispiel dafür, dass sich Kennedy bewusst mit intellektuellen Beratern umgab. Die Tatsache, dass seine Regierung die Kuba-Krise 1962 friedlich beilegen konnte, war auch auf die von ihm gepflegte Beratungs- und Diskussionskultur zurückzuführen. Rückblickend war Kennedy kurze Präsidentschaft geprägt vom Kalten Krieg, aber auch von dem Versuch nationale und internationale Probleme neu zu betrachten und zu lösen. Unter seiner Führung stiegen die USA mit der Gründung eines Friedenskorps und einer Allianz für den Fortschritt in die Entwicklungshilfe ein. Sie brachten eine Bürgerrechtsgesetzgebung auf den Weg und versuchten mit einem Abkommen über den Stopp von Atombombentests den Kalten Krieg zu entschärfen. Allerdings bleibt auch die Verstärkung der US-Präsenz in Vietnam, die sich nach seinem Tod zu einem langjährigen Stellvertreterkrieg des Ost-West-Konfliktes ausweiten sollte, mit der Amtszeit des 35. Präsidenten der USA verbunden. </span></p><p><span style="font-size: large;">In der ARD- und in der ARTE-Mediathek sowie in der DLF-Audiothek findet man interessante und tiefgründige Dokumentationen über John F. Kennedy und seine Familie. </span></p>Redaktion-Emonshttp://www.blogger.com/profile/12178661933860327740noreply@blogger.com0